Event: Excessive Guilt Tour
Headliner: Thrown
Support: Crystal Lake, Unity Tx, Graphic Nature
Ort: Im Wizemann, Stuttgart
Datum: 30.04.2025
Kosten: VVK 34,20 €
Genre: Hardcore, Metalcore, Nu Metal
Link: https://www.imwizemann.de
Thrown sind ein Phänomen. Erst 2020 gegründet und nur mit einem Album haben sie es geschafft, ordentlich Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und sich eine beachtliche Fanbase zu erspielen. Das liegt wohl auch am Mitwirken von Buster Odeholm, bekannt durch Bands wie Vildhjarta oder Humanity’s Last Breath. Aber auch Shouter Marcus Lundqvist (ex-Grieved) ist kein Unbekannter. Auf ihrer ersten Headliner-Tour, von der sich allein sieben Konzerte in Deutschland befinden, machen die Schweden unter anderem auch Halt in Stuttgart. Mit im Gepäck haben sie als Special Guest Crystal Lake. Unity Tx und Graphic Nature komplettieren das Line-Up.
Schon beim Betreten der Halle fällt der schwarze Vorhang auf, der die Location etwas verkleinert. Graphic Nature stehen als Erstes auf der Bühne. Die Nu Metalcore Band aus England zieht schon eine ordentliche Schar Fans in die Halle. Auffällig ist der Mix aus Metalcore und Nu Metal, gepaart mit elektronischer Musik. In den vergangenen zwei Jahren hat die Band aus Kent zwei Alben veröffentlicht und somit auch genug Material, um die kurze Auftrittszeit zu füllen. Die ersten Mosher finden sich ebenfalls schon auf der Tanzfläche ein, wenn auch alles noch recht verhalten wirkt.
Unity Tx starten leider etwas verspätet, da die Band mit technischen Problemen der Samples kämpft. Sänger Jay Webster überbrückt die Zeit mit einer kleinen Fragerunde über die Beliebtheit von verschiedenen Schnellimbissrestaurants. Als die Band dann startet, ist der Jubel groß und Unity Tx entfachen ein Crossover-Feuerwerk. Zwar ist auch hier die Zeit stark begrenzt, was sich auch durch den ganzen weiteren Abend fortsetzt, doch die Texaner schaffen es erfolgreich, die versammelte Mosh-Gemeinde in Bewegung zu versetzen.
Den letzten Support-Slot belegen Crystal Lake. Die Japaner, die sich nach dem Ausstieg von Gründungsmitglied Ryo Kinoshita den ehemaligen The Last Ten Seconds Of Life Sänger John Robert C als neuen Frontmann schnappten, starten mit BlüdGod in ihr Set. Der Song beginnt mit einem atmosphärischen Intro, was sich gut als Opener erweist. Hauptaugenmerk liegt natürlich auf den neueren Stücken, die nach dem „Neustart“ mit neuem Fronter aufgenommen wurden, allerdings möchte man den Fans auch ältere Stücke nicht vorenthalten. Spätestens nach Crystal Lake ist der Großteil der Menge aufgewärmt und bereit für den Headliner.
Endlich kommt der Augenblick, auf den alle gewartet haben, Thrown betreten die Bühne. Mit Backfire starten die Schweden in ihr Set. Der Sound ist perfekt abgemischt und Marcus Lundqvist und seine Jungs geben alles. Wer die Outputs der Hardcore-Combo kennt, weiß, dass die Songs meist nur um die zwei Minuten dauern. Mit Ansagen hält sich der Fronter zurück und die Band konzentriert sich auf die kompromisslose Musik. Thrown ballern wirklich ihren Fans entgegen, was das Repertoire hergibt. Buster Odeholm sitzt live nicht hinter dem Drumkit, wird jedoch von Markus Mätz exzellent vertreten. Spätestens bei On The Verge gibt es dann auch im Publikum kein Halten mehr und gefühlt die gesamte Halle eskaliert. Nach gut 35 Minuten endet mit Grayout ein kurzes, aber intensives Konzerterlebnis.
Thrown sind der Beweis, dass es keine 1,5 Stunden benötigt, um einen würdigen Headliner zu mimen. Die Show war zwar kurz, aber für gerade mal 35 € für insgesamt vier Bands hat man den Fans ein, meiner Meinung nach, faires Konzerterlebnis beschert.