Stillbirth – Endgame Is Near

„Ein flexibler Mix aus harten Klängen“

Artist: Stillbirth

Album: Endgame Is Near

Spiellänge CD: 41:25 Minuten

Genre: Grindcore/Goregrind

Release: 16.09.2011

Label: Deafground Records

Link: http://www.Stillbirthparty.de

Klingt wie: Katalepsy , Human Rejection

Bandmitglieder:

Lukas Swiaczny – Gesang, Gitarre
Jan Wiedemann – Gitarre
Matthias Scholz – Gesang
Dominik „Pumpa“ König – Bass, Gesang
Andree Kress – Schlagzeug

Tracklist CD:

  1. Intro
  2. Brootal Party
  3. Human Parasite
  4. Halb Vier Ist Anstoss
  5. Endgame Is Near
  6. Addicted To Abortion
  7. 44 %
  8. Ride The Tsunami
  9. Beating Pacifists
  10. Another Talkshow Brawl
  11. Viva La Pipe
  12. Payday
  13. Nameless

Ende der Neunziger wurden Stillbirth gegründet. Sie legten zwischenzeitlich eine Pause ein, um sich 2007 wieder zusammenzufinden. Seitdem haben sie zwei weitere Alben herausgebracht, zu denen sich jetzt Endgame Is Near gesellt, das über Deafground Records herausgebracht wird. Das Albumcover ziert die fünf Musiker, die todesmutig mit Surfebrettern bewaffnet auf die Todeswelle warten. Sehr einfallsreich. Mal sehen, ob sie den Silberling genauso kreativ bespielt haben.

Begonnen wird mit einem Intro, welches der Einfachheit halber auch als solches benannt ist. Dumpfer Sound drückt aus den Boxen bis sich Brootal Party die Ehre gibt. Schöne Nackenbrecher Riffs knallen mir um die Ohren. Teils stampfend, teils rasant wir die Gangart nach Belieben hoch und runter gefahren. Verschnaufpausen gibt es nur selten und das soll sich bei den nächsten Stücken auch so fortsetzen. Auffällig bei der deutschen Band ist zudem, dass sich drei der fünf Bandmember abwechselnd am Mikrophon zu schaffen machen. So wird zwischen Grindcore, Goregrind Vocals und einfachen Zwischenrufen hin und her gewechselt. Besonders die kraftvollen Goregrindansätze, die Platz für groovige Slam-Parts frei machen, gefallen mir gut.

Mit Halb Vier Ist Anstoss hat sich ein schöner deutschsprachiger Song, der jeden Mann gleich an „das Eine“ denken lässt, auf die Platte gemogelt. Nein, nicht was ihr denkt, ihr Schweine, es geht natürlich um Fußball!

Der Titeltrack Endgame Is Near macht seinem Namen alle Ehre und zeigt noch einmal, dass Stillbirth technisch sehr versiert sind. Es wird nicht einfach herumgeknüppelt, ohne musikalisches Können zu zeigen. Zudem sind noch einige Technical und Brutal Death Metal-Einflüsse, die das ganze Songwriting aufwerten und den Songs den nötigen Biss mit einer guten Prise Abwechslung bieten, in den Songs wiederzufinden.

Ride The Tsunami macht einfach nur Spaß – ein netter Gute-Laune-Song, der mitten im Album die ganze Stimmung auflockert, ohne die Struktur zu zerstören. Den Paukenschlag gibt es ganz zum Schluss: ein neun Minuten Monster-Track, der sehr Gore-lastig beginnt, wird aufgefahren. Dieser hört nach etwas über drei Minuten komplett auf, um nach acht Minuten mit rockigem Gesang und Gitarren wieder einzusetzen. Eine nette Idee. Aber nicht ganz hörerfreundlich, da eben diese Hörer die Pause wohl eher störend empfinden werden.

Fazit: Wie ihr schon gemerkt habt, habe ich nicht viel zu meckern. Lediglich beim letzen Track gibt es etwas zu bemängeln, über das man aber einfach hinwegsehen kann. Spritzig gehen die Deutschen zu Werke, sie bauen viele Einflüsse in die individuellen Stücke ein. Der bunte Mix an Gore und Grindcore belebt das Werk zusätzlich, was durch technische Raffinessen noch einmal aufgewertet wird. Ich bin mir sicher: Genre-Fans werden ihren Spaß an Endgame Is Near haben. Zudem gibt es von mir satte neuneinhalb Punkte und eine Kaufempfehlung für Liebhaber! Anspieltipps: Halb Vier Ist Anstoss und Ride The Tsunami
Rene W.
9.5
9.5