Quiron – Deathward

“Treffen nicht immer den richtigen Punkt!“

Artist: Quiron

Herkunft: Bremen, Deutschland

Album: Deathward

Spiellänge: 57:25 Minuten

Genre: Melodic Metal, Metalcore

Release: 20.07.2017

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/pg/quironofficial/about/?ref=page_internal

Bandmitglieder:

Gesang – Flo
Gitarre – Stefan
Gitarre – René
Bass – Bas(s)ti
Schlagzeug – Marco

Tracklist:

  1. How To End In Tragedy
  2. Checkmate
  3. Water To The Flame
  4. I Become Me
  5. Deathward
  6. Fear
  7. Pills ‚N‘ Ghosts
  8. Shed My Skin
  9. Soon, Tomorrow, Never
  10. Grief & Despair
  11. Down In The Basement

Die Bremer Quiron legen nach dem Debüt vor fünf Jahren mit Villain endlich mit Deathward nach. Gesanglich fielen die Norddeutschen damals interessant auf, auch wenn die Cleangesang Parts wirklich Geschmackssache waren. Eins zu eins kann man das auf die neuen Stücke übertragen, die im Mai veröffentlicht wurden und als Eigenproduktion fast eine Stunde füllen. Das schlichte Cover spiegelt bereits optisch wieder, was die fünf Musiker in ihrem Mix aus Melodic Metal und Metalcore zu bieten haben. Leider bleibt es in der Regel bei austauschbarem Songwriting – die großen Ideen fehlen den Männern aus der Hansestadt leider. Die große Entwicklung nach Villain bleibt daher leider aus.

Alles der Reihe nach – mit How To End In Tragedy geht es in die zweite Runde von Quiron. Thrashhärte greift in Metalcore Breaks und räumt gleich Platz zum Headbangen ein. Die einsetzenden Cleanvocals schlagen dem Hörer gleich eins zwischen die Augen. Sry, aber das funktioniert in der Form 2017 nicht mehr, so hätte man maximal vor 20 Jahren vorsichtig anfangen können. Damit haben wir das Problem am Schopf gefasst – die hellen Gesänge haben nicht die Klasse auf der Produktion, um beim Käufer nur ansatzweise zu zünden. Da hilft das ansonsten gute Konzept drum herum auch nicht weiter. Entweder suchen sich die Bremer noch einen Sänger, der diese Gesangsfarben wirklich beherrscht oder belassen es bei harten Shouts. Dass eine Eigenproduktion Defizite am Sound aufweist, kann man Quiron verzeihen. Mühe und Herzblut kann man den Gitarristen René und Stefan nicht absprechen. Stärkere Stücke wie Checkmate kann man ganz gut mal anspielen. Trotzdem steht und fällt die Formation mit Flo, der eben wie beim gerade genannten Stück bleiben sollte und nicht versuchen sollte den Bruce Dickinson zu machen. Die Anlage beim Titeltrack Deathward, Shed My Skin oder Down In The Basement ist da, nur müssen ganz großzügig die Feilen eingesetzt werden, um die Kunst glatt zu polieren und die tiefen Ecken verschwinden zu lassen.

Fazit: Ich würde keinem einen Gefallen tun, wenn man Deathward von Quiron ohne zu zögern einfach durchwinkt. Alle Käufer würden sagen: Hat der Gute noch alle Tassen im Schrank? Und die Musiker selber hätten keine echte Referenz. Daher bleibe ich dabei - die Bremer müssen ihr Konzept wohl oder übel überdenken. In der Form, wie es auf Deathward gemacht wurde, kommt man keinen Schritt weiter. Maximal unteres Mittelmaß ist da die Tabellenregion, die man ganz gut mit der Situation des ortsansässigen Werder Bremen vergleichen kann. Noch ist nichts verloren - nur muss man den Abstiegsgefahren erhobenen Hauptes ins Auge gucken.

Anspieltipps: Checkmate und Fear
Rene W.
5.9
Leserbewertung1 Bewertung
6.5
5.9