The Pariah: „No Truth“ Veröffentlichung am 28. September – neues Musikvideo

„Wir sehen The Pariah nicht als politische Band, trotzdem wäre es falsch die folgenden Worte nicht als Band zu verbreiten.“ beginnen The Pariah ihr Statement zur neuen Single Regression. Nachdem The Pariah aus dem Ruhrgebiet vor einigen Wochen mit Silent Birds, Hollow At Heart und Surged (ft. Brendan Murphy von Counterparts) drei Songs veröffentlicht haben, präsentieren die Melodic Hardcore-Spezialisten heute mit Regression ft. Tobias Rische von Alazka einen letzten Vorab-Song, bevor am Freitag endlich ihr Debütalbum No Truth auf Redfield Records und Silent Cult Records (UK) erscheint [PRE-ORDER]. Das von Mirko Witzki produzierte Video könnt ihr euch hier anschauen:

[youtube]7dAlbIaW4ow[/youtube]

„Was vor einigen Jahren noch überrascht als Rechtsruck diagnostiziert wurde, ist inzwischen in einen Zustand der Normalität übergegangen, der uns ungläubig auf die Ereignisse der jüngeren Vergangenheit blicken lässt. Es erinnert uns an eine nicht mehr ganz so junge Vergangenheit, die die meisten von uns nur aus der Schule oder aus Erzählungen ihrer Großeltern kennen.

Es kann nicht sein, dass, während die letzten Zeitzeugen eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte langsam aber sicher immer weniger werden, sich bereits ein neuer Schatten aus Hass und Angst über die Straßen legt. Wir können nur mutmaßen, was in den Köpfen der geifernden Massen vorgeht, die aufgepeitscht durch nationalistische Gefühle ihre Runden durch die Innenstädte drehen. Wir können uns aber sicher sein, dass es Leute gibt, die sich diese fehlgeleitete Angst und Unzufriedenheit zunutze machen, um an Macht zu gewinnen. Wer blind vor Hass ist, sieht nicht unbedingt wem er folgt.

Und so werden langsam die Grenzen dessen ausgelotet, was „man ja wohl noch sagen darf“ und Stück für Stück wird eine erschreckend große Masse toleranter gegenüber Aussagen die schlichtweg rassistisch, fremdenfeindlich, antisemitisch oder generell entwürdigend gegenüber den Adressaten sind. Von den diversen Gewalt- und Morddrohungen, wie sie in den Kommentarspalten der einschlägigen sozialen Medien Gang und Gäbe sind ganz zu schweigen. Wir werden das Gefühl nicht los, dass es kurz vor Zwölf, oder besser gesagt kurz vor Dreiunddreißig ist.

Wir wissen, dass ihr das alles schon mehrmals gelesen, gehört und diskutiert habt, deswegen möchten wir uns an dieser Stelle auf die Kernaussage von Regression konzentrieren:

Es ist unfassbar wichtig, dass genau das oben beschriebene Verhalten NICHT zur Normalität wird!

Lasst Leute in eurem direkten Umfeld nicht mit ihrer Scheisse davonkommen! Wer sich in irgendeiner Art fragwürdig äußert, MUSS damit konfrontiert werden! Das ist das Mindeste – und es gibt genug Orte, an denen sich viele solcher Gelegenheiten bieten. Wenn ihr also das nächste Mal in einer Kneipe, auf einer Familienfeier, auf einer Party seid und ihr hört jemanden derartigen Schwachsinn verzapfen, stellt für eine Sekunde euer verdammtes Bier beiseite und macht die Person auf ihr Verhalten aufmerksam!

So viel sollte für unsere Liebe zur Demokratie und Toleranz drin sein.

Wir danken Tobias Rische von Alazka für seine tatkräftige Unterstützung in diesem Song, ebenso Mirko Witzki Graphics und Embark Audio, die unsere Message unserer Meinung nach sehr passend in Bild und Ton umgesetzt haben.

The Pariah

Inhaltlich wird bei The Pariah mit eher düsteren Farben gemalt. Frontmann Henning Begemann schildert den Weg zum thematischen Unterbau von No Truth: „In der Zeit, als die Texte für das neue Album entstanden sind, habe ich mich viel mit den Gründen für unser Verhalten anderen gegenüber beschäftigt. Warum man zum Beispiel immer so tut als wäre alles geil, auch wenn man genau weiß, dass das Gegenüber sich genauso in die Tasche lügt wie man selbst. Trotzdem kommt man aber nicht auf die Idee, das Ganze mal zu hinterfragen. Diese Überlegung hat mich irgendwann dazu gebracht auch den Begriff der Wahrheit, den wir als unumstößlich empfinden, in seinen Grundsätzen zu hinterfragen. Dieses Verstecken und Verdrehen von Wahrheiten zieht sich als Leitmotiv durch alle Texte. No Truth ist ein etwas zynischer Oberbegriff für diese Überlegung, aber das Ganze ist mehrschichtig gemeint. Auf der einen Seite beschäftigen sich die Texte entweder mit dem Lügen selbst oder sie thematisieren genau das, was man sonst eigentlich nicht ausspricht. Auf der anderen Seite soll es aber auch heißen, dass der Zuhörer auf diesem Album keine reine Wahrheit finden wird, sofern es diese überhaupt gibt. Die Themen reichen dabei von der in sich gekehrten Analyse der eigenen Fehler (Awake, Hollow at Hear, Persona, Comfort Zone) über gesellschaftskritische Aspekte (Dissemble, Silent Birds) bis hin zum sehr politischen Song Regression.“

Für Bassist Rouven Kircher liegen die Unterschiede zu früheren Aufnahmen klar auf der Hand: „Im Vergleich zu unserer Debüt-EP, hat sich unser Sound, ebenso wie der Anspruch an unser Material, dahingehend verändert, dass sich während des Songwritings eine klare Linie im Hinblick auf das finale Produkt manifestiert hat. Wir sind zu einer kreativen Einheit gewachsen, was sich sowohl musikalisch als auch inhaltlich spüren lässt. Dieser Reifeprozess ist klar auf No Truth zu hören.“

Mit ihrem ersten Album haben sich The Pariah auf die Suche nach nichts geringerem als der Wahrheit gemacht – und sie nicht gefunden. Der Weg hin zu dieser niederschmetternden Erkenntnis ist allerdings brutal ehrlich, mitreißend und für den Hörer bis zur letzten Sekunde eine intensive Erfahrung. Aber dass man von The Pariah nichts als Aufrichtigkeit und Authentizität erwarten kann, daran bestand und besteht kein Zweifel.

Tracklist:
01. Second Skin
02. Monolith
03. Hollow At Heart [Video]
04. Silent Birds [Video]
05. Comfort Zone (feat. Daan Nieboer of 18 Miles)
06. Strangled
07. Awake
08. Dissemble
09. Regression (feat. Tobias Rische of Alazka) [Video]
10. Surged (feat. Brendan Murphy of Counterparts) [Stream]
11. Persona

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