Artist: Turn The Course
Herkunft: Schweinfurt, Deutschland
Genre: Post Metalcore, Metalcore, Post Hardcore
Link: https://turnthecourse.github.io/
Bandmitglieder:
Gesang – Felix Scheider
Gitarre und Synthesizer – Joshua Simon
Gitarre – Dominik Kimmel
Bassgitarre- Dieter Simon
Schlagzeug – Noah Ries
Time For Metal / Kai R.:
Hallo Turn The Course,
erst mal möchte ich mit einem Eisbrecher starten. Wenn ihr auf einer einsamen Insel stranden würdet, wo ihr zwar voll versorgt werden würdet, jedoch nur eine Platte einpacken dürftet. Welche Platte würdet ihr einpacken und warum?
Turn The Course/ Felix:
Ich würde die aktuelle Platte von Architects Holy Hell einpacken. Diese Band packt mich einfach jedes Mal und das Album hat von heftigen Breakdowns bis melodischen Cleans einfach alles zu bieten.
Turn The Course/ Joshua:
Bei mir hat alles mit Metallica angefangen, deswegen würde ich meine Lieblingsplatte von ihnen …And Justice For All einpacken. So kann es dann also auch wieder enden, haha.
Time For Metal/ Kai R.:
Ihr kommt ja aus der kreisfreien Stadt Schweinfurt, somit aus Deutschland. Warum habe ich dann bisher noch nichts von euch gehört?
Turn The Course/ Joshua:
Nun, zum Glück hat sich das ja jetzt geändert! Bislang waren wir mit Turn The Course vor allem im Underground unterwegs. Kleine Ausreißer gab es natürlich mal. Mit der neuen Platte starten wir jetzt aber richtig durch, deshalb sind wir JETZT hier.
Time For Metal/ Kai R.:
Würdet ihr euch unseren Lesern mal kurz in fünf Sätzen vorstellen?
Turn The Course/ Felix:
Hi ihr da draußen! Wir sind Turn The Course aus Schweinfurt. Wir machen seit Ende 2014 zusammen Musik und sind grob im Genre Metalcore zu Hause. 2018 kam unsere erste EP mit dem Namen No One Can Save Us raus und jetzt am 28.08.2020, nach langer und intensiver Zeit des Songwritings, erscheint unsere neue EP Grey Skies. Unbedingt auschecken, wenn ihr auf saftige Riffs, heftige Breakdowns und melodische Parts steht! Wir können es kaum erwarten, damit auf der Bühne zu stehen und alles zu zerlegen.
Time For Metal/ Kai R:
Am 31. Juli 2020 kommt eure neue Single The Sickness auf den Markt. Hierfür habt ihr mit ex-Vitja Sänger David Beule zusammengearbeitet. Wie kam es zu der Kooperation?
Turn The Course/ Joshua:
Der Kontakt zu Dave kam über Pitchback Studios zustande, als wir ein Studio zum Recording von Grey Skies gesucht haben. Dave hat bei dieser EP die Rolle unseres Produzenten übernommen.
Turn The Course/ Felix:
Da wir für einen Teil von diesem Song noch nach einer Lösung gesucht haben, kam uns dann im Studio die Idee, diese Lücke mit Daves Vocals zu füllen. Mit dem Ergebnis sind wir mehr als zufrieden.
Time For Metal/ Kai R.:
Für knapp einen Monat später steht dann eure zweite EP Grey Skies auf dem Zettel. Was darf ein Hörer und Fan von der EP erwarten?
Turn The Course/ Joshua:
In den zwei Jahren, die zwischen No One Can Save Us, unserer ersten EP, und Grey Skies liegen, haben wir uns doch alle sehr verändert und weiterentwickelt. Diese Entwicklung kann man auch auf Grey Skies hören. Während No One Can Save Us vor allem eines sein wollte – heavy – ist Grey Skies nun deutlich vielseitiger. Insgesamt sind unsere Songs einfach musikalischer geworden. Wir haben einige neue Einflüsse und Elemente. Dinge, die wir vorher einfach noch nicht leisten konnten. Wer jetzt aber denkt, dass Grey Skies weniger heavy ist, der irrt sich. Ich glaube sogar, dass durch die ganzen neuen Emotionen die Sachen einfach noch mal mehr schieben und drücken.
Time For Metal/ Kai R.:
Welche Bands beeinflussen euch persönlich und eure Musik?
Turn The Course/ Felix:
Als Metalhead vor allem natürlich Bands wie Fit For A King, Currents, Polaris und, vor allem für mich als Sänger, die Lyrics dahinter. Aber auch ein paar Künstler im Bereich Rock, Indie und Rap feiere ich sehr.
Turn The Course/ Joshua:
Auf der einen Seite sind es natürlich klar die Bands aus Metal und Metalcore, die man so kennt, wie z.B. Architects. Ich selbst höre aber auch total gerne Post-Rock oder etwas aus der Retro 80s Richtung. Meine letzte Entdeckung war „Atmospheric Black Metal / Synthwave“ von einer Band namens Abstract Void. Das muss man mal gehört haben.
Time For Metal/ Kai R.:
Auf Facebook habt ihr ein Bild von einem Fantattoo gepostet. Was bedeutet das für euch, wenn ein Fan so sein Enthusiasmus euch gegenüber zeigt?
Turn The Course/ Felix:
Als Musiker ist es immer ein schönes Gefühl, wenn man mit der eigenen Musik Leute begeistern kann, sei es auf Konzerten, mit positivem Feedback im Netz oder Klicks auf YouTube usw. Aber wenn ein Fan so weit geht und sich entscheidet uns, Turn The Course, für das ganze Leben auf der Haut zu tragen, dann ist das schon echt überwältigend!
Time For Metal/ Kai R.:
Wie steht ihr zu politischen Meinungen in der Musik? Darf ein Song aus eurer Sicht politische Aussagen enthalten?
Turn The Course/ Joshua:
Wenn man sich die aktuelle Lage in der Welt anschaut, dann sollte klar sein, dass manche Dinge nicht richtig laufen. Die Musik war schon immer ein Sprachrohr und dazu eines, das Gewicht hat und eines, mit dem man Leute erreichen kann. Sehr gute Beispiele sind #BlackLivesMatter oder auch #BlackOutTuesday. Sehr viele Künstler haben hier klar Stellung bezogen, einige auch speziell in ihren Songs. In der Musik ist so was aber nichts neues. Auch davor gab es schon Künstler, die in/mit ihrer Musik diese Dinge und andere Themen behandelt haben. Und das ist auch wichtig und gut so.
Time For Metal/ Kai R.:
Wie würdet ihr euer Genre bezeichnen, wenn ihr uns das erklären müsstet?
Turn The Course/ Felix:
Man nehme schnelle technische Riffs, gepaart mit harten Breakdowns, gewürzt mit packenden melodischen Cleans. Kurz: Post Metalcore.
Time For Metal/ Kai R.:
Wie würdet ihr eurer Großmutter beschreiben, wie die Musik klingt, die ihr macht?
Turn The Course/ Joshua:
„Atmosphärisch-hinterlegte-Hau-drauf-Musik-der-wilden-Jugend“.
Time For Metal/ Kai R.:
Was macht ihr während der Corona-Pandemie? Habt ihr bereits Pläne für die „Zeit danach“?
Turn The Course/ Joshua:
Wir konnten die Zeit jetzt schon gut für die Content-Erstellung im Rahmen des anstehenden Release von Grey Skies nutzen. Gerade sind wir auch schon wieder dabei, an neuer Musik zu arbeiten. Wir haben auch eine Mini-Tour im April/Mai 2021 geplant. Hoffentlich kann das dann auch stattfinden! Ansonsten: Abstand halten und Online-Meetings.
Time For Metal/ Kai R.:
Abschließend bringe ich immer wieder gerne die Möglichkeit, meinem Interviewgast Platz für eine Frage an ein Onlinemagazin zu bringen. Gibt es etwas, was du einen Chefredakteur eines Onlinemagazins schon immer mal fragen wolltest?
Turn The Course/ Felix:
Wie viel Kaffee brauchst du am Morgen, um loslegen zu können?
Time For Metal/ Kai R.:
Ich persönlich komme morgens eigentlich mit einer bis zwei Tassen hin. Doch zu meinen Spitzenzeiten kam ich auf sieben bis acht Tassen am Tag. Das habe ich dann doch mal heruntergeschraubt.
Turn The Course/ Joshua:
Was treibt euch an, ein Onlinemagazin wie Time For Metal immer weiterzuführen und am Ball zu bleiben? Gibt es auch Momente, in denen das schwer wird?
Time For Metal/ Kai R.:
Die Frage(n) finde ich wirklich gut. Also der Antrieb ist 100 % das, was die Bands uns liefern. Wir sind allesamt Metalheads vom Herzen her. Es verdient bei Time For Metal niemand Geld durch die Arbeit, die wir hier machen. Also muss man sich andere Motivationen ausdenken. Für mich selbst ist der größte Antrieb eigentlich, dass ich positives und negatives Feedback bekomme für das, was wir tun. Denn wenn sich jemand äußert, bedeutet das, dass das funktioniert, was wir tun. Time For Metal hat zusätzlich für mich in dem Faktor Freundschaft einen Grund. In den zehn Jahren, die wir das schon tun, habe ich viele Freunde gefunden unter den Mitstreitern im Team, habe viel gelernt von anderen und freue mich immer, wenn wir es schaffen, ein Ziel zu erreichen. Aber auch neue Kollegen bringen immer wieder neuen Wind ins Team. So schaffte es zum Beispiel ein Kollege, den Gedanken einen eigenen Podcast zu starten, zum Keimen zu bringen.
Momente, in denen es schwerfällt, gibt es, glaube ich, überall. Das gehört zu uns Menschen dazu, dass wir Dinge in Frage stellen. Also kann ich eigentlich nur zusammenfassen, dass, wenn alles zusammenkommt (Hauptjob, Time For Metal und familiäre/private Auslastung), dann sicher das eine oder andere Mal das Magazin darunter leiden muss. Doch das ist bei uns normal. Wir fördern gern und fordern nur, wenn von den jeweiligen Redakteuren auch Arbeit angekündigt wurde. Jeder kann sich seine Auslastung selbst wählen und wenn das dann mal heißt, dass man im Urlaub ist oder ein Projekt auf der Arbeit 100 % der Aufmerksamkeit benötigt, dann kann und muss ein Full Time-Hobby (wie Time For Metal) einfach auch mal zurückstecken können – und das kann es!
Vielen Dank für eure Zeit – mit den besten Grüßen,
Kai