Artist: Majesty Of Silence
Herkunft: Aarau, Schweiz
Album: Die Schöpfung Tohuwabohu
Spiellänge: 78:51 Minuten
Genre: Symphonic Black Metal
Release: 01.10.2021
Label: Boersma Records
Link: https://www.facebook.com/Mosmetalband/
Bandmitglieder:
Gitarre, Gesang, Bass, Drumprogramming – Peter Mahler
Gitarre, Gesang – Christian Geissmann
Gesang – Seraina Schöpfer, Karin Sager-Zimmermann, Nadia Geissmann
Tracklist:
- Wiederauferstehung
- Die Korrektur
- Sei Gedankt
- Das Ritual
- Das Letzte Spiel
- Es Tut Uns Leid
- Stechpalmenholz
- Schönes Finale
- Ein Haus Am Meer
- Rolf
- Willkommen Zu Hause
- Seelensammler
- Schalt Es Aus
- Stille
In der Schweiz gibt es nicht nur Berge und Täler, sondern auch Metaller, deren Alben ich in der Vergangenheit an dieser Stelle auch schon vorgestellt habe. Da gibt es schon ein paar bekannte Größen. Ich gebe zu, auf die eine oder andere Band stößt man nur eher zufällig. So ist es auch bei den hier beschriebenen Schweizer Symphonic Black Metallern Majesty Of Silence, deren neuestes Werk Die Schöpfung Tohuwabohu in unserem Promopool herumlungerte. Der Titel hat mich dann doch neugierig gemacht und ich musste reinhören.
Majesty Of Silence wurden 1996 durch Peter Papadimitriya (Schlagzeug), Peter Mahler (Gitarre) und Christian Geissmann (zuerst Bass, später Gitarre) als Trio gegründet und sind damit bereits 25 Jahre existent (inklusive Pause). 2005 wuchs die Band durch Hinzunahme von Simon Huber an den Keyboards zum Quartett. Drei Alben wurden in diesem Zeitraum eingespielt. Nach dem Ausscheiden von Simon Huber und Peter Papadimitriya wurde ab 2010 eine lange Pause eingelegt. Erst 2017 belebten die Gründungsmitglieder Peter Mahler und Christian Geissmann Majesty Of Silence wieder und schrumpften fortan zum Duo, welches 2018 mit dem Album Zu Dunkel Für Das Licht wieder am Start war. Nach der positiven Resonanz konnte man mit Boersma Records einen Labeldeal schließen und jetzt das vorliegende Album Die Schöpfung Tohuwabohu zum 01.10.2021 vorlegen. Die CD ist auf 666 Stück limitiert.
Die beiden Musiker haben für das Album alle Instrumente selbst eingespielt und die Produktion um gleich drei Frauenstimmen erweitert. Die Schöpfung Tohuwabohu ist ein Konzeptalbum in vierzehn Acts/Songs. Und weil eine Schöpfung auch recht lange braucht, sind auf der CD sage und schreibe über 78 Minuten versammelt.
Also sprach Zarathustra (oder so ähnlich): „Seit Abertausenden von Jahren beobachte ich diesseits verflucht und verdammt in einem aussichtsreichen Strudel. Aus mir wurden Legenden, aus Legenden die Geschichte…“ So beginnt der spannende Prolog Wiederauferstehung und führt uns in die Schöpfung, genauer gesagt Die Schöpfung Tohuwabohu des Schweizer Duos Majesty Of Silence spannend ein.
Bereits vor unserer Zeitrechnung wurde dieses Album im 1. Buch Mose angekündigt: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 2. Und die Erde war tohu wa-bohu.“ Was folgt ist spannender Symphonic Black Metal, düster und aufwühlend.
Immer wieder spannend aufgelockert durch die Frauenstimmen im Klargesang, die manchmal auch einen Bruch des vorher Vernommenen darstellen. Ich gebe zu, dass dies zunächst etwas befremdlich wirkt. Mit weiterem Verlauf aber hat man sich nicht nur daran gewöhnt, sondern erwartet es sogar.
Tiefe, dunkle Stimmen, aber auch kreischende Black Metal Voices des Duos beherrschen die Szenerie in diesem Opus, welches recht getragen und melodisch trotz allen wüsten Szenarios klingt. Die klassischen symphonischen Sequenzen verleihen diesem Werk eine besonders feierliche Stimmung.
Tohuwabohu kommt aus dem Hebräischen und wird meist übersetzt mit wüst und leer und bezeichnet ein heilloses Durcheinander oder auch ungeordnetes Chaos. Wüst stimmt in diesem Rahmen des Opus der Schweizer sogar, aber leer auf keinen Fall. Das ist aus meiner Sicht ja schon fast so was wie ein black-metallisches Hörspiel. Also kein heilloses Durcheinander oder Chaos, sondern ein wohldurchdachtes Konzept. Bei jedem weiteren Einlegen der CD in den Player macht es mehr Spaß, dieser Schöpfung zuzuhören.
Ein Tipp für die Hörer: Die Schöpfung Tohuwabohu nicht als Beschallung betrachten, sondern als ein Hörspiel, dem man gespannt folgen sollte.