Eventname: Cheers To 50 Years
Bands: Gun Barrel, Motorjesus, Nitrogods, Rage
Ort: Juz Live Club, Stadionstr. 88, 56626 Andernach
Datum: 02.05.2025 (Einlass: ab 18:00 Uhr)
Kosten: VVK 28,80 € (zzgl. Gebühren und Versandkosten)
Genre: Rock, Hard Rock, Heavy Metal
Besucher: ca. 666 Besucher
Veranstalter: Juz Live Club https://www.juzliveclub.de/programm/cheers-to-50-years/
Link: https://www.facebook.com/juzliveclub
Setlisten:
- Front Killers
- Bombard Your Soul
- Damage Dancer
- Big Taboo
- Roll Of The Dice
- Bashing Thru
- Fearing The Fear Of My Fears
- Gate Of God
- The Wild Hunt
- Lonely Rider
- Battle Tested
- Black Car Driving Man
- Valley Of The Gods
- At Least I’m Drunk In Hell
- Rats And Rumours
- Broke And Ugly
- Boogeyman
- Lipsynch Stars
- Rancid Rock
- Left Lane To Memphis
- Rotten Sucker
- Wiskey Wonderland
- Kings Of Nothing
- Wasted In Berlin
- Trouble In Motor City
- Dead Army
- Somewhere From Beyond
- Fist Of The Dragon
- Hellbreaker
- Fuel The Warmachine
- King Of The Dead-End-Road
- Motor Discipline
- A New War
- Nitro
- The Howling
- The Outrun
- Cold Desire
- Straight To Hell
- Solitary Man
- Black In Mind
- Refuge
- Back In Time
- Days Of December
- Let Them Rest In Peace
- A New Land
- Great Old Ones
- End Of All Days
- Under A Black Crown
- Don’t Fear The Winter
- Prayers Of Steel
- Higher Than The Sky
Das JUZ Andernach feiert seinen runden Geburtstag! Laut Und Legendär – Cheers To 50 Years, heißt es in Andernach. Wir von Time For Metal freuen uns natürlich sehr Laut Und Legendär – Cheers To 50 Years präsentieren zu dürfen. Für uns ist heute die liebe Judith S. unterwegs. Lest hier, was sie zu von der Jubiläumsfeier zu berichten hat:
Es war irgendwann in den frühen 70er-Jahren, als man in der Stadtführung Andernach erkannte, dass ein Treffpunkt für die Jugendlichen geschaffen werden sollte, die Anfänge des Jugendzentrums, das heute als Juz Andernach mit dem JUZ Live Club bekannt ist.
Die alte Villa Koch wurde zur ersten Heimat, in der bald auch erste Live-Konzerte, zunächst noch mit überwiegend lokalen Bands stattfanden. Doch schon bald konnten bekanntere Vertreter der Hard and Heavy Szene wie Nevermore, Iced Earth, U.D.O., Pink Cream 69 oder Toxoplasma nach Andernach gelockt werden und der Platz in den alten Räumlichkeiten wurde damit immer knapper. So entstand der Wunsch nach einer maßgeschneiderten Möglichkeit, besonders für Konzerte geeignet und so gelegen, dass sich keine Nachbarn mehr über den erhöhten Lärmpegel beschweren konnten, die Geburtsstunde des heutigen JUZ Live Club in der Stadionstraße, der im Jahre 2000 bezogen werden konnte. Alles in allem sind das jetzt 50 Jahre Rockmusikgeschichte in Andernach, was im Jubiläumsjahr 2025 mit einigen Veranstaltungen gefeiert werden soll.
Die Auftaktveranstaltung startet heute unter dem Motto Laut Und Legendär – Cheers To 50 Years, und dafür konnten einige alte Wegbegleiter gewonnen werden, die schon öfter hier zu Gast waren und bis heute auch immer gerne wiederkommen. Da das JUZ quasi mein Musikclub vor der „Haustüre“ ist, darf ich mir diese besondere Geburtstagsfeier natürlich nicht entgehen lassen, und so mache ich mich am späten Freitagnachmittag auf nach Andernach. Aufgrund des schönen Frühlingswetters halten sich die meisten der angereisten Geburtstagsgäste noch im Freien auf, auch auf der Wiese neben dem JUZ, die für Overnight Parking zur Verfügung steht.
Doch gegen 18:30 Uhr füllt sich die Halle allmählich, gilt es doch, die aus dem Kölner Raum angereisten Gun Barrel auf der Bühne zu begrüßen, die in diesem Jahr auch ein Jubiläum zu feiern haben, ihr 25-jähriges Bandbestehen. Nach längerer Schaffenspause melden sich die Herren um Gründungsmitglied Rolf Tanzius (Guitar) und den auch schon seit über 20 Jahren zur Stammformation zählenden Tom „Tomcat“ Kintgen (Bass) endlich wieder live zurück. Das Quintett wird vervollständigt durch Jan Niederstein (Guitar), Paul Bendler (Drums) und dem ganz frisch dazu gestoßenen Vinnie, dem Mann am Mikro, der heute zum ersten Mal mit auf der Bühne steht.
Ihr schnörkelloser, vom Rock ’n‘ Roll beeinflusster Heavy Metal, lädt förmlich zum Mitfeiern ein, was bestimmt auch an den bestens gelaunten Urgesteinen liegt, dem extrem cool posenden Tomcat Kintgen sowie einem Rolf Tanzius, dem immer wieder ein breites Grinsen übers Gesicht huscht. Lonely Rider und Battle Tested beschließen nach einer Dreiviertelstunde einen kurzweiligen Gig und machen Spaß auf das noch für dieses Jahr angekündigte Album Decibel Demons, mit dem sie dann hoffentlich wieder zu Gast im JUZ Andernach sein werden.
Als nächster Act kündigen sich Nitrogods an, die unter Beweis stellen, dass eine Rockband nicht mehr als drei Mannen braucht, um ordentlich Lärm zu machen, aber darauf komme ich später noch mal zurück. Bereits seit 2011 machen die Recken um Claus „Oimel“ Larcher (Vocals, Bass), Henny Wolter (Guitar, Vocals) und Klaus Sperling (Drums) in dieser konstanten Besetzung die Clubs der Nation unsicher. Hier bekommt man einen anständigen Mix aus Rock ’n‘ Roll, Punkanleihen und Metal um die Ohren gehauen und wer jetzt an Motörhead denkt, bei denen ebenfalls drei Guys gereicht haben, um ordentlich Lärm zu machen, liegt sicher nicht ganz falsch, aber Nitrogods verstehen es, dem Ganzen ihre eigene Duftmarke zu verpassen.
Der rotzig, straighte Sound bringt die Halle schnell zum Mitfeiern, dabei Songs vom ersten Album aus 2012 bis zum letzten Werk Valley Of The Gods, welches im Oktober 2024 das Licht der Welt erblickte und von dem es neben dem Titeltrack auch weitere vier Lieder auf die Ohren gibt. Wasted In Berlin vom Erstlingswerk ist dann ein würdiges Schlusswort nach einem, sowohl für die Band als auch das Publikum, schweißtreibenden Auftritt.
Als nächster Act kündigen sich Motorjesus aus Mönchengladbach an, die hier wahrlich keine Unbekannten sind, und schon das eine oder andere Mal die Halle im JUZ Live Club zum Kochen gebracht haben. Zu lauten „Motorjupp, Motorjupp“-Rufen entert die Band um Shouter Christoph Birx die Stage, und legt mit Trouble In Motor City und Dead Army schon mal amtlich los, bevor Somewhere From Beyond einen Vorgeschmack auf das im Juni erscheinende neueste Werk namens Street Of Fire bietet. Mit launigen Ansagen und viel Action auf der Bühne versprühen die motorisierten Jupp’s gute Laune bei ihrer Fanmeute, die bis zum letzten Ton von The Howling und The Outrun begeistert mitfeiert und mit Beifall und weiteren „Motorjupp, Motorjupp“-Rufen die fünf Herren in den Abend entlässt.
Wie es sich für einen runden Geburtstag gehört, werden natürlich lange Wegbegleiter gerne eingeladen, und zu denen gehört der Topact des heutigen Abends definitiv, handelt es sich dabei doch um keinen Geringeren als das Herner Urgestein des Ruhrpottmetals Peter „Peavy“ Wagner, Frontman und Gründungsmitglied von Rage. Ich glaube auch kaum, dass irgendjemand öfter die JUZ-Bühne bespielt hat, reichen Peavys Kontakte in den Großraum Mayen-Koblenz doch bis in die 80er-Jahre, die Zeit, als damals der Andernacher Manni Schmidt Gitarrist von Rage war.
Die jetzige Formation mit Jean Bormann (Guitar) und Vassilios „Lucky“ Maniatopoulos (Drums) ist ja jetzt seit einigen Jahren zusammen, und auch hier wieder der Beweis, dass auch im Heavy Metal ein Trio reicht, um einen druckvollen Sound in ordentlicher Lautstärke an die Frau und den Mann zu bringen. Gestartet wird heute mit Cold Desire vom im letzten Jahr erschienenen Album Afterlifelines, um dann aber mit Solitary Man, Black In Mind und Refuge weit in die 90er-Jahre zurückzugehen.
Ein wie immer gut gelaunter Peavy unterhält sein Publikum mit launigen Ansagen, schmettert einen Bandklassiker nach dem anderen in die Menge, mit einer Stimme, die nichts an Power verloren hat in all den Jahren und beackert nebenher noch seinen Bass wie ein Schwerarbeiter, das macht definitiv wieder viel Spaß heute. Den haben sichtlich auch Jean Bormann, sein Mann an den sechs Saiten und Lucky Maniatopoulos, die Taktmaschine im Hintergrund.
Zum Ende kommen dann natürlich mit Don’t Fear The Winter und Higher Than The Sky zwei Klassiker, ohne die kein Rage-Konzert vorstellbar ist, dazu noch das eher selten gespielte Prayers Of Steel. Damit beenden sie eine Geburtstagsfeier der besonderen Art. Cheers To 50 Years, vielen Dank dem rührigen JUZ Live Club Team und auf die nächsten 50 Jahre.