Rabenwolf – Aus Alten Zeiten

 

„Kein 08/15 Pagan Metal“

Artist: Rabenwolf

Album: Aus Alten Zeiten

Spiellänge: 44:57 Minuten

Genre: Folk / Pagan Metal

Release: Frühjahr 2011

Label: Eigenproduktion

Link: http://www.rabenwolf.eu

Klingt wie: Wolfchant , Odroerir

Band Mitglieder:

Stormmson – Gesang
Hexra – Leadgitarre, Akustikgitarre
Vargur – Rhythmusgitarre
Allsvartur – Bass
Hati – Keyboard, Gesang
Árdis – Cello
Váli – Schlagzeug
Skadia – Blockflöten (Sopran, Alt, Tenor, Bass), Flöte, Gesang

Tracklist:

  1. Aus alten Zeiten
  2. Aufbruch
  3. Feld der Steine
  4. Allvater
  5. Rabenwolf
  6. Der ewige Kampf
  7. Fält av Stenar
  8. Siegesfest
  9. Sumpfhexe
  10. Die ewigen Wälder

Brachiale Gitarren, extremer, peitschender Gesang im Wechselspiel mit akustischen Instrumenten, atmosphärischen Klangteppichen und melodischen Vocals: das ist der Sound von Rabenwolf, die 2007 im beschaulichen Stade gegründet wurden und sich mit Aus Alten Zeiten das erste Mal auf einem Silberling verewigt haben. Besonders charakteristisch ist der vielseitige Gesang, der von harten Growls dominiert und stets von zarten Frauengesängen umspielt wird. Musikalisch kann man sie am besten als einen Mix aus Wolfchant und Odroerir beschreiben und auch den Fans dieser Bands wird Rabenwolf mit Sicherheit gefallen.

Das Cover ist bereits sehr einladend gestaltet worden. Die düstere Aufmachung mit – wie könnte es anders sein – einem Raben und einem Wolf macht direkt Lust auf mehr und versetzt den Hörer schon vorab in die richtige Stimmung.

Begonnen wird das heidnische Werk mit dem Titelsong Aus alten Zeiten, das als Intro die Grundstimmung des Folk Metal-Albums prägen soll. Direkt im Anschluss beginnt der Aufbruch. Eine breite Welle aus Melodien überflutet den sanft dahinfließenden Bach. Schnell wird das Tempo angezogen und begibt sich in einen Galopp, der, wie bei allen Songs, mit deutschen Texten begleitet wird. Ein ganz wichtiger Punkt der niedersächsischen Band sind schwungvolle Refrains, die gerne mehrfach wiederholt werden. Dieses gibt Schwung und ein festes Songwriting, was sich aber keinesfalls als langweilig herausstellt.

Der weibliche Gesang von Skadia ist erst einmal gewöhnungsbedürftig, kommt aber beim mehrfachen Hören immer besser an. Dem Song Feld der Steine drückt sie mit ihrer charakteristischen Stimme ihren eigenen Stempel auf und macht einen wirklich guten Job. Allvater, einer der härtesten Stücke, weist einige Parallelen zu Wolfchant auf, die recht gut umgesetzt worden sind und durch Geschwindigkeitswechsel ihr Folk Metal-Feeling nicht verloren haben. Der ruppige Refrain „Kommt und kämpft und siegt“ wird mehrfach in den längsten Song eingebracht, der auf eine Spielzeit von fast sieben Minuten kommt. Natürlich darf der Song passend zum Bandnamen auf der ersten Scheibe auch nicht fehlen und so wird Rabenwolf zum Besten geben, der wieder mit sehr gelungenen Melodien und Spezialeffekten punktet. Eine Art Erzählung, die man sonst von Rhapsody Of Fire kennt, lockert den Song in der Mitte auf und zeigt noch einmal deutlich, dass sich Rabenwolf sehr professionell an ihre Eigenproduktion gemacht haben.

Klänge aus Schlachten begrüßen uns und so beginnt Der ewige Kampf, der niemals enden soll. Die Instrumente, die sich je nach Situation gegenseitig unterstützen bzw. ergänzen, bilden auch hier wieder eine dichte Einheit. Das ist bei der Anzahl der benutzten Instrumente nicht ganz einfach, wurde aber hervorragend gemeistert. Die Qualität reißt, je länger sich das Album zieht, ebenfalls nicht ab und wird punktuell sogar noch verstärkt. Nach der ganzen Arbeit kommt auch mein Lieblingspart: das Feiern. Und so wird das Siegesfest angestimmt. Tanzt mit uns! Sauft mit uns! Rauft mit Uns! Trinkt mit uns! Warum auch nicht? Da sage ich doch nicht nein! Und ganz wichtig dabei: das Schunkeln nicht vergessen, was zu diesem Party-Hit gut passt und besonders live gut angenommen werden sollte. Die Sumpfhexe und Die ewigen Wälder bilden das Ende des Albums, das sich, wie der Rest des Albums, sehr gut anhören lässt.

Fazit: Rabenwolf haben sich sehr viel Mühe bei ihrer Eigenproduktion gegeben. Sie haben mit starken Refrains und Melodien überzeugt und so zu Recht neun von zehn Punkten abgesahnt. Um sich von der Menge an Pagan Metal-Bands, die momentan wie Pilze aus dem Boden sprießen, abzusetzen, haben sie die Folk-Tür ganz weit aufgeschlagen und die ohnehin sehr ähnlichen Genres miteinander verbunden. Besonders der starke Einfluss des Folk, mit den dazu gehörigen Instrumenten, prägen das Werk positiv. Wie ein roter Faden zieht sich die Geschichte, die uns die junge deutsche Band erzählen möchte, durch das Album. Ich kann von meiner Seite aus nur sagen, dass mich die Truppe aus Stade überzeugt hat. Vielleicht euch ja auch? Hört am Besten mal rein! Anspieltipps: Feld der Steine und Siegesfest
Rene W.
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