Event: Rock Am Strand
Bands: Thundermother, The Last Bandoleros, The BossHoss
Ort: Südstrand, Eckernförde, Schleswig-Holstein
Datum: 02.07.2022
Kosten: VVK 55,40 €, AK 70,00 €
Zuschauer: geschätzt ca. 7.000
Genre: Hardrock, Tex-Mex, Country Rock
Veranstalter: Baltic Eventmanagement
Link: http://www.rock-am-strand.de/
Setlisten:
- Whatever
- The Road Is Ours
- Dog From Hell
- Back In ’76
- Hellevator
- Watch Out
- We Fight For Rock ’n‘ Roll / (You Gotta) Fight For Your Right (To Party!)
- Give Me Some Lights
- Driving in Style
Leider nicht vorhanden
- Black Is Beautiful
- Wait for Me
- Do It
- Polk Salad Annie (Tony Joe White Cover)
- Hey Ya! (OutKast Cover)
- I Keep On Dancing
- My Personal Song
- Little Help
- Jolene (Dolly Parton Cover)
- Dance The Boogie
- Hot In Herre (Nelly Cover)
- Good Deed
- Bullpower
- Break Free
- Dos Bros
- Don’t Gimme That
Encore: - Stallion Battalion
- Word Up! (Cameo Cover)
Endlich wieder Rock Am Strand! Die tolle Veranstaltung am Südstrand von Eckernförde wurde schon lange vermisst, denn dieses heutige Event hätte bereits 2020 sowie 2021 stattfinden sollen. Zwei Verschiebungen wegen Corona, nun aber geht es endlich los. Bereits erworbene Tickets für das Rock Am Strand 2020 und 2021 behielten ihre Gültigkeit für 2022, sodass bei vielen die Vorfreude bei warmem, aber nicht zu heißem Wetter hoch ist. Veranstalter ist Daniel Spinler vom Baltic Eventmanagement, der mit seinem Team auch für das Ende August bei Schleswig stattfindende Baltic Open Air verantwortlich zeichnet.
Bevor The BossHoss, die 2004 gegründete Country-Pop-Rock-Band aus Berlin, zum Tanz aufspielen, lassen die Veranstalter mit zwei namhaften Special Guest das Konzert zu einem Mini-Festival werden.
Erster Hauptact des Abends sind die schwedischen Hard-Rock-Mädels Thundermother aus Växjö in Schweden.
Dass sie mehr sind als nur ein Opener, beweisen die vielen mit Thundermother-Merch bestückten Fans, die frühzeitig den Weg zum Strand bevölkern. Der Einlass beginnt gegen 15:00 Uhr sehr früh, die Mädels sollen um 17:30 Uhr starten. Die Bühne ist bereitet, alles ist aufgebaut, aber einen Soundcheck gibt es nicht. Was ist los? Unter den Fans in den ersten Reihen spricht es sich schnell herum, dass die Mädels noch gar nicht da sind. Sie kommen von dem La Grange Rock Festival aus Nordheim im Landkreis Alsace in Frankreich und hatten scheinbar eine anstrengende Anreise. Zwanzig Minuten vor Beginn der Show kommen sie dann zum Soundcheck auf die Bühne und lassen schon dabei spüren, dass es gleich nach vorne gehen wird. Eine kurze Pause und die Show startet furios. Mit den Hits Whatever, The Road Is Ours und Dog From Hell fangen sie schnell auch die eingefleischten The BossHoss-Fans ein. We Fight For Rock ’n‘ Roll ist bei den Mädchen nicht nur ein Song, sondern Lebenseinstellung. Bandgründerin und Gitarristin Filippa Nässil verlässt bei diesem Song die Bühne, sprintet im Graben hin und her, klettert auf das Absperrgitter und mischt unter ihren Song dann noch Fight For Your Right von den Beasty Boys. Mit Give Me Some Lights und Driving In Style vom aktuellen Album Heat Wave endet ihr Set bereits nach 41 Minuten. Viel zu kurz für eine Band, die auch Headliner hätte sein können.
The Last Bandoleros ist eine US-Amerikanische Tex-Mex-Band aus San Antonio in Texas. Das Trio ist nicht nur mir bisher unbekannt. Viele zwar interessierte, aber eher unaufgeregte Gesichter folgen dem wenig aufregendem Geschehen auf der Bühne. Das Trio versteht es nicht, den Spannungsbogen der agilen Mädels hochzuhalten. Songs wie Bonnie & Clyde oder das Ricky Martin Cover Livin‘ La Vida Loca zaubern dann doch einige zufriedene Gesichter in das immer reichhaltiger werdende Publikum. Auch ihr Auftritt dauert nicht mehr als 40 Minuten.
Die „Glorreichen Sieben“, wie sie sich in Anlehnung an die alten Westernklassiker gerne nennen, beginnen mit dem Titelsong Black Is Beautiful ihres aktuellen Albums. Sänger „Boss Burns“ Alec Völkel treibt die Show an. Dass es kein Larifari-Auftritt wird, beweisen sie gleich im dritten Song Do It. Feuersäulen steigen auf und bringen die noch im Graben stehenden Fotografen zum Schwitzen. Mit „Hoss Power“, Gitarrist Sascha Vollmer, sitzt Völkel indes sicher auf Barhockern und reitet der untergehenden Sonne entgegen. Die Hits des zweistündigen Auftritts sind natürlich die großen Überflieger der Band. Ob das Dolly Parton-Cover Jolene oder die Chartbreaker Dos Bros sowie Don’t Gimme That zum Abschluss des regulären Programms reißen die Menschenmenge mit. Aber auch die Songs der zweiten Reihe zünden, denn die Truppe versteht es immer wieder, die Fans zum Singen und Mitmachen zu animieren. Ob beim Outkast-Cover Hey Ja! oder bei I Keep On Dancing sind die Stimmen bestens geölt. Natürlich gehören auch Showelemente und Crowdsurfing zum Programm. Bassist Guss Brooks spielt liegend auf seinem Kontrabass, die drei Bläser Tijuana Wonderbrass und Hank Williamson an der Mundharmonika bekommen Soloeinlagen. Das Crowdsurfing von Alec Völkel bei Hot In Here endet nicht, wie die Band fordert, in der Ostsee. Trotzdem freut er sich über eine sehenswert große Runde über den Köpfen des Publikums. In den anstehenden Zugaben holen sich die Berliner Zuschauerinnen auf die Bühne. „We need Girls!“ schallt die Aufforderung ins Publikum. Ihre Tanzeinlagen auf der Bühne werden dann mit einem Abschlussfoto vor dem glücklichen Publikum gemeinsam mit der Band belohnt.
Fazit:
Wieder einmal spielt der Wettergott mit. Die Veranstalter haben mit ihrem Team abermals eine gelungene Party organisiert. Dass die beiden Supportbands die Plätze hätten tauschen sollen, ist Jammern auf gaaanz hohem Niveau. Ich bin auf jeden Fall wieder dabei, wenn es im kommenden Jahr heißt: Rock Am Strand am Eckernförder Südstrand!