Riexhumation – The Final Revelation Of Abbadon

Schluss mit La Dolce Vita

Artist: Riexhumation

Herkunft: Italien

Album: The Final Revelation Of Abbadon

Spiellänge: 39:10 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 28.05.2021

Label: Lavadome Productions

Link: https://riexhumation.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Gian
Gitarre – Flavio
Bassgitarre – C.M.
Schlagzeug – Gio

Tracklist:

  1. Intro
  2. Inbreeding A Final Form In The Flesh
  3. Take The Throne Of Enlil
  4. Conflagration Mantra
  5. Manifestation Of The Horned-Head Presence
  6. Ascension XIV
  7. The Vectorcvlt
  8. Embrace Nihility
  9. Triumph Of Perfect Darkness

Gut Ding will Weile haben. Seit 2009 sind die Burschen aus der Lombardei nun am Werkeln, aber erst jetzt kommt das Debüt heraus, dafür aber gleich bei dem feinen Undergroundlabel Lavadome Productions. La Dolce Vita und Memberwechsel haben ein vorheriges Erscheinen wahrscheinlich unmöglich gemacht. Allerdings haute man im Jahre 2012 und 2013 je ein Demo raus und 2017 gab es noch eine EP. Nun also knappe vierzig Minuten Beschallung, ab geht es.

Nach einem instrumentalen Intro, welches relativ lang ist, aber dafür bedrohlich klingt, geht das Gemetzel mit Inbreeding A Final Form In The Flesh aber mal so richtig los. Nichts mit La Dolce Vita. Death Metal steht auf der Agenda und zwar der brutalen Art. Und gleich bin ich begeistert, denn man geht sofort in den Angriff über und haut einen Blastbeat nach dem anderen heraus. Dem Neunziger-Brutal-Death-Metal wird hier gehuldigt, nicht nur musikalisch, sondern auch produktionstechnisch, und da treffen sie bei mir natürlich genau den richtigen Nerv. Der Sänger screamt zu Beginn, ein wildes Solo erklingt und die Drums ballern alles kurz und klein. Das Screaming geht dann natürlich ins tiefe Gegrowle über, aber später doppelt man diesen Gesang auch einmal. Kurze groovige Momente werden mit eingebaut und auch Vorspieler finden ihren Platz, aber überwiegend geht es hier straight forward zur Sache. Alles klingt nach Suffocation, Cannibal Corpse, Disavowed, Liturgy und die ganzen Konsorten, die man heute nicht mehr so hört, außer vielleicht in Indonesien. Interessant sind immer diese kleinen Breaks und die Verschleppung des Tempos. Dann kann man nämlich auch einen Song über fünf Minuten machen.

Take The Throne Of Enlil geht genauso weiter und mir gefällt das natürlich. Langsam und bedrohlich, mit feinem Riffing und Obertönen, kommt die Bedrohung auf einen zugerollt und ausweichen ist unmöglich. Kurze Ankündigung und dann auf die Glocke. Auch hier wird der doppelte Gesang verwendet. Der Song ist aber nicht so intensiv wie der Opener, kommt aber auch sehr bedrohlich, aber auch teilweise verspielt aus der Anlage geknattert. Ein Solo, einen groovigen Part und eine coole Ballereinlage gibt es am Ende. Läuft!

Ich mag es, wenn Vorspieler das kommende Geschehen ankündigen und diese Voraussage dann auch eintritt. So zu hören bei Conflagration Mantra. Die Burschen versuchen in ihrem Rahmen so abwechslungsreich wie möglich zu klingen. Der Neunziger-Death-Metal wird immer wieder mit Soli aufgelockert. Das Tempo ist schön hoch und das Riffing eben interessant. Gute Grooves mit doppeltem Gesang, hier und da einige doomige Momente sogar und fertig ist der Song Riexhumination. Auch hier gibt es nicht wirklich etwas Neues zu hören, aber es überzeugt eben. Dieses mag auch an der Produktion liegen. Die Snare klingt eben so, wie sie klingen sollte (Ping), trotzdem ist sie im Gesamtsound eingebunden. Kommt gut.

Dieses Wechselspiel zwischen groovigen und schnellen Elementen ist auch gut bei Manifestation Of The Horned-Head Presence zu hören. Auch hier gibt es dann wieder viel Tempo, gute Riffs, wechselnden Gesang und sogar atmosphärische Klänge. Sehr interessant. Textlich geht es bei den Italienern um Sci-Fi Geschichten, dieses ist musikalisch zum Glück nicht zu hören. Nur ganz selten lassen sie diese Einflüsse zu, so wie in diesem Song kurz vor Feierabend.

Ein Death Metal Album muss nicht länger als vierzig Minuten sein, finde ich, denn dann ist irgendwie alles gesagt. Und so ist es auch bei The Final Revelation Of Abbadon. Wer auf brutalen Death Metal abfährt, kann hier bedenkenlos zugreifen. Das Songwriting wiederholt sich hier und da, aber ansonsten bieten sie uns echt leckere Kost an. Das Album kann man gut in einem Rutsch hören. Spaß ist garantiert. Death Metal Victory! Die Songs sind gut, aber nach oben hin ist noch locker Platz. Dieses können sie ja dann auf dem zweiten Album nutzen. Klar, ist das hier nicht der neue Heilsbringer am Firmament, aber eben absolut solide und geile Kost.

Zu The Vectorcvlt gibt es ein Video, und dieser Song verkörpert genau die musikalische Seele von Riexhumation.

Riexhumation – The Final Revelation Of Abbadon
Fazit
Die Italiener von Riexhumation zocken auf ihrem Debüt soliden Death Metal der alten Schule. Hier wird der brutale Sound eingeatmet und gelebt. Immer schön auf die zwölf, mit einer pingenden Snare, groovigen Momenten, fetten Soli und einer guten Produktion. Macht Laune.
<br< Anspieltipps: Inbreeding A Final Form In The Flesh und The Vectorcvlt
Michael E.
7.8
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