Veranstaltung: Summer Breeze Open Air 2025
Ort: Flugfeld des Aeroclub, Flugplatzstr.1, 91550 Dinkelsbühl
Webpräsenz: Website, Facebook, Instagram
Datum: 13.08. – 16.08.2025
Kosten: Festivalticket ab 199,99 € (Early Bird) und 249,99 € (regulärer Preis) inkl. Camping und Vorverkaufsgebühr, Tageskarten 89,99 €. Parkticket und Frühanreise (Dienstag) kostet extra.
Veranstalter: Silverdust GmbH
Besucher: ca. 45.000
Bands: 3 Inches Of Blood, Abbie Falls, Adept, Aephanemer, Agnostic Front, Allt, Angelmaker, Angelus Apatrida, Annisokay, April Art, Arctis, Asenblut, Asp, August Burns Red, Avralize, Baest, Benighted, Between The Buried And Me, Blasmusik Illenschwang, Blind Guardian, Borknagar, Charlotte Wessels, Coffin Feeder, Coldrain, Counterparts, Crystal Lake, Cult Of Luna, Cypecore, Cytotoxin, Defects, Destinity, Destruction, Die Apokalyptischen Reiter, Dimmu Borgir, Dominum, Donots, Downset, Elvenking, Ensiferum, Evergrey, Evil Invaders, Extermination Dismemberment, Fiddler’s Green, Fight The Fight, Firtan, Fit For A King, Frozen Crown, Gaerea, Gojira, Gutalax, Hämatom, Hammer King, Hanabie., Harakiri For The Sky, Heavysaurus, Hellripper, Hideous Divinity, Hiraes, Imperial Triumphant, In Extremo, Iotunn, Kanonenfieber, Kissin’ Dynamite, Kōya, Kublai Khan TX, Kupfergold, Landmvrks, League Of Distortion, Lik, Lost Society, Machine Head, Mantar, Master, Mr. Hurley & Die Pulveraffen, Múr, Nattverd, Non Est Deus, Nytt Land, Obituary, Omnium Gatherum, Primordial, Rivers Of Nihil, Royal Republic, Saxon, Schattenmann, Septicflesh, Seven Blood, Slope, Sólstafir, Static-X, Stellvris, Stesy, Suffocation, Sunken, Tarja & Marko Hietala, Terrorpy, The Halo Effect, Thrown, To The Grave, Turbobier, Unleashed, Vader, Warbringer, Wardruna, Warmen, Wind Rose, Within Temptation
Abgesagt: Saxon, Counterparts, Nytt Land, Spite
Übersicht – Direkt zu unseren Highlights vom Summer Breeze Open Air 2025
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- Tag 1 – Mittwoch, 13.08.2025
- Tag 2 – Donnerstag, 14.08.2025
- Tag 3 – Freitag, 15.08.2025
- Tag 4 – Samstag, 16.08.2025
Donnerstag, 14.08.2025
Der Donnerstag ist gefühlt noch mal heißer als der Mittwoch. Erfreulicherweise hat das Breeze die Zahl der Schattenplätze sichtlich erhöht. Wer schatten- und vielleicht oberkörperfrei ausgeht, kippt sich literweise Wasser über. Wie gewohnt kostenlos und reichlich vorhanden. Oder wie wäre es mit einer Erfrischung? An vielen Ständen wurde dieses Jahr alkoholfreies Bier ausgeschenkt, zudem lockte ein gesonderter Stand mit verschiedenen alkoholfreien Sorten. Apropos Bier: An dieser Stelle ein Shoutout an Brauerlehrling Jannis. Der sollte im Showcase-Wagen von Sponsor Mönchshof (japp, unbezahlte Werbung) eigentlich Bier brauen. Ausgerüstet mit dem nötigen Wissen, dem Handwerkszeug und noch mehr Motivation fehlte ihm aber leider eine essenzielle Zutat: Wasser. Leider gab es ein Problem mit dem Anschluss. Jannis wird über meine Brewdog-Pride-Socken (hey, schon wieder unbezahlte Werbung) auf mich aufmerksam und wir kommen ins Gespräch. Jannis holt uns in den Wagen und gibt uns eine Tour. Wir lernen viel über das Bierbrauen, die verschiedenen Sorten, Malz und Hopfen, wie alles zusammenspielt. Jannis, das war aufschlussreich und mega sympathisch. Danke!

Kawaiiiiiiiiiii. Die japanischen Publikumsmagnete Hanabie. (Setlist) zünden ihre Charmeoffensive und stülpen poppigen Metalcore und ganz viel Farbe über das ansonsten eher schwarz gewandte Summer Breeze. Megaparty am frühen Mittag! Viele dürften sich beim Herumspringen in die Band verlieben, die musikalisch nicht unbedingt innovativ, doch unverschämt eingängig agiert. Mit einem „3, 2, 1, Cheers!“ zum heftigen Schluck aus der Dose stimmt auch der Unterhaltungsfaktor, während die Stimmung von Höhepunkt zu Höhepunkt mosht und bis in die hinteren Reihen die Fans animiert – von denen einige im Maid-Kostüm den Frauen zujubeln. Und das Breeze springt immer noch. Hanabie., Headliner der Herzen.

Mit Blick auf die Reaktionen der Fans wirkt der Auftritt von Landmvrks (Setlist) wie eine Headliner-Show, dabei ist es erst Nachmittag. Der Pit ist fetter als Jabba The Hutt und das Summer Breeze bebt. Was die Franzosen hier veranstalten, grenzt an eine tektonische Plattenverschiebung. Nur, dass nicht nur die Erde, sondern ganz viele Herzen beben. Landmvrks gehen dem Breeze richtig gut rein. Und ich kann mir keinerlei Notizen machen, weil meine Hände für den Transport von Crowdsurfern benötigt werden. So. Viele. Surfer:innen. Rekord? Keine Ahnung, aber das war ein Spektakel.

Ich weiß immer noch nicht, was ich geiler finde. Dass eine Band nach dem japanischen Originaltitel des King of Monsters benannt ist oder dass diese Band bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele gespielt hat. Oder dass eine Band, die nach dem japanischen Originaltitel des King of Monsters benannt ist, bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele gespielt hat. Aber ich schweife ab. Wobei: Monströs und olympisch ist er schon, der Auftritt von Gojira (Setlist), die hier ganz klar ihren Status als Headliner untermauern. Und den wollen alle sehen. Alle. Das monströse (sorry) Bühnenbild wirkt wie der Gipfel des Olymps (ok, echt, sorry) vor einem Glitzerhorizont mit einer die Netzhaut ständig kitzelnden Bild- und Videoproduktion. Wer sich jetzt nicht vor der Bühne verausgabt oder gebannt jedem Akkord der Band folgt, hat ein Smartphone vorm Gesicht und filmt. Doch ständiger Applaus lässt die Hände anderweitig arbeiten, anderswo kreiseln Füße in den Circle Pits, von denen Gojira immer mehr sehen wollen. Frontmann Joe Duplantier kommentiert die Menge mit einem ungläubigen „Put some lights into the crowd, this is fuckin nuts“. Seit wann sind denn Gojira die Metal-Version von Muse? Und hey, Musen, sind das nicht die Töchter von Zeus, dem obersten Gott des Olymps? Hermes braucht es jedoch nicht für die Botschaft, die mit den progressiven Klängen von Gojira mitschwingt. „We need to create our own vibe, take care of this planet“.

Gleich zwei Drumsets auf der Bühne, ein extrem dunkles Bühnenbild, das die Musiker kaum sichtbar macht, und dazu ein Sound, der von der ersten Sekunde an fesselt. Cult Of Luna (Setlist) bieten mit ihrem Post Metal eine der anspruchsvollsten und beeindruckendsten Shows des Tages. Die Schweden sind Meister darin, epische Songs aufzubauen, die mit dröhnenden Riffs, einer Mischung aus keifendem Gesang und klaren Melodien sowie atmosphärischen Passagen begeistern. Es ist schade, dass vergleichsweise wenige Menschen dieses Erlebnis erfahren. Die beiden Schlagzeuger sind ein Highlight und erzeugen einen kraftvollen Klangteppich. Zum Ende des Sets kommt ein wenig Unruhe ins Publikum. Die ersten Kanonenfieber-Fans pressen sich mitunter recht ungelenk in die Menge, was einigen andächtig lauschenden Cult Of Luna Fans nur bedingt gut reingeht.
Kanonenfieber (Setlist) sind ein Phänomen und weiterhin eine Spalterband. Vor zwei Jahren noch auf der viel zu kleinen Wera Tool Stage, füllen sie jetzt locker das Infield vor der Main Stage um 1 Uhr nachts. Eine Völkerwanderung hat eingesetzt. Was die zahlreichen Kanonenfieber-Shirts schon seit Mittwoch andeuten: Das live zur Band gewachsene Ein-Mann-Projekt vom mysteriösen Noise ist für viele das absolute Highlight des Tages. Atmosphärisch beeindruckt die Black-Metal-Band, deren Texte sich mit dem Schrecken des Ersten Weltkriegs befassen, mit Schützengraben-Deko, Kunstschnee und Schauspiel-Einlagen. Einige Menschen verlassen dennoch kopfschüttelnd die Main Stage, was aber vielleicht nicht zwingend an der Band liegt.

Die aufstrebende Power-Metal-Band Frozen Crown (Setlist) eröffnet heute die Wera Tool Stage. Bereits zu dieser frühen Stunde hat sich der Platz unter den beiden ufo-artigen Sonnensegeln gut gefüllt. Die Italiener hatten Anfang des Jahres ihre erste Headliner-Tour und konnten dadurch ihre Fanbase erweitern, was sich auch bei dem Auftritt auf dem Summer Breeze auszahlt. Die energiegeladenen, schnellen Powersongs animieren die Crowd zum Mitsingen und Headbangen. Nach einer halben Stunde geht der starke Auftritt aber leider schon zu Ende. Frozen Crown haben mächtig Spaß gemacht und bei ihrem ersten Besuch auf dem Breeze einen bleibenden Eindruck hinterlassen. (aw)
Die Schweden Allt (Setlist) liefern zeitgenössischen Metalcore und Deathcore, garniert mit fetten Synths und noch fetteren Breakdowns. Vor der Bühne wird man Zeuge eines kollektiven Kopfnickens, der Pit ist beachtlich, und immer wieder ist die Feuerwehr zur Stelle, um die gegrillten Leiber im Publikum mit frischem Nass abzukühlen – manche erwischt es richtig derbe – und Schweiß wegzuspülen. Sänger Robin Malmgren dankt den eskalierenden Fans artig mit einem „Ich liebe dich Deutschland“ und grüßt danach einen ganz speziellen Fan: „Thank you, Bong Man!“. Den Dude mit einer aufblasbaren Bong sieht man dieses Jahr bei vielen Konzerten in der Pit. Als der letzte Song Paralyzed angekündigt wird, geht ein lauter Jubelschrei durchs Publikum. Die Band hat definitiv mehr Fans am Start, als wir erwartet hätten.

Die US-amerikanische Band Between The Buried And Me (Setlist) liefert eine anspruchsvolle Mischung aus Progressive Metal, Metalcore und Mathcore. Tut gut, bitte mehr davon, Summer Breeze. Der Sound der Band ist komplex und abwechslungsreich, was das Publikum auch heute vor die Wahl stellt: Moshpit oder einfach nur staunen? Die Musik der Band ist ein vertracktes Paradies auf der Riff-Straße, das direkt ins Hirn feuert und die vom Bier geschädigten Synapsen wieder aufweckt. Es ist eine Leistung, verträumte und brutale Momente zu vereinen. Nach einem wunderbaren Auftritt, bei dem es sogar ein seltenes Bass-Solo zu hören gibt, lauschen alle andächtig dem akustischen Gitarrenpart. Nach dem Konzert setzt sich Sänger Tommy Giles Rogers Jr. erst mal wieder die Brille auf, und die Fans gratulieren sich gegenseitig zu einem „Desch woah goil“ Konzert.
Rivers Of Nihil und Destruction können wir leider nur kurz mitnehmen. Aus Gründen der Vollständigkeit sei aber gesagt: Sie haben uns ganz wunderbar den Arsch versohlt.

Die griechischen Veteranen des Symphonic Death Metal, Septicflesh (Setlist), haben zu Beginn leider nicht den besten Sound, reißen die Menge aber rasch mit. Die Show wirkt zugegeben einstudiert, wenn man sie bereits gesehen hat. Aber das ist nicht wirklich Grund für Kritik, außerdem wird der Sound gerade besser und wir verstehen die herrlich gurgelnden Schreie von Frontmann Spiros „Seth“ Antoniou und müssen die Teufelshörner ekstatisch in den Nachthimmel recken. Antoniou hat auch wieder seine charakteristischen Ansagen im Gepäck und sichert sich mit einem sympathischen „My friends“ die Begeisterung der Fans. Die Menge bangt sich die Schädel vom Hals, reckt die Arme zum „Oi, Oi, Oi“ in die Höhe und der Circle Pit ist eine logische Konsequenz. Bei Anubis wollen die „Whoooas“ einfach nicht enden, und am Schluss gibt es nur noch Septicflesh-Sprechchöre. Mein Nacken schmerzt.
Konzertmitschnitt bei Arte Concert
„Hoabts Luschd zu donze?“ Ist das Fun oder Trash Metal? Die Österreicher Stesy sind sicher der Albtraum aller puristischen Metal-Gatekeeper und technisch nicht die versierteste Band, dafür ein Paradies für alle, die in diesem Jahr The Butcher Sisters vermissen. Wasserbälle und Seifenblasen tanzen genauso durchs Publikum wie dem Frohsinn huldigende Metalheads. Mit einem Bierchen in der Hand wird feingeistig und textsicher zum Eiffel-65-Cover Blue Dabedidi geschunkelt und dann Heeeeeeey Macarana getanzt – auch in angrenzenden Shops. Schääää.
Warum ist bei Cult Of Luna so wenig los? Weil alle bei Thrown sind. Respekt an die schwedische Metalcore-Combo, die gefühlt das Breeze vereinnahmt, um ihm kurz vor Mitternacht die Fresse zu massieren. Die Jungs gehen richtig gut ab, knüppeln und bouncen, was das Schlagzeug hält.
Wow, krass. Sooooo viele zerstörte Menschen. Gut, dass die Malteser regelmäßig Alkleichen und schlafende Menschen checken.
Swarm6ix müssen gegen Mr. Hurley Und Die Pulveraffen sowie Between The Buried And Me anspielen. Kein leichtes Los und zu Beginn ist es tatsächlich noch sehr überschaubar vor der Bühne. Das hat die Band aus dem Vereinten Königreich nicht verdient. Ihre Mischung aus Trap und Nu-Metal, die an Hacktivist erinnert, lockt allmählich aber doch einige Leuts vor die Bühne. Und die lassen rasch die Nacken wippen und kreisen, wenn das Publikum weiter hinten noch ein wenig fremdelt. Der Bass kitzelt die Kinnlade und fordert die Trommelfelle heraus; ein Security lässt ein Kind (?!) aus den vorderen Reihen holen. Derweil hauen Swarm6ix den nächsten Track raus – lässige Samples, 2-Step-taugliche Melodien, die Breakdowns zünden. Sogar die Drums, die an der Campsite gerne mal schwach vor sich hin scheppern, schlagen sich mächtig ins Zeug. Am Merch-Stand werden später Hände geschüttelt und der Bassist fragt nach den Namen all jener, die sich mit neuen Devotionalien eindecken. Eine Band, die weiß, wie man Fans gewinnt.

Was ist der Superlativ von Megaparty? Heute ist das Hyro The Hero. Der Musiker Hyron Louis Fenton Jr. aus Houston, Texas, ist für seinen energiegeladenen Mix aus Rap und Metal bekannt, der sich für Fans von den guten alten Rage Against The Machine oder Fever 333 empfiehlt. Daneben hat er sich mit seinen explosive Live-Auftritten und zahlreiche Features (u.a. Ice Nine Kills, Corey Taylor) einen Namen gemacht. Seit August ist er bei Out Of Line unter Vertrag, was ihm vermutlich zum Breeze bringt. Was ein Glück! Obwohl gerade Within Temptation auf der Main Stage spielen, ist es vor der Bühne kurz vor seinem Auftritt überraschend voll. Eilt ihm sein Ruf voraus oder chillen hier einfach nur alle im Schatten der Bühne? Sobald der waschbrettbäuchige Künstler selbige betritt, springen jedoch alle auf die Beine. Der Spaß beginnt. Hyro The Hero explodiert einfach mal auf der Bühne, verheddert sich immer wieder im Mikrofonkabel und lacht mit der Sonne um die Wette. Unverblümt gibt er zu, dass er für den Auftritt, sagen wir mal: bewusstseinserweiternd präpariert ist. Den einen oder anderen Drink hat er sicher auch schon gezischt, um das Breeze um den Finger zu wickeln. Und es bleibt sogar Zeit für einen Flirt mit dem Gitarristen, dem er neckisch das Mikrofonkabel um den Hals legt. Das Publikum springt längst nicht weniger wild als der Zeremonienmeister, der einem Fan in der ersten Reihe das Mikro reicht, um sich „WTF Motherfucker“ übersetzen zu lassen. Unter Applaus brüllt dieser „Was geht, Alter!“ in die Menge. Dafür bekommt Hyro eine Tüte aus dem Publikum gereicht, gutes Tauschgeschäft. Aber geht das gut? Grinsend kommentiert Hyro zu seinem Song Worst Behavior: „I’m high right now!“, unterbricht den Song und klettert von der Bühne, um ein Bad in der Menge zu nehmen. Er nimmt ein Bierchen aus der Hand des erstbesten Fans und während andere Bands zu Circle Pits aufrufen, startet Hyro eine Wall of Death, die er selbst mit Bier in der Hand anführt. Alle. Ticken. Aus. Bong-Man ist natürlich am Start. Und natürlich wird Hyro The Hero an der aufblasbaren Bong ziehen. Danach muss die Security ihm wieder auf die Bühne helfen, denn ja, der Mann ist breit. Da kann man auch mal nen Song liegend und lachend auf der Bühne performen. „You Summer Breeze Motherfuckers all I can say is danke…thank you!“, ruft er ins Mikro und bedankt sich ständig für den Support. Spätestens jetzt sind alle ein wenig verliebt in den Hero des Tages. Er verschwindet nach dem House Of Pain-Cover Jump Around – Name ist Programm – erneut von der Bühne, um in einem neuen Outfit wieder aufzutauchen – schwarze Jeans und weiße Sneaker gegen Camouflage-Hose und Combat Boots. Immer wieder schaut er ungläubig ins glücklich, feiernde Publikum, dabei ist er normalerweise größere Menschenmassen gewöhnt. „Du geile Sau!“, ruft ihm jemand zu, der Rest nickt anerkennend. Während sich Hyro ein kühles Bier überkippt, jubelt in der ersten Reihe ein kleiner Junge über den (Vater anwesend) Ball, der wie die Menge selbst herumspringt. Zum krönenden Abschluss ist Hyro wieder in der Menge, lässt die Fans in sein Mikro grunzen, bevor ein Circlepit einen der erfrischendsten Auftritte abschließt, die ich beim Breeze je gesehen habe. Am Merch-Stand inspiziert der Musiker später liebevoll Bandpatches auf Kutten und hat zu jeder Band eine Anekdote parat. Da schmilzt man dahin.

The Prophecy ²³ haben einen besonderen Auftritt vor sich. Nach 23 Jahren Bandgeschichte feiern sie heute ihre Jubiläums-CD-Release-Party auf dem Summer Breeze. Gaudigarantie! Es ist riiiiiiichtig voll im Publikum, als die fünf Jungs mit den lasergrünen Gitarren die Bühne betreten und ein Feuerwerk an guter Laune zünden. Ihre Mischung aus Thrash, Death und Punk – Eigengenre: „Fresh-Metal“ – begeistert die Menge von Beginn an und es dauert nicht lange, bis die ersten Crowdsurfer bei den Securities im Graben ankommen. Der Spaß, den Fronter Hannes Klopprogge und seine Mitstreiter auf der Bühne haben, ist einfach ansteckend. Neben den beliebten Klassikern spielen The Prophecy ²³ natürlich auch Songs vom neuen Album Mosh O‘ Clock. Traditionsbewusst fordert Hannes zu Green Machine, Laser Beam die Menge zum Stresstest der Securitys auf. Die drei Jungs in den grünen Westen treffen eine weise Entscheidung und fordern Verstärkung an. Als Hannes dann auch noch von der Bühne steigt und sich, Gitarre spielend, in ein Meer aus Händen schmeißt, hat die Feier ihren Zenit erreicht. Zum Abschluss gehen die Fresh Metaller noch zur Verabschiedung in den Graben und bedanken sich persönlich bei den Fans für ihr Erscheinen und die langjährige Treue, bevor sie am Merch für Fotos und Autogramme bereitstehen. (aw)
Beteiligte Mitarbeitende
- Christian Daumann (Text)
- Sandro Griesbach (Bilder) | Instagram
- Christian Melchinger (Bilder) | OutRoar.de
- Mario Toerlitz (Bilder) | Instagram
- Alexandra Wahl (Bilder, Text) | Oscura Lente Fotografía









































