Profane Omen – Reset

 

“Solide aber zu kurz!“

Artist: Profane Omen

Herkunft: Lahti, Finnland

Album: Reset

Spiellänge: 34:06 Minuten

Genre: Melodic Groove Metal

Release: 14.03.2014

Label: Spinefarm Records

Link: http://profaneomen.net

Bandmitglieder:

Gesang – Jules Näveri
Gitarre – Williami Kurki
Gitarre – Andy J. Bonfire
Bass – Antti Seroff
Schlagzeug – Samuli Mikkonen

Tracklist:

  1. The Instigator
  2. Mind The Trap
  3. Trails
  4. Intruder
  5. Percules
  6. Incognito
  7. The Ego
  8. The Garden
  9. Sonic Wings

Profane Omen - Reset

Nach einem doch recht erfolgreichen Album vor drei Jahren sind die Finnen aus der Wintersport-Stadt Lahti wieder am Start. Reset schimpft sich das neue Album, wenn man es denn so nennen will. Mit 34 Minuten Spiellänge bin ich nicht unbedingt davon überzeugt, diese Scheibe als „Album“ zu bezeichnen, sondern eher als erweiterte EP. Neun Songs gilt es nun zu beurteilen und die Messlatte liegt nach der letzten Platte doch recht hoch, denn letztes Mal habe ich ganze neun von zehn Punkten vergeben.

Los geht es also mit dem neuen Melodic Groove-Album. Lange fackeln die Finnen nicht, das Motto heißt Vollgas von Anfang an. Die rotzfreche Stimme von Sänger Jules ertönt lautstark zusammen mit groovigen Riffs. The Instigator fängt meiner Meinung da an, wo Destroy! aufgehört hat. Auch der Song Mind The Trap klingt gut, hat ein paar Tempiwechsel mehr, und überzeugt mindestens genau so sehr, wie der Opener des Albums.

Mit Trails folgt nun das erste Highlight des Albums. Die Mischung aus Clear Vocals und Shouts sowie melodischen Riffs und temporeichen Geballer klingt einfach gelungen und bildet einen groovigen Mix, dem man gerne lauscht. Zusätzlich soll zu diesem Stück auch noch ein Musik Video folgen, man darf also gespannt sein.

Das wohl längste, aber auch fragwürdigste Lied des Albums folgt – Intruder. Der Aufbau des Songs klingt nach einem tollen Experiment, aber irgendwie auch nicht mehr. Die Clear Vocals überzeugen nicht, klingen zu trist daher gebrabbelt. Die Shouts sind kraftvoll, aber die musikalische Unterstützung fehlt. Nach über zwei Minuten wird dann endlich mal losgelegt und man hat die Band wieder da, wo man sie gerne haben möchte. Ein Drittel des Songs ist also eher für die Katz, die anderen zwei Drittel sind hörbar, aber auch nicht das Beste, was die Finnen bisher geleistet haben.

Percules nennt sich der nächste Kracher, und was für einer. Zumeist Vollgas und dabei groovig von Anfang bis Ende. Die Shouts sitzen diesmal wieder an den richtigen Stellen. Eine musikalische Leistung, die den vorherigen Song um Längen überbietet. Mit diesem Stück kann man definitiv etwas anfangen, ob es Headbangen oder Mitgrölen ist.

Mit Sonic Wings sind wir auch schon am Ende der Scheibe angelangt. Ein weiterer starker Song mit reichlich Abwechslung und all den Markenzeichen, die ich bereits genannt habe. Man merkt doch deutlich, dass Profane Omen bereits 25 Jahre auf dem Buckel haben, was um so erstaunlicher ist, wenn man bedenkt, wie viel sich die Band seit dem letzten Album entwickelt hat. Ein solides Album findet einen soliden Abschluss, mit dem man zufrieden sein kann.

 

Fazit: Reset kommt meiner Meinung nicht an Destroy! ran, ist aber an sich trotzdem ein solides Album. Die Finnen haben sich definitiv weiterentwickelt, aber ob es die richtige Richtung war, steht noch zur Debatte. Ich empfehle trotzdem liebend gerne eine Hörprobe und für die, die Destroy! mochten, auch einen Kauf. Wer allerdings ein komplettes Album hören möchte, sollte sich vielleicht zweimal durch die Scheibe kämpfen, da 34 Minuten einfach zu wenig sind für 16 Euro.

Anspieltipps: Trails und Percules
Lennart L.
7
7