Usurpator – Atonement

Viel versprochen, wenig gehalten

Artist: Usurpator

Herkunft: Wien, Österreich

Album: Atonement

Spiellänge: 35:19 Minuten

Genre: Black Metal, Death Metal, Doom, Sludge

Release: 06.05.2022

Label: Church Of Eradication

Link: https://www.facebook.com/Usrptr

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre, Schlagzeug – N.V
Bass – Görk

Tracklist:

    1. Hybris
    2. Child Of Phthisis
    3. Mammon
    4. Pavor Nocturnus
    5. Incestuous Decadence
    6. Atonement

Usurpator, ein One-Man-Projekt aus Österreich und schon seit 2017 aktiv, hat sich einem Stilmix aus Black und Death Metal sowie Doom und Sludge verschrieben.

Die Messlatte wurde hoch gehängt. So viel kann man schon mal sagen.

Das Resultat hingegen ist wenig befriedigend: Beim Sound macht jedes Instrument irgendwie sein eigenes Ding und es kommt kein Feeling von Zusammenspielen daher. Der Bass dröhnt munter vor sich hin und überlagert alles weitere, die Gitarre sägt sich durch wie ein Bienenschwarm, das (programmierte?) Schlagzeug geht komplett unter und der Gesang versucht hier mit Höhen-lästigem Gekeife und einer Portion Hall, Black Metal Größen zu imitieren.

Die Riffs und das Songwriting stechen leider auch kein Stück heraus: Es werden minutenlang die gleichen Schlagzeug-Beats gespielt und der Bass liefert eine belanglose Monotonie in den tiefen Frequenzen, ohne groß Abwechslung anzubieten. Es klingt auch so, als wenn jedes Riff einmal perfekt aufgenommen und dann hintereinander weg kopiert wurde. Menschliche Schwankungen sucht man hier vergeblich. Gepaart mit dem uninteressanten Sound und den ewigen Wiederholungen von gleichen Riffs, um Stimmung aufzubauen, kommt ein eher ermüdendes Gesamtwerk zustande.

Es wurde eine Palette von Stilen versprochen, von denen nur vereinzelt Parts eingeworfen werden. So wird bei Child Of Phthisis eine Melodie auf der Gitarre hinzugefügt oder es gibt bei Mammon (ab 2:40) einen versprochenen Sludge Part. Das war es dann auch schon fast mit Highlights.

Als kleinen Bruch kann man noch Incestuous Decadence erwähnen, der einen leicht rockigen Stil hat und als instrumentales Stück daherkommt. Zwar wird auch bei diesem Song, wie bei den anderen, ein Part ausgeschlachtet bis zur Unendlichkeit, doch wird hier zumindest etwas Abwechslung mit einer eingängigen Gitarrenmelodie geboten. Es kommt dem Song auch zugute, dass er, im Gegensatz zu den anderen Tracks, drei Minuten lang ist.

Usurpator – Atonement
Fazit
Vom Songwriting her kann man jetzt nicht viel erwarten. Vielleicht bin ich auch einfach zu doof und verstehe die musikalische Intention dahinter nicht. Tja … eher was für Liebhaber.

Anspieltipps: Mammon und Incestuous Decadence
Christian 'Lommer' W.
5.7
Leserbewertung4 Bewertungen
6.2
5.7
Punkte