Artist: Chris Harms
Herkunft: Hamburg, Deutschland
Album: 1980
Spiellänge: 48:33 Minuten
Genre: 80er Synth Pop
Release: 07.02.2025
Label: Napalm Records
Link: https://www.facebook.com/chrisharmsofficiallordofthelost/
Bandmitglieder:
Gesang – Chris Harms
Tracklist:
- I Love You
- She Called Me Diaval
- Somewhere Between Heaven And Armageddon
- Missed Call
- Madonna Of The Night (feat. Sven Friedrich / Solar Fake)
- Lunamor
- Parallax
- Past Pain
- The Grey Machines (feat. Ronan Harris / VNV Nation)
- Vagueness Of Faith
- May This Be Your Last Battlefield
Um Chris Harms, Frontmann von Lord Of The Lost, wird es einfach nicht ruhig. Die letzten starken Lord Of The Lost Platten, der ESC und die großen Festivalgigs spülten sie neben den ausverkauften Touren ganz weit an die Dark-Rock-Spitze. Nach den vier Lord Of The Lost Alben hintereinander hat sich Chris seinem ersten Soloalbum gewidmet, welches am 07.02.2025 erscheinen wird. Mit seinem Geburtsjahr versehen, geht es für den deutschen Musiker stürmisch in die erste eigene Scheibe. Wer Dark Rock oder gar Metalklänge erwartet, dürfte bereits beim Artwork ins Stutzen kommen. Das Cover ziert Chris im Style eines Achtziger-Mangas, welches an Legend Of The Galactic Heroes erinnert. Musikalisch geht es in 80er-Synth-Pop-Gefilde, die dem Hamburger gar nicht mal schlecht zu Gesicht stehen.
Bunt, liebevoll und authentisch startet mit I Love You der Silberling wunderbar rund. Der erste Song spuckt gleich den ersten Hit heraus. Wer die Gesangsfarben vom markanten Sänger liebt, wird sofort in der Nummer aufgehen. Wenn 80er-Synth-Pop gut gemacht ist, erreicht er auch Rocker und Metalheads und 1980 ist wirklich gut gemacht. Die Melodien passen zu hundert Prozent in das wilde Jahrzehnt. Trotz des dicht gedrängten Old School Genres kann der Mastermind sofort eigene Impulse setzten. Das überrascht in allen Belangen positiv. Musikalisch hochwertig, mit fetten Atmosphären, wird man mit komplexem Comic- und Cartoon-Feeling in die eigene Kindheit zurückversetzt. Was fehlt, ist nur noch das Captain Future Intro als Bonusmaterial, mit Chris Harms als Superheld an der Spitze. 1980 erbaut eine neue heile Welt – in den aktuellen Tagen ein sicherer Rückzugsort für Menschen, die gefühlsohnmächtig durch die Tage taumeln. Die Arme werden weit ausgestreckt, She Called Me Diaval hält den Hörer fest. Somewhere Between Heaven And Armageddon entfacht kein Intermezzo, sondern führt den eingeschlagenen Weg konsequent fort. Die Soundwände machen Spaß, belasten Körper und Geist nicht und lassen immer mehr Gelassenheit zu. Mittendrin Chris Harms, der mit seiner warmen Stimme behutsam dominiert. Madonna Of The Night bringt er zusammen mit Sven Friedrich von Solar Fake zum Schwingen. Die elektronischen Elemente passen wie die Faust aufs Auge. Wer auf Gitarrenklänge hofft, wird jedoch enttäuscht, diese werden aus dem gesamten Werk radiert, dafür liefern permanent Synth Pop Beats ab. Auch mit Ronan Harris von VNV Nation läuft es bei The Grey Machines weiter rund. Bis zum abschließenden May This Be Your Last Battlefield ist 1980 sehr unterhaltsam und lädt direkt zum nächsten Durchlauf ein.