Eventname: Make Them Suffer – Europe & UK Tour 2025
Headliner: Make Them Suffer
Vorbands: If Not For Me, Conjurer, Resolve
Ort: Im Wizemann, Stuttgart
Datum: 02.05.2025
Kosten: 32,35 €
Genre: Metalcore, Deathcore, Post-Hardcore
Setliste Make Them Suffer:
- Epitaph
- Bones
- Uncharted
- Ether
- Mana God
- Ghost Of Me
- Oscillator
- Weaponized
- Hollowed Heart
- Soul Decay
- Erase Me
- Doomswitch
- Widower
Es ist Donnerstag und mich zieht es mal wieder raus in die stickigen Konzerträume für einen absoluten Kracher in Stuttgart. Die australische Metalcore-Band Make Them Suffer macht im Rahmen ihrer Europa-Tour Halt in der baden-württembergischen Landeshauptstadt und bringt ein hochkarätiges Line-up mit: If Not For Me, Conjurer und Resolve. Das Konzert ist schon seit längerer Zeit ausverkauft, daher wundert es mich umso mehr, dass scheinbar nicht der große Hauptraum, sondern nur einer der kleineren Räume für das heutige Konzert vorgesehen wurde. Das verspricht, ein heißer Abend zu werden und mir stehen jetzt schon die Schweißperlen auf der Stirn.
Den Auftakt des Abends macht die amerikanische Metalcore-Band If Not For Me um Punkt 19:00 Uhr. Und schon bei den ersten Songs wird mir klar, dass bei dieser Band die melodischen Parts im Vordergrund stehen. Was wie bekanntlich absolute Geschmacksache ist, trifft meinen heute irgendwie nicht so wirklich. Wieder eine Band, die sich kaum von vielen anderen Bands unterscheidet und mir daher vermutlich nicht lange im Gedächtnis bleiben wird. Performance und Sound-technisch gibt es jedoch nichts zu beanstanden. Die ersten 30 Minuten sind auch schon verflogen wie nichts und die Jungs aus Pennsylvania haben auf jeden Fall schon dafür gesorgt, dass kaum noch Sauerstoff im Raum vorhanden ist.
Zeit, um etwas Flüssigkeit aufzutanken, bleibt nicht viel. Wir haben 19:50 Uhr, und schon stehen die Briten von Conjurer auf der Bühne. Mit ihrem düsteren Post-Metal-Sound und intensiver Bühnenpräsenz schaffen sie einen extremen Kontrast zu ihren Vorgängern. Mit Conor Marshall in der Mitte am Bass steht auch ein mir bekanntes Gesicht auf der Bühne. Erst vor nicht allzu langer Zeit konnte ich ihn bereits mit Sylosis an der Gitarre erleben. Der Gesang spielt bei dieser Band, im Gegensatz zu den meisten anderen Bands, nur eine untergeordnete Rolle. Die komplexen Songstrukturen und der Wechsel zwischen ruhigen Passagen und brachialen Ausbrüchen zeigen die Vielschichtigkeit der Band. Die extrem dunkel gehaltene Bühnenshow ist für Fotos natürlich der Supergau, aber passt einfach zur gesamten Show der Band perfekt.
Zwei Bands sind durch für den heutigen Abend und wir haben bereits jetzt gefühlte 50 Grad, das kann ja nur feuchtfröhlich werden. Als Nächstes ist die französische Post-Hardcore-Band Resolve an der Reihe. Mit ihrem modernen Sound, der Elemente aus Metalcore und melodischem Hardcore vereint, bringen sie wieder einen Umschwung ins Programm. Die Band überzeugt mit technischen Riffs, eingängigen Refrains und eigentlich einer energiegeladenen Show. Musikalisch ist alles da, was man braucht, und das wird seitens des Publikums auch gewürdigt, jedoch scheinen entweder die Temperatur oder die vielen Shows, die von Resolve in letzter Zeit gespielt wurden, etwas die Power rauszunehmen. Trotzdem mal wieder ein gelungener Besuch der Gäste aus Frankreich.
30 Minuten Umbaupause und ein Zwischenbier später steht mir jetzt das Finale bevor. Make Them Suffer betreten die Bühne und werden mit riesigem Applaus empfangen. Die Vorfreude war schon die ganze Zeit bei allen Gästen spürbar und jetzt ist es so weit. Die Band aus Perth, Australien, hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2008 einen festen Platz in der Metalcore-Szene erarbeitet und ist aktuell auf einem richtigen Hype. Mit ihrem 2024 veröffentlichten Album Make Them Suffer und Songs wie Erase Me und Ghost Of Me zeigen sie auch, warum aktuell kein Weg an ihnen vorbei geht. Das Intro vom Opener Epitaph setzt ein und damit ist der nächste Sauna-Aufguss angerichtet. Die charakteristische Mischung aus Growls von Sänger Sean Harmanis und den klaren Vocals und Screams von Keyboarderin Alex Reade lassen einfach niemanden mehr stillstehen. Besonders hervorzuheben ist die Performance von Alex Reade, die 2022 die Band verstärkte und mit ihren Keyboard-Parts und Gesangseinlagen dem Sound von Make Them Suffer eine neue Dimension verliehen hat. Alles passt jetzt einfach und es bleiben musikalisch einfach keine Wünsche offen. Das Publikum ist ab den ersten Songs voll am Start und von Wall of Death bis Circle Pit wird nichts ausgelassen. Doomswitch wurde gerade beendet, und alle gehen von der Bühne, doch es scheint, wir bekommen noch einen Nachschlag. Und so ist es. Widower, mein absoluter Lieblingssong der Band, klingt an. Alle sind nass, alle sind am Ende, aber das hält hier heute Abend niemanden mehr zurück. Make Them Suffer beweisen einmal mehr, warum sie zu den führenden Bands im modernen Metalcore gehören. Und jetzt muss ich erst mal sämtliche Klamotten wechseln.