Aeons Of Ashes – The Wasteland Chronicles

Drei EPs, nun das Album

Artist: Aeons Of Ashes

Herkunft: St. Pölten, Österreich

Album: The Wasteland Chronicles

Spiellänge: 55:59 Minuten

Genre: Post Modern Melodic Death Metal

Release: 23.9.2023

Label: Running Wild

Links: facebook.com/AeonsOfAshes
https://wasteland2570.com

Bandmitglieder:

Gitarre, Backing Gesang – Georg Knoll (st0nes)
Bass – Markus „Mexx“ Chmelar (d0ck3er)
Gitarre – Christopher Feiertag (f4v5t)
Gesang – Tim Sklenitzka (The Grand Maester)
Gesang – July Fellner (4LE4)
Drums – Clemens Nolz (spr0ut)

Tracklist:

  1. Ascendancy
  2. A Dormant Peril
  3. Chapter 3: In The Hallway
  4. Time Is A Lie
  5. Chapter 5: Dark Rites
  6. The Alchemyst
  7. Chapter 7: Waves From The Abyss
  8. Requiem
  9. Chapter 9: 4LE4s Spell
  10. Walk With Us
  11. Chapter 11: S4r4s Demise
  12. F4v5t
  13. Chapter 13: Arrival Of The Crows
  14. The Awakening
  15. Chater 15: Temple Of Hekate
  16. The Realisation
  17. SurRealisation
  18. Chapter 18: Thunderclouds
  19. Ring Of St0nes
  20. Chapter 20: The Thread Of Fate
  21. The Darkness Died

Gerade im Juli ist noch die letzte EP Determination von Aeons Of Ashes erschienen und jetzt wird alles zu einem Album zusammengefasst.

Hö? Wie was?

Für alle, die keine Ahnung haben, worum es geht: Aeons Of Ashes haben bislang drei EPs veröffentlicht (Initiation, Anticipation und Determination) und fassen diese nun zu einem Album zusammen. (Die bisherigen EPs wurden schon von mir rezensiert und könnt ihr jeweils hier nachlesen: Initiation, Anticipation, Determination)

Außerdem geht es lyrisch bei Aeons Of Ashes um das eigens kreierte Wasteland, welches mit Fans organisch immer weitererzählt wird. Hierzu gibt es ein Interview, bei dem man mir Rede und Antwort steht.

Jetzt aber genug Vorgeplänkel und rein in das Review.

Die Platte ist mit 21 Songs und knapp einer Stunde Spielzeit ganz schön vollgepackt. Jedoch neun Tracks sollten dem geneigten Hörer schon bekannt sein. Hinzu kommen neun „Chapter“, bei dem es sich um Zwischenspieler/Interludes handelt, die dem gesamten Album einen weiteren atmosphärischen Rahmen geben. Da das aber bei Weitem noch nicht alles ist, gibt es auch drei neue Tracks, auf die ich hier eingehen werden (die anderen Songs wurden in den alten Reviews ja schon behandelt).

Dabei geht es um Walk With Us, SurRealisation und den letzten Song auf der Platte The Darkness Died. Die ersten beiden fügen sich dabei stimmig in das Gesamtbild der bisherigen Songs ein. Tatsächlich musste ich erst mal nachgucken, welches die neuen Songs sind, da diese sich wirklich so gut in den gesamten Kontext einbetten. Walk With Us ist dabei ein rhythmusorientierter Song mit einem sehr düsteren Flair, bei dem, wie gewohnt, ein paar kleinere Spielereien auf der Gitarre mit eingebracht werden, um dem Song etwas Abwechslung zu geben. Ein schöner Kopfnicker Song.

Doch die wahre Perle der drei neuen Tracks ist SurRealisation, der direkt an den „alten“ Song Realisation anknüpft, ohne einen harten Schnitt zu haben. Dabei wird die Stimmung aufgenommen und auch das Riffing des Vorgänger-Songs weitergedacht. Vor allem der offene Sound lässt das Lied sehr groß klingen und wieder einmal zeigt sich, wie gut einfach die beiden Stimmen von July und Tim zusammen funktionieren. Und ja, man kann hier schon ein bisschen von Gänsehaut reden.

Der letzte Song ist auch gleichzeitig die Single The Darkness Died, der mit den typischen Aeons Of Ashes Elementen um die Ecke kommt und das Album sehr gut zusammenfasst. Allerdings ist der Song ganz schön vollgepackt und so werden schon in der ersten Minute fünf Parts rausgefeuert. Im Gegensatz zum Rest des Albums ist das etwas ungewöhnlich, da sich sonst die Riffs mit der Zeit entwickeln können, statt einen großen Wechsel zu machen. Der Song ist also kein easy listening, und auch der C Part sticht doch sehr stark raus. Mich hat der an typische Folk Metal Bands erinnert und steht sehr im Kontrast zu dem Rest des Songs. Bisschen sperrig, da haben die Österreicher das Musikalische bei anderen Songs eleganter gelöst. Na ja, dem Rezensenten muss ja nicht alles gefallen.

Beim Durchhören des Albums merkt man, dass es zwar eine Entwicklung der Songs gibt, diese aber sich wie aus einem Guss anhört. Vor allem überraschend ist, dass der Sound über die Platte extrem homogen ist. Als Laie mag man jetzt denken: Wo ist da die Kunst? Tatsächlich ist es aber nicht ganz einfach, über so einen langen Entstehungszeitraum (und einem Musikerwechsel) den gleichen Sound zu fahren. Klar gibt es leichte Schwankungen, die fallen aber wirklich nur beim genauen Hinhören auf.

Das Artwork der Platte ist ein Auge wert, greift dabei die Motive der vorangegangenen EPs auf und fasst diese zusammen. Sehr schöne Idee, da das Album nun auch aus den drei EPs besteht und somit ein logischer Schluss.
Die Hülle wiederum hat eine Buch-Optik, was interpretatorisch als Geschichte gewertet werden kann.

Aeons Of Ashes – The Wasteland Chronicles
Fazit
Für wen ist jetzt das Album was? Fans können sich über drei neue Tracks freuen und einen Haufen Atmo zwischendurch. Das Album lief bei mir jetzt länger rauf und runter, wodurch ich mich intensiver damit beschäftigen konnte. Es war interessant, altbekannte Songs im neuen Kontext zu hören und auch Neulingen kann man die Platte wärmstens ans Herz legen. Die letzte Single ist zwar in meinen Ohren nicht ideal gewählt (da gibt es Songs, die das Album besser zusammenfassen), aber das macht das Album nicht schlecher.
Für Fans von Melodic Death Metal, mit einem Hang zum Atmo, absolut empfehlenswert.

Anspieltipps: Ascendancy, Walk With Us und SurRealisation
Christian 'Lommer' W.
9.1
Leser Bewertung9 Bewertungen
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9.1
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