Phantom-X – The Opera Of The Phantom

“Alte Songs neuaufgelegt und zu einem Konzept zusammengeklebt!“

Artist: Phantom-X

Herkunft: Dallas, USA

Album: The Opera Of The Phantom

Spiellänge: 67:27 Minuten

Genre: US-Metal / Power Metal

Release: 31.08.2012

Label: Pure Steel Records

Link: http://www.phantom-x.com

Klingt wie: Grave Digger und Scorpions

Bandmitglieder:

Gesang / Keyboard – Kevin Goocher
Gitarre – Bill Engfer
Bassgitarre – Glenn Malicki
Schlagzeug – Reece Stanley

Tracklist:

  1. Prelude/Storms of Hell
  2. The Rise of the Phantom
  3. Discovery
  4. The Mask
  5. Storm Riders
  6. Everspell
  7. 13th Hour
  8. A Strange World
  9. Discovery II
  10. Deep Six Down
  11. Cloning the Christ
  12. Playing God
  13. Holy Hell
  14. 1000 Quatrains
  15. Your Majesty
  16. All Hail the Heroes
PHANTOM-X---The-Opera-Of-The-Phantom-cover

Das sich Bands bekannte Romane, Filme oder Opern aussuchen, um dazu ein Konzeptalbum zu schreiben, ist für uns seit Nightwishs Imaginaerum-Album oder AC/DCs Album zum Film Iron Man nichts Neues mehr. Die US-amerikanische Band Phantom-X hat sich für ihr viertes Release den französischen Roman Phantom der Oper (The Opera Of The Phantom) ausgesucht, der mit Sicherheit nicht mehr ganz taufrisch ist und doch immer wieder gerne von Künstlern aller Genres (und Künste) aufgegriffen wird – eine Black Metal Version des Romans hätte doch mal was, oder?

Doch was die vier Musiker aus der texanischen Millionenstadt aus dem Roman machen, werden wir jetzt gleich hören (also ich höre und ihr lest).

Um aber mit dem Album anfangen zu können, muss ich allerdings ein wenig weiter ausholen. Im Jahr 2005 brachte Phantom-X das Album Rise Of The Phantom auf den Markt, welches nicht nur unheimlich gut beim deutschen Publikum ankam, sondern auch den ersten Teil der Storyline des Konzeptalbums The Opera Of The Phantom mitbrachte. Kapitel fünf, sechs und sieben entstammen vom darauffolgenden Album Storm Riders und weil alle guten Dinge drei sind, durfte das letzte Release This Is War (2010) ebenfalls drei Kapitel (acht, neun und zehn) zum Album dazu steuern. Somit ist The Opera Of The Phantom nicht wirklich ein ganz neues Album, sondern eine Mischung aus neun neueingespielten Songs, die hierfür neu arrangiert wurden, um in das Gesamtkonzept zu passen und sieben weiteren Songs, die das Konzeptalbum als eine Art Kitt zusammenhalten.

Die „Metal Oper“ startet mit Prelude / Storm Of Hell und endet mit dem Song Holy Hell. Während dieser Rundreise durch sieben Jahre der Bandgeschichte und natürlich durch das Konzept hält Phantom-X so einige schnelle und anspruchsvolle Riffs parat, die durch gekonnt eingespielte Soli untermalt werden. Durch die abwechslungsreiche Stimme von Keyboarder und Sänger Kevin Goocher (Ex-Omen-Sänger) wird mir selbst bei der Ballade Evenspell nicht langweilig und immer wieder kommt in meinem Kopf eine Verknüpfung mit Klaus Meine (Scorpions) und Chris Boltendahl (Grave Digger) zustande. Endlich schafft es eine Power Metal-Band eine Ballade so zu produzieren, dass mir der ganze Kitsch und Schmand nicht aus den Boxen tropft.

1000 Quatrains ist zwar nicht mehr Teil des Konzepts, doch weiß der Song ebenfalls durch seine Gitarrenparts und sehr hohen Gesangspassagen zu überzeugen. Wer jetzt noch nicht genug hat, der bekommt mit Your Majesty einen Tribut an Mastermind und „Metal-Gott“ Ronnie James Dio um die Ohren geworfen.

Fazit: Phantom-X sind nie wirklich eine Band gewesen, der ich mehr Aufmerksamkeit geschenkt habe, doch nun weiß ich, dass ich damit eindeutig falsch gehandelt habe. Das Konzeptalbum überzeugt mich mit den sehr guten Neuauflagen der alten Songs sowie der Tatsache, dass der Käufer hier noch viel mehr geboten bekommt. Also wer auf US-Power Metal steht, der sollte schleunigst in den nächsten Plattenladen laufen! Anspieltipps: Alles von Storm Of Hell (Opera Chapter 1) bis Holy Hell (Opera Chapter 13)
Kai R.
8.5
8.5