“Träumer, Waldläufer und Nachteulen“
Artist: The Flight of Sleipnir
Herkunft: Arvada, CO, USA
Album: V
Spiellänge: 59:06 Minuten
Genre: Doom Metal, Pagan Metal
Release: 28.11.2014
Label: Napalm Records
Link: https://www.facebook.com/THEFLIGHTOFSLEIPNIR
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre und Schlagzeug – David Csicsely
Gesang, Gitarre, Bass und Keyboard – Clayton Cushman
Tracklist:
1. Headwinds
2. Sidereal Course
3. The Casting
4. Nothing Stands Obscured
5. Gullveig
6. Archaic Rites
7. Beacon in the Black Horizon
Es ist doch faszinierend, dass die Musik, die wir so schätzen und lieben, so ausgesprochen rückwärtsgewandt ist. Ad Exemplum: The Flight Of Sleipnir. Das mittlerweile fünfte Album der Band heißt schlichtweg V (danke, Led Zeppelin). Die Coverart von TFOS erinnert bereits seit ihrem ersten Demo an den Stil der 70er Psych Rock Bands. Inhaltlich beschäftigen sich die beiden Amerikaner – es ist bei dem Namen unschwer zu erkennen – mit den germanischen Sagen der Lieder-Edda (geschenkt, wie alt der Stoff ist – behandelt wird er in der Popkultur spätestens seit den 70er- und 80er-Jahren wieder). Und auch musikalisch wagen TFOS nichts Neues. sondern klingen wie eine Mischung aus Moonsorrow, Agalloch und (späte) Enslaved – und das auch nicht erst seit diesem Album: wie die spärlichen Rezensionen zu den Vorgängeralben belegen, folgen die beiden Amerikaner seit 2007 dem immer gleichen Pfad (auch wenn es – zugegebenermaßen – zu Beginn noch eine kleine Findungsphase gab).
Warum also ist dieses Album trotzdem so verdammt gut geworden? Denn obwohl man alles, was hier geboten wird, bereits kennen könnte, bieten The Flight Of Sleipnir ein wirklich packendes und toll komponiertes Album. Die Riffs laden zum genüsslichen Kopfnicken, die Melodien zum verträumten Mitsummen ein. Die akustischen Parts treten sanft hinter den harten Gitarrenwänden hervor und verschwinden dann ebenso galant wieder. Gewaltige Klanglandschaften werden aufgebaut und die überlangen Stücke dehnen sich aus, zerfließen in alle Richtungen und verbinden sich miteinander. Das fünfte Album der beiden genialen Multiinstrumentalisten schafft es wiedereinmal – man möge in diesem Zusammenhang ein überstrapaziertes Bild erlauben – den Zuhörer, mit auf eine knapp einstündige Reise in die eigene Phantasie zu nehmen.