Saor – Aura

Beeindruckende Klangwelten“

Artist: Saor

Herkunft: Glasgow, Schottland

Album: Aura

Spiellänge: 56:42 Minuten

Genre: Atmospheric Black Metal, Folk Metal

Release: 06.06.2014

Label: Northern Silence Productions

Link: http://www.facebook.com/saorofficial

Produktion: Martyn Moffat

Bandmitglieder:

Gesang und die meisten Instrumente – Andy Marshall

Gastmusiker:

Schlagzeug, Bodhán – Austin Lunn
Saiteninstrumente – Johan Becker
Violine – Nevena Krasteva (bei Farewell)
Gälischer Frauengesang – Beth Frieden

Tracklist:

  1. Children Of The Mist
  2. Aura
  3. The Awakening
  4. Farewell
  5. Pillars Of The Earth

Saor - Aura

Da die offizielle Webseite von Saor noch nicht freigeschaltet ist, ist es relativ schwierig, weitere Informationen zu dieser Ein-Mann-Band zu finden. Zu Anfang diesen Jahres hat Andy Marshall gemeldet, dass er auch Live-Auftritte absolvieren will und derzeit dabei ist, die einzelnen Posten innerhalb der Band zu besetzen. Im Jahr 2013 erschien das Debütalbum Roots, das am 06.06.2014 erscheinende Album Aura ist das zweite in der Diskographie von Saor.

Das Album beginnt mit Children Of The Mist. Man hört den Wind heulen und ist im Geiste sofort in den schier unendlichen Weiten der Landschaften, in denen Saor beheimatet sind. Es folgt ein wunderbares und in sich stimmiges Wechselspiel zwischen relativ aggressiven Black Metal-Klängen, feinem Folk Metal und ruhigen Parts, die schon ins Atmosphärische driften. Man hört einerseits Flöten in verschiedenen Tonlagen, Geigen und irgendwo sicher auch einige weitere traditionelle Instrumente, auf der anderen Seite den harschen Gesang, ein gnadenlos verprügeltes Schlagzeug und die harten elektronischen Saiteninstrumente. Ab und zu schaffen Saor es sogar, all diese Stilrichtungen zusammenzuführen und zu einem grandiosen Klangbild zu verbinden.

Der folgende Song Aura fängt ebenfalls sehr ruhig an, geht dann aber übergangslos in den bereits beschriebenen Stilmix über. Hier ist im instrumentalen Teil hauptsächlich die Tinwhistle zu hören, die oft in der irischen Folkmusik eingesetzt wird und die dem Song viel von seiner eigentlichen Härte nimmt.

Bei The Awakening habe ich irgendwann nur gedacht, dass der Name passt, wie die berühmte Faust auf’s Auge. Man verliert sich unmerklich in der ruhigen und herrlichen Folkmusik, mit der das Lied beginnt. Es gibt akustische Gitarre und Geigen, im Hintergrund werden die Trommeln geschlagen und von jetzt auf gleich geht wieder die schwarzmetallische Raserei los. Das ist wirklich ein Erwachen! Wenn dann noch der Chor einsetzt, im Hintergrund aber weiter das Tempo gehalten wird, ist das Klangbild komplett.

Auch Farewell und Pillars Of The Earth folgen diesem Schema, ohne allerdings einfach nur eintönige Wiederholungen der vorangegangenen Lieder zu sein. Es ist faszinierend, wie Andy Marshall es geschafft hat, immer wieder neue Nuancen zu schaffen, die jedem Lied etwas Eigenständiges geben und dadurch das Album bis zum Ende abwechslungsreich zu halten.

Fazit: Saor kann man nicht beschreiben, das muss man hören und zwar am besten mit Kopfhörern und richtig schön laut. Dann verpasst man auch die leisen Töne nicht und das Kopfkino entführt einen in die Weiten der keltischen Landschaften, die auch auf der Facebook-Seite von Saor zu sehen sind. Wer Summoning oder Appalachian Winter mag, macht mit dieser Scheibe nichts falsch. Anspieltipps möchte ich hier ausnahmsweise auch mal nicht geben, man sollte diese Scheibe schon komplett genießen.

Anspieltipps: alles
Heike L.
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