Sentient Horror – Rites Of Gore

Amerikanische Stockholmer, die doch nach Schweden klingen

Artist: Sentient Horror

Herkunft: USA

Album: Rites Of Gore

Spiellänge: 43:07 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 22.04.2022

Label: Testimony Records (Europa), Redefying Darkness Records (USA)

Link: https://testimonyrecords.bandcamp.com/album/sentient-horror-rites-of-gore

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Matthew Molite
Gitarre – Jon Lopez
Bassgitarre – Tyler Butkovsky
Schlagzeug – Evan Daniele

Tracklist:

  1. A Faceless Corpse
  2. Obliteration Of Souls
  3. Swamp Burial
  4. Rites Of Gore
  5. Splitting Skulls
  6. Descend To Chaos
  7. The Grave Is My Home
  8. Till Death Do Us Rot
  9. The Eyes Of Dread
  10. Supposed To Rot (Entombed Cover)

Diese Burschen stammen aus Stockholm und spielen Old School Death Metal. Alles klar, würde man meinen, typisch Schweden halt. Aber manchmal kommt es eben doch anders, als man denkt, denn es gibt auch in den USA ein Stockholm und von daher stammt das Quartett, welches mit seinem Debüt namens Ungodly Forms im Jahre 2016 sehr viel Aufmerksamkeit erhalten hat. Auch die nachfolgende EP mit den Namen The Crypts Below und dem geilen Edge Of Sanity Cover Darkday fand den Nerv der Zeit. Album Nummer zwei knallte natürlich auch ordentlich und nun hatte die Death Metal Gemeinde diese vier absolut auf ihrem Zettel. Dieses war im Jahre 2019. Man ließ sich drei Jahre Zeit und veröffentlicht nun via Testimony Reords und Redefying Darkness Records das vierte Album.

A Faceless Corpse ist natürlich wieder einmal eine Old School Death Metal Hommage. Langsam und schleppend startet man in den Tag. Ein fettes Riff eröffnet den Spaß. Kurzes Break und dann volle Attacke. Angriff ist die beste Verteidigung. Schön straight forward geht es zur Sache. Typisches old schooliges Gegrowle, welches absolut passt. Nach zwei Minuten lässt man den Gummihammer fallen und groovt. Hinzu gesellt sich eine Melodie, die sich festsetzt. Man erhöht wieder das Tempo ein wenig und wird dann wieder schnell. Ein Solo gibt es gratis obendrauf und dann bedient man wieder das alte Schema. Jo, Death Metal Victory. Macht Spaß, aber was Überraschendes bekommt man nicht zu hören. Macht aber echt gute Laune.

Schön schnell und mit richtig fetten Riffs ausgestattet, kommt dann Obliteration Of Souls ums Eck. Ja, fettes Teil. Einfach nur drauf und dann mal sehen, wohin die Reise geht. Pure Aggressionen gibt es hier zu hören. Man hat das Gefühl, nun muss aber ein Groove kommen, kommt aber nicht und das ist einfach nur geil. Kurz mal das Tempo gedrosselt und dann doch wieder auf die zwölf. Dann auf einmal kommt doch der vermisste Groove und ein richtig geiles Solo wird mit eingebaut. Vorspieler, Drumschläge und wieder volle Attacke. Ja, hier stimmt alles. Geiler Song, definitiv.

Jetzt nehmen sie so richtig Fahrt auf, denn auch Swamp Burial ist ein richtiger Kracher. Hier geht es wieder fix zur Sache, aber auch die Uftata darf nicht fehlen. Und dann immer diese Breaks mit Vorspieler. Lecker. Im schnellen Midtempo greift man weiter an und groovt ohne Ende, aber eben schneller als andere. Fetzt total. Ein paar Gitarrenanschläge und dann ab ins Solo. Darf ja schließlich nun einmal nicht fehlen. Wieder Vorspieler und ein fetter, schneller Uftatapart folgt. Auch hier können sie mit dem Riffing überzeugen. Man groovt kurz und holt wieder die Uftata-Attacke heraus, um dann am Ende noch einmal mit fetten Riffs und Blastbeats alles zu geben. Ja, und noch einmal ja. Geil.

Kommen wir noch einmal zum Thema Schweden zurück. Die Amerikaner aus New Jersey klingen natürlich so, als ob sie von dort stammen würden. Der HM2-Sound darf nicht fehlen und der gewisse Schmutz natürlich ebenfalls.

Diesen hört man auch ganz besonders bei Rites Of Gore. Die Gitarren sägen natürlich ordentlich und diese harmonischen Gitarrenmelodien haben es echt in sich. Diese schwedische Atmosphäre wird getragen von einer ordentlichen Portion Geschwindigkeit. Der Drummer treibt irgendwie immer. Die Riffs sitzen wie immer und bleiben durchaus hängen. Das eine oder andere kommt einem natürlich absolut bekannt vor. Der Kehlkopfgesang passt natürlich. Diese Melodie knallt ohne Ende. Nach einem Break gibt es abgehacktes Riffing mit betonenden Drums und rhythmisch agierendem Sänger. Danach lässt man ein Solo für sich sprechen. Ja, das kann man so machen, gar keine Frage. Sehr lecker. Danach darf man dann auch wieder die volle Attacke fahren, ja, ganz großes Kino. Schönes Ding.

Till Death Do Us Rot ist auch wieder so eine straighte Nummer, die einen quasi zwingt, abzugehen. Fette Riffs und immer nach vorne. So mag ich es.

Ein Cover darf auch nicht fehlen und wen wundert es, dass man sich einen Song von Entombed ausgesucht hat. Supposed To Rot ist aber auch eine geile Nummer und das Cover ist natürlich auch gelungen, keine Frage.

Der schwedische Death Metal ist ja wieder ohne Ende angesagt und Sentient Horror gehen weiter ihren eingeschlagenen Weg. Hier und da sind auch Zitate des amerikanischen und des europäischen Death Metals zu hören. Gutes Album.

Sentient Horror – Rites Of Gore
Fazit
Die Amerikaner von Sentient Horror liefern auch auf ihrem dritten Album wieder absolut ab und dürften überwiegend Freunden des schwedischen Death Metals ein Lächeln ins Gesicht zaubern. HM2-Sound, der echt knallt, schnelle Parts, Blastbeats, dunkle Gitarrenmelodien und rollende Elemente passen einfach zusammen. Old School Death Metal, so wie er klingen sollte. Es fehlen die Überhits, aber ansonsten haut das Album so einiges kurz und klein.

Anspieltipps: Obliteration Of Souls und Till Death Do Us Rot
Michael E.
8.7
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