Perilaxe Occlusion – Raytraces Of Death (EP)

Kanadisches Duo mit klassischem und kompromisslosem Death Metal

Artist: Perilaxe Occlusion

Herkunft: Kanada

Album: Raytraces Of Death (EP)

Spiellänge: 21:33 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 25.06.2021

Label: Debemur Morti

Link: https://perilaxeocclusion.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre und Bassgitarre – XT
Schlagzeug und Cello – XE

Tracklist:

  1. Fracturing The Voronoi
  2. Incalculable Thresholds
  3. Geometric Dismemberment

Aus Kanada kommen ja immer wieder guter Death Metal und vor allem gute Musiker. Bands wie Cryptopsy, Kataklysm oder Neuraxis dürften jedem Death Metal Fan ein Begriff sein. Das Duo XE und XT ist seit 2020 zusammen und gleich im Dezember wurde eine EP auf den Markt geworfen. Keine sechs Monate später folgt eine weitere EP.

Ich liebe es, immer wieder neue Bands kennenzulernen und zu schauen, wie sich diese Bands entwickeln. Es ist immer spannend, welche Richtung man einschlägt. Und dabei darf man sich von Äußerlichkeiten nicht täuschen lassen. Der unleserliche Schriftzug und das Cover lassen eher Rückschlüsse auf Brutal Death Metal zu, aber davon ist man weit entfernt,

Das Demo beinhaltet zwar nur drei Songs, aber dafür bieten sie einem 22 Minuten Spielzeit an. Doom Metal? Nein, auch nicht. Ja, was denn nun? Lösen wir das Rätsel mal auf.

Fracturing The Voronoi klingt zu Beginn gleich sehr roh und schmutzig – dies liegt am Sound und an der Produktion. Der Sound klingt ein wenig HM2 orientiert und das ist ja an sich eine gute Sache. Die Produktion ist roh, schmutzig und auf alt getrimmt. Dieses drückt dem Ganzen den Stempel raus, denn nach einigen Sekunden wird klar, worum es geht. Langsam und zielstrebig startet man den Song. Ein Riff erklingt. Nicht gerade neu. Die Drums betonen dieses Riff sehr langsam und schleppend. Ich mag es, wenn man so vor sich hinkriecht. Die Vocals sind wieder sehr tief und natürlich nicht verständlich. Ein Wechsel ins langsame Midtempo erfolgt. Der Kopf kann ein wenig schneller wippen. Hinzu kommt ein sehr interessantes Riff. Die Tonleiter geht rauf und runter. Stakkato-Riffing zwischendurch und weiter und dann ab in den Ballerpart. Alles auf die alte Art und Weise. Der amerikanische Sektor wird hier bedient. Der Song bleibt sich selber treu und man hält das Tempo recht hoch. Flirrende Gitarrenklänge hört man dann bei dem Solo, welches nicht fehlen darf und auch die schnelle Uftata ist ein Markenzeichen, welches unbedingt in einen Death Metal Song gehört. Der Gesang ist meines Erachtens ein wenig zu weit hinten, das stört aber nicht weiter. Nach einem Riff mit Obertönen wechselt man wieder ins groovige Midtempo und bringt die Haare wieder so richtig zum Schütteln. Das fette Riff kommt wieder zum Tragen und macht den Song rund, der ja immerhin sieben Minuten geht. Der Wechsel in den langsamen Anfangspart erfolgt. Wie gesagt, dieses Riff kommt einem sehr bekannt vor, aber sie bemühen sich und verändern dieses. Klingt auch gut. Das Tempo ist weiter relativ langsam und schleppend.

Auch die Songs Incalculable Thresholds und Geometric Dismemberment leben von dem Wechselspiel der Gefühle. Mal schleppt man sich düster und drückend durch die Botanik, dann groovt man sich wild im Midtempo durch die kanadischen Wälder und zudem bringt man im Uptempo noch die Moränen zum Wackeln. Kleine Ideen baut man auch mit ein. Bei Incalculable Thresholds z.B. verwenden sie einen cleanen Part, der richtig schön aufgebaut und dann weiter verwurzelt wird. Auch ein fast schon rockiges Riff wird verwendet. Bei Geometric Dismemberment komm ein schon fast blackiges, melodisches und kaltes Riff sehr lange zum Einsatz. Klingt sehr fett. Interessant ist, dass die Songs relativ lang sind, aber irgendwie nie langweilig werden.

Die Burschen stammen aus Ontario und dort gibt es ein Skigebiet namens Devil’s Glen. Wie passend. Diese EP auf den Ohren und die Piste runterbrettern. Während der Fahrt nicht headbangen, dieses könnte zu Komplikationen und zu Verwunderungen bei den anderen Pistenteilnehmern führen, auch wenn es einem schwerfällt, nicht zu headbangen. Da muss man durch. Hals- und Beinbruch!

Raytraces Of Death zeigt wieder einmal, dass im Death Metal schon viele Geschichten erzählt wurden. Wer aber gerne solche Geschichten hört, freut sich, wenn immer kleine Veränderungen und Wiederholungen vorkommen. Ich höre den Erzählungen gerne zu und bin gespannt, was da noch so kommen wird. Für Death Metal Lunatics.

Perilaxe Occlusion – Raytraces Of Death (EP)
Fazit
Mit Gitarren, die wie Kettensägen klingen und wechselndem Tempo, hauen die Burschen in knappen 20 Minuten die kanadischen Wälder kurz und klein. Roher finnischer Death Metal trifft auf old schooligen Death Metal amerikanischer Natur. Wuchtige, tiefe Riffs, schleppende Grooves, knurrender Bass und Blast Beats wechseln sich ab. Viele Zitate, die man schon woanders gehört hat, werden ein wenig verändert. Das machen die beiden Protagonisten echt gut.

Anspieltipp: Fracturing The Voronoi
Michael E.
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