“Das Ritual beginnt!“
Artist: Opera IX
Album: Strix – Maledictae In Aeternum
Spiellänge: 01:09:07 Minuten
Genre: Symphonic Black Metal
Release: 24.01.2012
Label: Agonia Records
Link: http://www.operaix.it/
Klingt wie: Astarte, Ancient, Siebenbürgen
Bandmitglieder:
Gesang – M The Bard
Gitarre – Ossian
Bass – Vlad
Keyboard – Alexandros (Session Member)
Schlagzeug – Dalamar
Trackliste:
- Prologue
- 1313
- Dead Tree Ballad
- Vox In Rama (Part 1)
- Vox In Rama (Part 2)
- Mandragora
- Eyes In The Well
- Earth And Fire
- Ecate The Ritual
- Ecate
- Nemus Tempora Maleficarum
- Historia Nocturna
Eine der bekanntesten Bands Italiens ist zurück mit einem neuen Album. Opera IX veröffentlichen nach drei Jahren Schaffenspause Strix – Maledictae In Aeternum. Die Black Metaller arbeiten mit Melodie und Harmonie, die hervorragend zu den harten Gitarren passen. Akribisch werden Details ausgearbeitet, bis die Songs im perfekten Gewand erstrahlen. Die Italiener machen schon etliche Jahre Musik und können Erfahrung und Professionalität vorweisen. Genau diese Attribute machen auch die neue Scheibe erneut zu einem Meisterwerk der Sinfonie und bieten ein Fest für die Ohren.
Schon der Auftakt wird durch einen Mönchschor und diverse Soundeffekte wie Gewitter und Regen großartig in Szene gesetzt. Der Hörer wird in eine mystische Stimmung versetzt und erlebt einen steigernden Spannungsaufbau. Die sakralen Elemente werden im Song 1313 übernommen und halten die erzeugte Atmosphäre aufrecht. Der tiefe Scream bietet einen Kontrast zur gespenstischen Aura und bringt die nötige Aggression hinein. Dennoch bleibt das Tempo eher schleichend, aber man arbeitet mehr mit Soli und starker Doublebass.
Ein sehr schönes Stilmittel ist auch der Gebrauch von lateinischen und englischen Texten, die zu fast gleichen Teilen auf dem Album zu finden sind. Gerade die lateinischen Lyrics vermitteln das Gefühl eines Rituals und verfestigen den okkulten Gedanken. Charakteristisch bleiben die choralen Elemente der Synthis, die jeden Song bestimmen. Die schweren Gitarren dröhnen teilweise etwas zu kraftvoll und wirken etwas übersteuert. Monotonie und wiederholendes Riffing sind ebenfalls an der Tagesordnung, doch man spielt mit der Geschwindigkeit und schafft so einen Ausbruch aus dem Gleichklang.
Zwei Titel, die dennoch im Kontrast stehen, sind Vox Rama Part 1 und Vox Rama Part 2. Beim ersten Part setzt man auf einen Mönchschor, der von Tamburins begleitet wird und in dem die Gitarren sehr in den Vordergrund gerückt werden. Die Stimme bleibt etwas verhaltener und hintergründig. In Part 2 hingegen ist die Spielweise aggressiver und das Tempo wechselt – zwar nur unwesentlich – zur schnelleren Gangart. Der Gesang schürt Finsternis und Schwärze, die das Herz des Hörers belegen.
Die Songs sind alle sehr ähnlich und mit zwölf davon an der Zahl kann es durchaus zu Langeweile kommen. Es gibt nur hauchdünne Veränderungen, die aber das Grundgerüst nicht zum Einsturz bringen. Black Metal in seiner Urform wird zelebriert und der Gedanke einer Beschwörung bleibt das ganze Album über bestehen. Zeitweise klingt der Gesang anbetend und gerade durch den Chor wird dieser Eindruck bestärkt.