“Jeder Anfang ist schwer, auch wenn es ganz schön groovt!“
Artist: Praying Angel
Herkunft: Kiel, Deutschland
Album: The Judgement
Spiellänge: 31:53 Minuten
Genre: Modern Metal, Death Metal, Metalcore, Deathcore
Release: 19.10.2018
Label: Boersma Records
Link: https://www.facebook.com/pg/prayingangel/about/?ref=page_internal
Bandmitglieder:
Gesang – Timo Blascheck
Gitarre – Jesper Kranz
Gitarre – Jesko Holz
Bassgitarre – Felix Dzikowski
Schlagzeug – Simon Kranz
Tracklist:
- War Of Gods
- Spawnkill
- From Wine To Piss
- Remember Me
- Kirkebrann
- To The Judge
- The Judgement
- Worthless Existence
Die nächsten Zeilen drehen sich um eine noch frische Gruppe aus dem hohen Norden, besser gesagt aus Kiel. Nach der ersten EP Bloody Hands Of Our God legten die fünf Recken von Praying Angel im Oktober mit dem ersten Langeisen The Judgement den Hebel endgültig um. Dabei werden sie von Boersma Records unterstützt, eine in Deutschland mittlerweile anerkannte Adresse für Künstler aus der Republik. Etwas über eine halbe Stunde dauert die Hörprobe an, die Modern Breaks hervortut und irgendwo im Death Metal, Metalcore bzw. Deathcore zu Hause ist. Immer mit einem guten Groove im Songwriting, kommt der Jesus im Artwork noch mal richtig ins Schwitzen.
Schon schnell fliegen einem Thy Art Is Murder-Parallelen um die Ohren nur, um, eine Gruppe mal explizit zu nennen, mit der man aber die Gangart von Praying Angel wunderbar trifft. Es kracht an allen Ecken und Enden, während War Of Gods den Weg in den ersten Silberling ebnet. Die Vocals gehen als sehr deathig durch und die Gruppe verzichtet im Großen und Ganzen auf die ganzen Spielereien, die gerade hochaktuell von fast allen praktiziert werden. Lieber etwas Old School in die moderne Sause tunken, lautet die Devise, die nicht schlecht sein muss. Clean Vocals bleiben außen vor, worüber ich persönlich nicht traurig bin. Wenn man so was einbaut, muss es einfach sitzen und das ist meist das größte Problem und haut den ordentlichen Newcomern zumindest ein blaues Auge. Dieses holen sich Sänger Timo Blascheck und Gefolge durch einen anderen Faktor. Die Handschrift ist und bleibt zu einfach. Jeder Titel ähnelt dem anderen. Das Drumming hat noch viel Luft nach oben, um mehr Power zu streuen, als nur die Double Base fliegen zu lassen – und auch die Gitarren könnten mehr leisten. Ausbrüche werden schon geleistet und das darf positiv vermerkt werden. Verstecken wollen die Kieler ihre Kunst nicht, nur der ganz große Mut mal auf die Pauke zu hauen fehlt. Nach mehr als zwei Durchgängen wird man dem noch recht kernigen Klangbild schnell überdrüssig. From Wine To Piss darf man direkt sinnbildlich für alle anderen ins Rennen schicken. Schicke Groovs gleiten in monotones Gekloppe von Simon Kranz, der leider Gottes die Rote Laterne hinter seiner Schießbude bekommt. Große Ausrutscher nach unten bleiben aus, Höhepunkte findet man gar keine. Mit der Tatsache, dass hier gerade erst ein Projekt in den Kinderschuhen steht, darf man Gnade vor Recht walten lassen.