Artist: The Haunted
Herkunft: Göteborg, Schweden
Album: Songs Of Last Resort
Spiellänge: 40:23 Minuten
Genre: Thrash Metal, Melodic Death Metal
Release: 30.05.2025
Label: Century Media Records
Link: http://www.the-haunted.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Marco Aro
Gitarre – Patrik Jensen
Gitarre – Ola Englund
Bassgitarre – Jonas Björler
Schlagzeug – Adrian Erlandsson
Tracklist:
- Warhead
- In Fire Reborn
- Death To The Crown
- To Bleed Out
- Unbound
- Hell Is Wasted On The Dead
- Through The Fire
- Collateral Carnage
- Blood Clots
- Salvation Recalled
- Labyrinth Of Lies
- Letters Of Last Resort
Nach Versus habe ich persönlich The Haunted ein wenig aus den Augen verloren. Live noch ein paar Mal gesehen und in die letzten beiden Werke Exit Wounds und Strength In Numbers hineingehört, die den berühmten Return rein emotional nicht erzeugen konnten. Das Line-Up der Band liest sich grandios, seit 2013 steht die Mannschaft fest zusammen. Dabei blickt sie auf Musiker, die auch neben der Band in anderen Gruppen für Furore sorgen. Die Erwartungen an die Platte sind jedoch deutlich geringer als sie eigentlich sein dürften, und genau da setzen The Haunted brutal an. Nach dem Motto „Totgeglaubte leben länger“, hauen die Schweden Songs Of Last Resort ohne mit den Wimpern zu zucken diesen Silberling aus den Boxen. Veröffentlicht wurde das Material Ende Mai über ihr Stammlabel Century Media Records. In 40 Minuten dringen die fünf Musiker in zwölf Songs, die einen bitterbösen Bastard aus Thrash Metal und bissigem Melodic Death Metal bieten.
Marco Aro greift sich das Mikrofon und gibt sofort den Takt vor. An den beiden Gitarren wirbeln Patrik Jensen und Ola Englund viel Staub auf und sprengen sofort die Ketten der vergangenen Jahre. Völlig losgelöst katapultieren sich die Skandinavier sofort auf die Poleposition. Warhead legt mit viel Druck los, Marco wird immer wütender und growlt die Lyrics in einer dominanten 90er-Attitüde in die Ohren. Die Entwicklung ist sofort spürbar. The Haunted haben sich geschüttelt und trumpfen ganz neu auf. Songs Of Last Resort ist ein grandioses, zweischneidiges Schwert, welches sowohl auf der einen Seite auf klassische Thrash Riffs setzt, auf der anderen aber auch superkomplexe melodische wie tödliche Metal Salven zelebriert. Da bleibt einem nicht nur beim Opener die Spucke weg. In Fire Reborn ist sinnbildlich für Songs Of Last Resort zu betrachten. Wie der Phönix aus der Asche preschen die fünf Schweden gen Himmel und versprühen Gift und Galle. Nicht ein einziger Filler hat sich auf die Platte verirrt. Neben den genannten Tracks kann man eigentlich alle Stücke der Scheibe dem potenziellen Hörer ans Herz legen. Unbound lässt den Kopf kreisen, Hell Is Wasted On The Dead zündet den Pit und Labyrinth Of Lies mutiert zu meinem heimlichen Höhepunkt. Das liegt an dem satten Sound und dem erdrückenden Soundstrudel, der wie ein Strudel Körper und Geist in die Hölle zieht und ein bisschen an Slayer erinnert. Drei bis vier Minuten kurze Sequenzen lassen keine Wünsche offen und finden ihr Ende im abschließenden Titeltrack Letters Of Last Resort.