Event: Tanith – Europe 2024
Bands: Tanith, Midnight Prey, Ritvs
Ort: Bambi Galore, Öjendorfer Weg 30a, 22119 Hamburg
Datum: 02.11.2024
Kosten: VVK 23 €, AK 25 €
Zuschauer: ca. 100
Genre: Heavy Metal, Speed Metal, Hard Rock, Classic Rock, Heavy Rock, Kraut Rock, Punk Rock
Link: https://kulturpalast.live/
Setlist Tanith:
- Olympus By Dawn
- Cassini’s Deadly Plunge
- Architects Of Time
- Falling Wizard
- Wing Of The Owl (Galantia Pt. 3)
- Adrasteia
- Mother Of Exile
- Never Look Back
- Snow Tiger
- Seven Moons (Galantia Pt. 2)
- Dionysus
- Under The Stars
- Flame
- Citadel (Galantia Pt. 1)
Die New Yorker Band Tanith ist aktuell mit Lucifer auf Tour. Bevor der Support für die schwedischen Okkult-Rocker startet, legen Tanith noch drei Headliner Shows aufs Parkett. Eine davon findet auf einem Samstagabend im Hamburger Stadtteil Billstedt statt.
Insgesamt hat der Bambi Galore-Chef Florian Holzapfel gleich drei Bands am heutigen Abend auf die kleine Bühne geholt. Der Auftakt kommt aus Hessen und nennt sich Ritvs. Die Herren sagen selbst über sich, dass sie Kraut & Heavy Rock spielen. Ganz grob passt der Ansatz, wobei an jeder Ecke Uriah Heep oder Deep Purple Worshipping durchblinzelt. Was für die Krautrocktheorie spricht, sind die Songs selbst. Die nennen sich Die Kinder Cuzcos, Ruß Und Feuer oder 13. Winter. Zum guten Schluss gibt es eine abgewandelte Version von Black Night als Black Sands. Musik ist Geschmackssache und neben dem tiefen 70er-Jahre-Sound sind die Vocals speziell, die nicht jedem Musikfan im Bambi Galore munden.
Bei der zweiten Band des Abends ist es proppenvoll vor der Bühne. Midnight Prey sind der Lokalmatador und so was wie der heimliche Headliner. Streng genommen liefert das Trio mehr Punk als Metal. Zumindest vermischen sich Speed Metal, Heavy Metal und ganz viel Punk.
Der Auftakt ist holprig. Bereits nach dem ersten Song müssen Midnight Prey unterbrechen. Der Grund ist jedoch banal. Eine Seite hat sich bei Sänger und Gitarrist Winston verabschiedet. Das Malheur ist schnell gefixt und weiter geht die wilde Fahrt, wo selbst Crowdsurfer in der kleinen Hütte unterwegs sind. Es wird gemosht, bis die Haare fliegen und der Schweiß in Strömen fließt. Filigran ist der Gig nicht, aber intensiv und unterhaltsam.
Nach dem Abriss von Midnight Prey strömen viele Menschen ins Freie, um etwas Sauerstoff zu tanken und sich selbst abzukühlen. Der Umbau für den Headliner dauert etwas länger, dann steht das Finale des Abends an.
Nachdem eher rustikalen Einsatz von Midnight Prey, haben Satan-Gitarrist Russ Tippins und seine Mitstreiter leichtes Spiel. Tippins scheint eine Vorliebe für den kleinen Undergroundclub zu haben. Mit Tanith ist er bereits das dritte Mal hier, dazu natürlich mit Satan. Entsprechend legt das Quartett mit Olympus By Dawn vom aktuellen Album Voyager los. Die Truppe spielt im Laufe des Abends alle neun Stücke von dem zweiten Longplayer. Klar, Tanith haben erst zwei LPs veröffentlicht, sodass das zur Verfügung stehende Songmaterial keine Satan-Dimension aufweist.
In den vorderen Teil schleicht sich nur Wing Of The Owl (Galantia Pt. 3) vom Debüt zwischen die Voyager-Tracks. Das bedeutet, dass Tanith zum Ende die Hits von In Another Time liefern. Dionysus macht den Anfang, gefolgt von Under The Stars. Tippins und Sängerin und Bassistin Cindy Maynard teilen sich immer wieder den Gesang, beziehungsweise legen ein Duett auf die Bretter. Nach dem finalen Flame vom aktuellen Werk, folgt mit Citadel (Galantia Pt. 1) die Hymne der Band zum guten Schluss.
Tanith haben mal wieder im Bambi Galore abgeliefert. Der Mix aus Heavy Metal und Hard Rock geht gut ins Ohr und nicht ohne Grund hat auch Keep It True-Macher Oliver Weinsheimer die Truppe schon geholt, jedoch auf das nicht mehr stattfinde Hammers Of Doom. Der Abend ist noch nicht zu Ende. Es gibt einen Geburtstag zu feiern. Wer hier heute in sein neues Lebensjahr mit Tanith, Pizza, Bier und Kuchen reingefeiert hat, wissen die anwesenden Menschen. Ein mehr als runder Abend geht seinem Ende am frühen Sonntagmorgen entgegen.