“Kurzweiliger Death-Grind!“
Artist: Parasite
Herkunft: Wunsiedel, Deutschland
Album: The Depths Of Human Nature
Spiellänge: 48:57 Minuten
Genre: Death Metal, Grindcore, Hardcore
Release: 04.03.2017
Label: Eigenproduktion
Link: https://www.facebook.com/parasiteinvasion/
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre– Grinnoff
Bassgitarre – Shizzle
Schlagzeug – Max
Tracklist:
- The Return
- S.O.R.E.
- Menace
- Trust Fails
- Doomsday Device
- Secrets Of The Bosses
- Survival Food
- Sweet Revenge
- Backyard Burial
- Zero Brain Function
- Mainstream Multimedia Massacre
- 731
- Violent Reporting
- Blackout
- Cold War
- Deceptive Headache (Bonus Track)
Nachdem ich bereits 2012 das Debütalbum der Oberfranken beackern durfte, freut es mich, nun mit The Depths Of Human Nature den zweiten Longplayer von Parasite besprechen zu dürfen. Zwischenzeitlich entgangen war mir die 2014er EP Random Experiment und auch den Fortgang des zweiten Shouters und Gitarristen Tim anno 2015 habe ich wohl verpennt. Nun agieren Parasite als Trio, bei welchem Grinnoff allein für Gesang und Gitarre verantwortlich zeichnet.
Entgegen diesen Neuerungen sind sich Parasite vor allem thematisch treu geblieben. Sowohl der Albumtitel als auch Songs wie das coole Secrets Of The Bosses, das etwas vorhersehbare 731 oder das doublebasslastige Cold War zeigen, dass sich die Herren aus Franken 2017 weiterhin mit den Abgründen der menschlichen Spezies auseinandersetzen. Dass dies nicht immer humorlos vonstattengehen muss, zeigt wiederum beispielsweise die als Death-Grind-Walze daherkommende Filmriss-Hymne Blackout.
Generell kann gesagt werden, dass sich Parasite stärker dem Death-Bereich zugewandt haben. Zum einen mag dies dem Fortgang des zweiten Sängers geschuldet sein, sodass die Vocals nicht mehr ganz so panisch ausarten, sondern mehr zwischen tiefen Growls und nur leicht verzerrten Shouts changieren. Wie zum Beispiel beim gelungenen Backyard Burial oder auch dem etwas weniger überzeugenden aber dennoch rasanten Zero Brain Function zu hören ist. Zum anderen scheint sich das Trio ein wenig in Richtung Skandinavien orientiert zu haben. Denn zumindest das von Manuel Mann von Last Broken Silence beigesteuerte Sweet Revenge hat einen deutlichen Melodic-Death-Einschlag schwedischer Prägung und ist ein vielschichtiger Höhepunkt des Silberlings.
Generell ist der Sound des Albums für eine Eigenproduktion ziemlich fett, was sowohl den behäbigeren Nummern wie Trust Fails als auch rhythmusdominierten Stücken wie Mainstream Multimedia Massacre gut zu Gesicht steht. Einzige Ausnahme bildet hier der Bonustrack Deceptive Headache, der im heimischen Jugendklub während eines Gigs aufgenommen wurde, weshalb der räudige Sound wohl gewollt sein dürfte.