September Code – III

“Eher keine Musik für laue Sommernächte“

Artist: September Code

Herkunft: Athen, Griechenland

Album: III

Spiellänge: 62:14 Minuten

Genre: Rock, Progressive Rock

Release: 22.07.2016

Label: The Leaders Records / Soulfood

Link: https://www.facebook.com/septembercode  und http://www.septembercode.com/

Produktion: von Mark Adrian, Mastering von John Astley

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Dim Koskinas
Gitarre – Sotiris Pomonis
Bassgitarre – Theo Botinis
Keyboard und Piano – Renos Miliaris
Schlagzeug und Backgroundgesang – John Dimoulas

Tracklist:

  1. Self Crisis
  2. You May Leave Now
  3. Skeptic
  4. Cause Key
  5. Action/Reaction
  6. Fear No More
  7. Where Lies The Truth
  8. Pitch Is Theme
  9. Blank
  10. The Mode
  11. Physital
  12. Aftermath

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Aus dem schönen Griechenland kommt die Band September Code, die es tatsächlich schon seit dem Jahr 2002 gibt. Zunächst spielten sie nur auf Konzerten, ihr Songmaterial konnte man nicht käuflich erwerben. Dann beschlossen die Männer aber, ihre Werke aufzunehmen und veröffentlichten im Jahr 2006 das Debütalbum 2 Smiles Ago. Nach dem im Jahr 2013 erschienen zweiten Album Remembering Mirrors, das mit dem im Jahr 2009 zur Band gestoßenen neuen Sänger Dim Koskinas aufgenommen wurde, hat man das am 22.07. über The Leaders Records/Soulfood veröffentlichte dritte Album schlicht und ergreifend III genannt.

Das Feld des Progressive Rock ist ja ein ziemlich weites, und September Code haben anscheinend vor, es mehr oder weniger komplett zu pflügen. Es geht los mit dem sehr rockig daherkommenden Self Crisis, bei dem ich erst noch einmal nachsehen muss, wer da am Mikrofon steht, denn der Gesang von Dim Koskinas erinnert mich stellenweise doch sehr an Mariusz Duda von Riverside. Auch You May Leave Now ist eher Rock als Progressive, wobei sich hier auch gleich die Variabilität des Gesangs von Dim zeigt, denn stellenweise schimmert da für mich Mats Levén durch. Kraftvoll ist die Stimme von Dim also definitiv. Ganz tief in die 70er Jahre Prog-Kiste greifen September Code gleich mit dem dritten Track, der Ballade Skeptic. Düstere Grundstimmung, verzerrte Gitarre und ein sehr beherrschender Bass, stellenweise schimmert beim Gesang von Dim Koskinas leicht der griechische Akzent durch, was das Ganze für mich sehr sympathisch macht. Sehr viel Keyboard gibt es bei dem mal etwas progressiver ausgerichteten Cause Key auf die Ohren, stellenweise begleitet von sehr jazzigen Gesangseinlagen in Form von „dababdabdab’s“, die mich ein wenig an ähnliche Darbietungen bei Cockroach King von Haken erinnern. Auch Action/Reaction bewegt sich auf leicht jazzigem, auf jeden Fall progressivem Riverside-Terrain, eingängig ist hier eigentlich nur der Chorus. Von mir selbst überrascht bin ich, dass ich Fear No More in die Anspieltipps schiebe, denn das ist eine Ballade. Und würde der Song mit seinen sehr, sehr, sehr ruhigen Strophen nicht durch den sehr eindringlichen Chorus immer wieder aus der Lethargie gerissen, hätte ich wahrscheinlich auch nach der Hälfte der Spielzeit die skip-Taste gedrückt. Diesen Chorus gibt es bei Where Lies The Truth, ebenfalls nahe an einer Ballade, nicht, so dass der Song mehr oder weniger an mir vorbeiplätschert. Daran ändert auch die kurz zu hörende Bouzuki nichts. Auch ein Instrumentalstück liefern September Code. Der Beginn von Pitch Is Theme mit seinen Keyboardklängen lässt mich ja schon auf schön progressives Gefrickel hoffen, aber irgendwie haben September Code wohl Angst vor der eigenen Courage. Ein schönes Gitarrenspiel, ab und zu unterbrochen von weiteren, leicht progressiv angehauchten Keyboardeinlagen, mehr hat der Song leider nicht zu bieten. Schön rockig und progressiv fängt Blank an, leider kann man sich aber nicht dazu entscheiden, das mal durchzuziehen. Es gibt zwar immer mal wieder kleine Eruptionen, die erinnern mich aber eher an das Plopp-Geräusch, wenn man eine Sektflasche öffnet, denn an einen Vulkanausbruch. Auch die beiden folgenden Songs The Mode und Physital bedienen sich so ziemlich des gleichen Schemas, soll sagen wechseln zwischen (sehr) ruhig und progressiv rockig, und auch hier steht jeweils nur ein Wort auf meinem Zettel, nämlich „belanglos“. Gar nicht mehr progressiv rockig endet dann mit Aftermath das Album. Man könnte diese Ballade fast schon als Chill-Out-Musik bezeichnen, wogegen ich ja per se nichts habe, aber es hilft nicht wirklich, doch noch was Positives schreiben zu können.

Zu meinem Anspieltipp Fear No More gibt es ein Lyric-Video, das man sich hier zu Gemüte führen kann:

Beim Song Action/Reaction kann man der Band auch im Studio zuschauen, das Video kommt hier:

Fazit: Puh, mit diesem Album werde ich nicht warm. Man merkt den fünf Männern zwar an, dass sie wirklich mit Herzblut bei der Sache sind, aber für mich ist das irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes. Freunden von Rockmusik kann man das nicht bedenkenlos empfehlen, dafür ist es zu progressiv, Freunde des Progressive Rock werden sich wahrscheinlich über das eher durchschnittliche Songmaterial beschweren.

Anspieltipps: Cause Key, Action/Reaction und Fear No More
Heike L.
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