20 For Seven, Releaseparty zur Veröffentlichung der CD „Sex In The Jail“ am 14.12.2019, in der Rendsburger Kulturschlachterei

Die Kulturschlachterei Rendsburg wird zum Rock Mekka

Event: CD Releaseparty, Sex In The Jail

Artist: 20 For Seven

Datum: 14.12.2019

Herkunft: Rendsburg, Schleswig-Holstein

Location: Kulturschlachterei Rendsburg

Genre: Sleaze Rock, Rock

Link: http://www.20forseven.de

Bandmitglieder:

Gesang, Akustik Gitarre – Marcel “MJay“ Jaeger
Gitarre, Background Gesang – Jörg „Wayne“ Schlegel
Gitarre, Background Gesang – Tim „Stagewman“ Bühnemann
Bass, Background Gesang – Stephan „Schnee“ Ehrngruber
Schlagzeug, Background Gesang – Felix „The Moon“ Heidsieck

Bas Rock Cover

Nichtsahnend geht man abends im Urlaub auf Mallorca spazieren und erblickt dabei einen Typen, der ein The New Roses Shirt trägt. Natürlich gleich über die Straße hinweg angequatscht und daraufhin entwickelt sich ein nettes Gespräch über Musik. Dabei erfahren wir, dass er Sänger in einer Band ist, und auch noch aus dem hohen Norden, genauer aus Rendsburg, kommt. Schnell sind Kontaktdaten ausgetauscht und so bleiben wir in lockerer Verbindung. Eines Tages, also heute am 14. Dezember, kommt dann eine Einladung zu einer Releaseparty. Da soll nicht nur die neue CD Sex In The Jail vorgestellt werden, sondern es wird auch eine Kostprobe des musikalischen Könnens im Rahmen eines kleinen Konzertes geben.

Also machen wir uns auf nach Rendsburg, um diesem Event beizuwohnen. Musik haben wir von 20 For Seven bisher noch nicht hören können und somit sind wir sehr gespannt. Auch, wenn auf Facebook die Band-Vita ein langes, erfülltes Musikerleben vorgaukelt, machen die Jungs in dieser Konstellation erst kurze Zeit zusammen Musik. Trotzdem haben die Herren bereits in anderen Bands bereits einiges an Erfahrungen sammeln können. Nun ist das aber alles Geschichte, es geht um die aktuelle Zeit und um das Release der ersten CD.

Laut Homepage erwartet uns Sleaze Rock à la Warrant, Tesla, Skid Row oder jüngeren Datums, Airbourne, denn hier sind die musikalischen Vorbilder erwähnt. Das, was da abgeliefert wird, kommt diesem Stil schon recht nah. Leicht rotzig, mit einer Portion Eigenständigkeit wird den späten 80ern und den frühen 90ern gehuldigt. Bassist Schnee, früher bei einer Blues und Soul Band, hat sich auf dieses Wagnis eingelassen und zupft den Bass bereits wie ein echter Rocker. Drummer Felix lässt an der einen oder anderen Stelle ein ungewohntes Break einfließen und die beiden Gitarristen Wayne und Tim schenken sich an der Gitarre nichts und entwickeln ein harmonisches Miteinander. Immer wieder gibt’s ein gutes Gitarrensolo, das vielleicht noch etwas ausbaufähig (ein wenig jammen) wäre. Sänger Marcel, heute mal stylisch mit Bandana, singt sich durch die ersten Songs und bekommt das schon ziemlich souverän gebacken. Als dann die Ballade Just A Feeling von Lita Ford gespielt wird, greift Marcel zur akustischen Gitarre und so ergänzen sich die drei Gitarristen. Dieser Song hat mir bisher am besten gefallen, denn da kann Marcel Jaeger aus dem Vollen schöpfen und seine Stimme kommt sehr gut zur Geltung. Bei den anderen Songs hatte ich ab und an das Gefühl, dass ihm die Tonlage nicht so gut steht. Hört sich gut an, aber bei dem ruhigen Song ist der Gesang markanter. Als letzter Song kommt dann Bad Rock. Das ist die erste Single, die zur Veröffentlichung ansteht und der Grund für diese Releaseparty. Der eigene Song hat gutes Potenzial und lässt auf weitere eigene Stücke hoffen. In der nun folgenden kurzen Pause wird die noch fast druckfrische CD veräußert und soll die, für die Produktion geplünderte Bandkasse, auffüllen. Das klappt dann auch recht gut. Anständig signiert wechseln die CDs die Besitzer. Klar werden nicht alle 500 Silberlinge, die in Eigenregie produziert wurden und in einem ordentlichen Klappcover stecken, verkauft aber ein Anfang ist gemacht. Als weiteres Highlight gibt es noch eine Versteigerung des originalen, in Öl gemalten Covers, der digitalen Version der Single. Der Künstler, Peter Frank, ist heute ebenfalls vor Ort und freut sich, dass sein kleines Kunstwerk dann zugunsten der Aktion „Hand in Hand für Norddeutschland einen neuen Besitzer findet. Während die Versteigerung läuft, gibt es eine kleine Unplugged Session, bei der gerade die beiden Gitarristen Tim und Wayne zeigen, dass es nicht immer verstärkt sein muss. So gewinnen die Songs Through Glass, Breakin Down oder In A Darkened Room ungemein und auch Marcel muss nicht gegen die elektrisch verstärkten Instrumente anschreien und so kommt seine Stimme super zur Geltung. Ich glaube, das dürfte eine der großen Stärken dieser Band werden, auch wenn zumindest einer der Gitarristen nicht so gern auf der Akustischen spielen mag. Durchweg ist den fünfen der Spaß an dem gemeinsamen Musikmachen anzumerken. Nicht selten beweist dabei Marcel Jaeger mit seinen witzigen Ansagen für Lacher und Szenenapplaus. Das lockert auf und zeigt, dass er ein guter Frontmann ist.

So langsam nähert sich der Abend dem Ende. Die Kulturschlachterei liegt mitten in einer Einkaufstraße und so muss auf die Anwohner über den Geschäften Rücksicht genommen werden. Bereits nach drei Songs war schon die uniformierte Obrigkeit da und hat auf Rücksichtnahme hingewiesen. Da das Bild für gute 150 € versteigert wurde, gibt es noch zwei weitere Songs als Zugabe. Diese werden, wie auch schon die Tracks davor, mit großem Beifall gefeiert. Um kurz nach 22:00 Uhr ist dann endgültig Schluss.

Wir verabschieden uns von der Band und den anderen Gästen. Das war eine feine kleine Releaseparty, bei der ich 20 For Seven noch mehr Gäste gewünscht hätte. Aber zeitgleich fand ein anderes Konzert in Rendsburg statt, bei dem sich auch einige eingefunden hatten. Egal, wir haben einen schönen Abend mit einer jungen, alten, aufstrebenden Band erlebt. Bereits für das kommende Jahr dürfte ein Auftritt bei einem größeren Festival hier Norden sicher sein, so wird gemunkelt. Dort dürfen sich 20 For Seven vor einem größeren Publikum präsentieren und wer weiß, vielleicht gibt es da bereits weitere eigene Songs zu hören. Den Namen sollte man sich merken und wer wissen möchte, wo der Bandname herkommt, dem kann geholfen werden. Irgendwann, irgendwo, in einer Kneipe wollte jemand wissen, wie spät es eigentlich ist. Key-Uwe Hensel, Spitzname Kuh, erwiderte auf Plattdeutsch: twientig för seven. Das fanden alle so gut, dass sie das verenglischt als Bandnamen beibehielten. Wer sich nun für die Musik interessiert, dem empfehle ich die Homepage, denn dort kann die CD Sex In The Jail geordert werden.