“Trau dich, zart zu rocken“
Artist: Poets Of The Fall
Herkunft: Helsinki, Finnland
Album: Jealous Gods
Spiellänge: 48:55 Minuten
Genre: Cinematic Rock
Release: 19.09.2014
Label: Insomniac/Playground
Link:http://www.poetsofthefall.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Markko Saaresto
Gitarre – Olli Tukiainen
Gitarre – Jaska Mäkinen
Bassgitarre – Jani Snellman
Keyboard – Markus Kaarlonen
Schlagzeug – Jari Salminen
Tracklist:
- Daze
- Jealous Gods
- Rumors
- Brighter Than The Sun
- Love Will Come To You
- Rouge
- Rebirth
- Hounds To Hamartia
- Clear Blue Sky
- Choice Millonaire
- Nothing Stays The Same
Der Abluss der Triologie, begonnen mit Revolution Roulette und fortgesetzt mit Twilight Theater, findet nun mit dem sechsten Studioalbum Jealous Gods von Poets Of The Fall ihr Ende. Begonnen hat alles im Jahr 2003, in dem sich die Band gründete. Nach anfänglichen Schwierigkeiten im Business zahlten sich die Früchte harter Arbeit aus, denn man konnte die Single Late Goodbye auf dem Soundtrack zu Max Payne 2 platzieren. Danach schossen die Anfragen an die Band in höherere Dimension und schließlich konnte man 2005 das Debutalbum Signs Of Life in Finnland auf Platz 1 befördern. Die Folgealben konnten den Erfolg halten und eröffneten ebenfalls auf Platz 1 der finnischen Albumcharts, womit die Band die einzige Band der finnischen Historie ist, die vier direkt aufeinander folgende Alben an der Pole – Postion releasen konnte.
Nach solch einer Erfolgsgeschichte wurde das Album Jealous Gods sicherlich mit großer Spannung erwartet. Für diejenigen, die die Band absolut nicht kannten und eher als Insidertipp denn als extrem erfolgreiche Band wahrnahmen sei gesagt, dass die Formation ihrem Erfolgsrezept sehr treu bleibt. Finnische Melancholie zeichnet die Grundstimmung der Songs aus, allerdings wird diese durch kompositorische Kunstgriffe sehr episch ausgedehnt und es ensteht durch die Gitarren eine sanfte Rockschlagseite, die kommerzielles Potential en masse besitzt und gerade bei weiblichen Fans für feuchte Augen und Kuschelfaktor sorgt. Poets Of The Fall sind absolut keine Metalband, das sollte jedem klar sein, vielmehr erinnern sie an Coldplay mit mehr Drive, möglicherweise aber auch gemäßigtere Creed mit ganz viel Zärtlichkeit. Die Band bezeichnet ihre Musik als Cinematic Rock, was es eigentlich ziemlich genau auf den Punkt bringt, da sich beinahe jeder Song als Soundtrackzulage eignen würde. Dies ist gleichzeitig der Schwachpunkt der Platte, sehr glatt gebügelt und austauschbar rocken die Finnen stark gebremst nach vorne, Metalfans können damit bedingt etwas anfangen. Proggig können die Finnen aber auch, man höre beispielsweise das Sahneschnittchen Rogue (geiles Gitarreninstrumental) oder Clear Blue Sky, was mich direkt an Genesis zu Phil Collins in ihrer Super Pop -Rock – Ära erinnert. Dem Elektropop der ganz fiesen Sorte wird im folgenden Choice Millionaire gehuldigt und stellt einen ziemlichen Ausfall im Vergleich zum Rest des Material dar, bevor man fast akustisch mit Nothing Stays The Same eingesäuselt wird, zum Ende aber nochmal eine Pink Floyd – Epik der Extraklasse geboten bekommt.