Eventname: An Exclusive Acoustic Night – „Up Close“-Tour 2019/20
Band: Frontm3n
Ort: Konzertsaal im Schloss, Kiel
Datum: 19.02.2020
Kosten: 42,15 € VVK, 45,45 € Abendkasse
Zuschauer: ca. 600
Genre: Glamrock, Alternative
Links: https://www.facebook.com/events/2601888953213901/
https://www.frontm3n.de/
https://www.facebook.com/frontm3n/
Setliste:
- I Can´t Let Go
- CoCo /Poppa Joe
- The Sings We Do For love
- Open Up
- Love Is Like Oxygen
- Solid Ground
- You Got It
- All At Sea
- Some People
- Priceless
- Rubber Bullets
- Bus Stop
- Fox On The Run
- Good Morning Judge
- Donna
- He Ain´t Heavy, He´s My Brother
- A Glass Of Champagne
- Carrie
- Fall For You
- I´m Not In Love
- The Ballroom Blitz
- The Air That I Breathe
- Your Own Worst Enemy
- Long Cool Woman In A Black Dress
- Dreadlock Holiday
Dadurch, dass die drei älteren Herren schon vor genau einem Jahr in der Stadt waren, war ich informiert, wer sich hinter dem Namen verbirgt. Schon damals zeigte ich Interesse, aber diesmal wurde ich explizit dazu eingeladen und habe mir die Chance nicht entgehen lassen. Es handelt sich um Sänger von legendären Bands aus meiner Jugend. Zwar stammen sie aus den letzten Generationen und nicht aus Originalbesetzungen, aber das ist erst einmal uninteressant.
Drei Alphatiere also, die Musikgeschichte schrieben und ihr Handwerk beherrschen. Bereits in den 90ern lernten sich die drei Ausnahmemusiker bei ihrer ersten Zusammenarbeit als Sänger und Gitarristen der Band von Sir Cliff Richard kennen, bevor jeder einzelne Musiker für sich eine bemerkenswerte Karriere startete. Sie arbeiteten bereits mit Künstlern wie Lionel Ritchie, Kylie Minogue, Gary Barlow, Cher, Ellie Goulding oder Tina Turner zusammen und stehen nach 25 Jahren wieder gemeinsam auf der Bühne. Nach der letzten Tour und vereinzelten Sommerfestivals gingen sie auf eine ausgedehnte Australien & Neuseeland-Tour. Seit Dezember sind sie wieder auf Up Close Tour durch Deutschland. Nach dem heutigen Gig in Kiel stehen nur noch vier Termine in der kommenden Woche, überwiegend hier im Norden, an.
Eine Supportband gibt es nicht. Angekündigt ist ein „Exklusiver akustischer Abend“. Klar hätte ich die alten Songs aus meiner Jugend gerne noch einmal im Original gehört, aber die drei sind ja keine Coverband. Sie sind Originale und interpretieren „ihre“ Songs in einer einmaligen Besetzung einfach neu.
Die Setliste ist so gestrickt, dass jeder Künstler seine Musik in den Vordergrund bekommt, aber auch die gemeinsame Zeit nicht zu kurz kommt. Eine gemeinsame Zeit, die sich nicht nur auf die Zeit bei Sir Cliff Richard beschränkt. Die aktuelle CD All For One enthält auch Eigenkompositionen. Natürlich ist das hier in Kiel nur spärlich erschienene Publikum nicht deshalb gekommen. Während Shows in Hamburg oder Lübeck ausverkauft sind, ist an diesem verregneten Abend der Konzertsaal im Kieler Schloss nur halb gefüllt. Die, die gekommen sind, werden in ihren Erwartungen, die alten Hits zu hören, nicht enttäuscht.
Wenn Mick Wilson auch mal zum E-Bass oder zum Schlagzeug und Pete Lincoln bei Rubber Bullets zur Stromgitarre greift, beschränken sich die drei Musiker auf akustische Sechssaiter ohne Effekte. Alle Songs erklingen in cleveren Arrangements der Gitarren als auch der Stimmen. Pete Lincoln ist als Sweet Sänger die Rockröhre, während Howarth und Wilson im Vergleich dazu geradezu Belcanto-Sänger des Pop sind. Wilson, seit über 20 Jahren bei 10cc am Mikrofon, traut sich sogar an die mörderischen Falsettpassagen des 1973er Hits Donna, Howarth erntet stürmischen Applaus für seine Version von He Ain’t Heavy, He’s My Brother, einem Kelly Gordon-Song von 1969. Der Song wurde dann später durch die Hollies erst richtig bekannt.