10. De Mortem Et Diabolum am 06.12. und 07.12.2024 im ORWOHaus Berlin

Alljährliches vorweihnachtliches Schwarzmetaller-Treffen feiert Jubiläum

Eventname: De Mortem Et Diabolum 2024

Bands: Imha Tarikat, Sulphur Aeon, Desaster, The Ruins Of Beverast, Schammasch, Groza, Praise The Plague, Naxen, Balmog, Ante-Inferno, Drowned, Three Eyes Of The Void, Ancient, Horns Of Domination, Ponte Del Diavolo, Manbryne

Ort: ORWOHaus Berlin

Datum: 06.12. – 07.12.2024

Genre: Black Metal, Death Metal, Doom Metal

Veranstalter: De Mortem Et Diabolum

Link: https://www.demortemetdiabolum.de/de/

Es ist Dezember und das De Mortem Et Diabolum schlägt wieder seine Pforten auf. 2024 feiert es stolz sein 10-jähriges Jubiläum. In der düsteren Kulisse, die wir so lieben, versammeln sich die Berliner Metalheads, um ein Wochenende voller kraftvoll atmosphärischer Klänge zu zelebrieren. Über das vergangene Jahrzehnt hat sich das Festival als eine feste Größe in der Berliner Metalszene etabliert und zieht Jahr für Jahr zahlreiche Metalheads an, die sich für die einzigartige Atmosphäre begeistern. Wie jedes Jahr ist das Line-Up wieder fantastisch zusammengestellt und bringt internationale und lokale Bands auf die Bühne.

Auch in diesem Jahr sind wieder die beiden Künstler Drowned Orange und Kain Morgenmeer dabei und haben ihre beeindruckenden Arbeiten mitgebracht. Wir decken uns gleich mit neuen Bildern für die heimischen Wände und einem Set Lesezeichen ein.
Am Samstag stellen die Kolleg*innen von metal.de auch eine besondere Kooperation vor. Mit der Brauerei FrauGruber haben sie ein herrliches Bier kreiert. Wir entdecken es zwar erst recht spät, sind aber sehr angetan und hoffen, dass es das Metal Hell jetzt öfter zum Festival gibt.

Three Eyes Of The Void eröffnen am Freitagnachmittag das De Mortem Et Diabolum. Mit ihrem atmosphärischen Black Metal erzeugen sie eine hypnotische Stimmung auf der Bühne. Die Kombination aus eindringlichen Melodien und Texten lässt die Anwesenden in die düstere Welt der Band eintauchen und stimmt alle auf die nächsten zwei Tage ein.

Ante Inferno, De Mortem Et Diabolum 2024

Ante-Inferno sind aus UK angereist und begeistern uns direkt. Mit ihrer eisigen DSBM-Atmosphäre überzeugen sie uns sofort. Eine beeindruckende Bühnenpräsenz hält das Publikum in Bewegung und sorgt für eine wunderbar düstere Stimmung. Der Auftritt geht viel zu schnell vorbei, dennoch haben wir unser erstes Highlight schon erlebt.

Doch auch die nächste Band ist wieder eine Überraschung. Balmog transportieren das Publikum mit ihrem unverwechselbaren Sound in die tiefsten Doom Abgründe. Der langsame, drückende Stil passt perfekt und wir genießen jede Minute des Konzertes.

Es folgen Naxen, die einen mitreißenden schnellen Black Metal auf die Bühne bringen. Sie sorgen zudem für eine düstere, aber fesselnde Abwechslung im Programm. Auf der Setlist finden sich neuere und ältere Songs und das hinterlässt einen bleibenden Eindruck, der uns sofort nach dem Auftritt zum Merchstand zieht. Ein gemütlicher Hoodie wechselt prompt den Besitzer und wir wären schon jetzt mit dem Festival wunschlos glücklich.

Drowned sind als Nächstes an der Reihe und liefern eine brutale Darbietung, die das Publikum in ihren Bann zieht. Ihr kompromissloser Death Metal ist der perfekte Soundtrack für die Nacht und lässt die Berliner Metalgemeinde ausrasten. Die Band hat zur Feier des Jubiläums ein Special Set mitgebracht. Passender kann ein Line-Up nicht sein.

Schammasch aus der Schweiz bringen anschließend mit progressivem Black Metal eine weitere stilistische Facette ins Spiel. Ihre komplexen Strukturen und Klänge sorgen für viel Beifall. Jede Note sitzt und kommt an. Auch visuell überlassen die Schweizer nichts dem Zufall und so sind auch die Outfits durchgeplant. Atmosphärisch können Schammasch in ihren Live-Auftritten überzeugen. Da ist das Konzert zum De Mortem Et Diabolum 2024 keine Ausnahme.

The Ruins Of Beverast, De Mortem Et Diabolum 2024

Auf dem drittletzten Platz des heutigen Programms stehen The Ruins Of Beverast. Diese entführen die Anwesenden mit ihrem einzigartigen Mix aus Doom und Black Metal in eine düstere Klanglandschaft. Auch sie haben für das De Mortem Et Diabolum eine Exklusivität im Gepäck. Heute spielen sie das komplette Debütalbum Unlock The Shrine, das ganze 70 Minuten geht. Hypnotische Rhythmen und atmosphärische Klänge erzeugen eine fast tranceartige Stimmung im Saal. Das Publikum ist gefesselt von der Intensität des Auftritts und The Ruins Of Beverast lassen alle die Zeit vergessen.

Kurz vor Mitternacht beginnen Flight Of Slepnir ihr Set. Wir sind leider schon ziemlich müde und schauen uns nur noch ein paar Minuten des Auftritts an, bevor wir uns auf den Heimweg machen. Für das Jubiläum haben sich die Veranstalter dieses Jahr jeweils eine Band mehr eingebucht. Das hat zur Folge, dass der Abend recht lang wird. Da uns das Line-Up morgen besser gefällt, sparen wir unsere Kräfte lieber auf. Nach Flight Of Slepnir stehen noch Imha Tarikat auf dem Plan. Diese sind recht kurzfristig für einen Ausfall eingesprungen. Wir haben uns sagen lassen, dass der Auftritt ein gelungener Abschluss des ersten Abends war und alle voll auf ihre Kosten gekommen sind.

Am nächsten Nachmittag finden wir uns zur zweiten Band wieder im ORWOHaus ein. Ponte Del Diabolum kommen aus Italien und stechen im Line-Up des Festivals etwas hervor. Ein wenig Doom, ein wenig Gothic Metal und noch ganz viel Individualismus sorgen für Abwechslung. Uns gefällt das und auch die Bühnenpräsenz der Italiener überzeugt uns auf ganzer Linie. Vor allem die Sängerin versteht es, das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Man muss ihr einfach zusehen.

Praise The Plague waren wohl schon öfter beim De Mortem Et Diablolum. Kein Wunder, denn sie sind aus Berlin. Sie folgen mit ihrem einzigartigen Ansatz, der Death und Black Metal verbindet. Die Band versteht es, das Publikum mit ihrer unbändigen Energie und ihren eingängigen Melodien mitzureißen. Praise The Plague gehen unter großem Jubel von der Bühne.

Kurz vor halb acht machen sich die Musiker von Groza bereit für die Bühne. Erst vor einigen Wochen für einen kurzfristigen Ausfall eingesprungen, freuen wir uns schon sehr. Das in diesem Jahr veröffentlichte Album Nadir ist eines unserer Favoriten aus 2024. Aus diesem Werk spielen sie heute auch überwiegend Songs, Klassiker fehlen aber dennoch nicht in der Setlist. Nach dem letzten Lied ist klar, dass der Auftritt von Groza bisher das absolute Highlight ist. Die Atmosphäre ist einfach unbeschreiblich.

Da ist es anschließend schwer, den Standard zu halten oder zu erhöhen. Diese Aufgabe bekommen heute Sulphur Aeon. Die Fangemeinde versammelt sich zahlreich vor der Bühne und Sulphur Aeon geben alles, um eine großartige Show abzuliefern. Das gelingt ihnen natürlich auch, es wird laut mitgesungen und ein ausgiebiger Beifall ist ihnen am Ende des Gigs sicher. Für uns kommt es aber dennoch nicht an den vorherigen Hammerauftritt von Groza ran.

Manbryne, De Mortem Et Diabolum 2024

In der nächsten Umbaupause wird die Bühne mit allerhand Dekoration inklusive eines kleinen Tischs mit Kerzen und Co aufgebaut. Das hat zum einen visuelle Gründe und zum anderen rein praktische. Der Sänger von Manbryne ist nach einem schweren Unfall an den Rollstuhl gekettet. Hier hat die Band eine elegante Möglichkeit gefunden und hätte man es nicht gewusst, wäre dieser Umstand auch gar nicht aufgefallen. Manbryne singen in ihrer Landessprache und spielen typischen polnischen Black Metal, so wie er sein soll. Mit kraftvoll aggressiven Songs, gepaart mit einer überzeugenden Bühnenpräsenz, ist der Auftritt hervorragend und passt prima in das Abendprogramm des Festivals.

Auf vorletztem Platz der heutigen Running Order stehen Desaster auf dem Plan. Genretechnisch passen sie eigentlich eher nicht. Old School, Black und Trash Metal vereinen sich auf der Bühne und darauf haben sich sichtlich viele Metalheads gefreut. Das ORWOHaus ist gut gefüllt und die Stimmung auf dem bisherigen Höhepunkt. Mit einem traditionellen Thrash Metal erobern Desaster das Publikum im Sturm. Die Energie ist ansteckend. Die Songs werden begeistert mitgesungen und bringen das ORWOHaus zum Kochen. Dass wir hier wieder ein Highlight erlebt haben, muss nicht erwähnt werden.

Doch wir sind noch lange nicht beim Headliner des Samstagabends. Die letzte Band des De Mortem Et Diabolum 2024 ist niemand Geringeres als Ancient. Melodischer Black Metal, der sowohl kraftvoll als auch melancholisch daherkommt und eine langjährige Bühnenerfahrung sorgen für eine fesselnde Darbietung. Die Zeit ist schon weit fortgeschritten und wir machen uns auch wieder etwas früher auf dem Heimweg. Für ein 10-jähriges Jubiläum waren Ancient auf jeden Fall der perfekte Abschluss.

Das De Mortem Et Diabolum Festival 2024 hat erneut bewiesen, dass es in unserem Festivalkalender zu Recht jedes Jahr ein fester Punkt ist. Mit einem beeindruckenden Line-up und einer unvergleichlich großartigen Atmosphäre bleibt es eine Feier der dunklen Klänge, die Metalheads aus vielen Ländern zusammenbringt. Besonders hervorheben muss man das wundervolle Team, das stets mit Freundlichkeit und bester Laune anzutreffen ist. Hier wird nicht nur Musik gespielt – hier wird eine Gemeinschaft zelebriert, die in ihrer Vielfalt und Leidenschaft einzigartig ist. Prost auf die nächsten zehn Jahre!