“Sehr persönlich und emotional“
Artist: Adept
Herkunft: Trosa, Schweden
Album: Sleepless
Spiellänge: 42:49 Minuten
Genre: Post Hardcore, Metalcore
Release: 19.02.2016
Label: Napalm Records
Link: http://www.adeptofficial.com
Produktion: Studio Fredman, Västra Frölunda
Bandmitglieder:
Gesang – Robert Ljung
Gitarre – Jerry Repo
Gitarre – Gustav Lithammer
Bassgitarre – Filip Brandelius
Schlagzeug – Gabriel Hellmark
Tracklist:
1. Black Veins
2. Wounds
3. Dark Clouds
4. Carry the Weight
5. Rewind the Tape
6. Down and Out
7. The Choirs of Absolution
8. Lights
9. The Sickness
10. Sleepless
„I guess this is a start. So for the next forty minutes I will speak from the heart. And the truth is: maybe I don’t deserve to be happy.“ (Adept: Black Veins) Die fünf Schweden von Adept haben es wirklich nicht leicht. Nachdem sie vor ihrem erfolgreichen dritten Album mit dem Abschied von Gitarrist und Gründungsmitglied Jacob Pappiniemi zu kämpfen hatten, sind im Vorfeld zu Sleepless die eigentlich schon fertigen Aufnahmen zum Album verloren- und die Beziehungen zum langjährigen Label Panic & Action in die Brüche gegangen. Doch zum Glück bot sich der Marktriese Napalm Records an, das vierte Album der Band zu produzieren.
Die genreaffinen Kollegen der Fachpresse haben sich bereits an vielen Stellen darüber geäußert, dass Sleepless zwar gut produziert, aber zu unoriginell, dem Einen oder Anderen gar zu poppig klingt. Und sicherlich kann das Album einen eindeutigen Pop-Appeal aufweisen. Doch was daran genau die Schwierigkeit darstellt, entzieht sich meinem Verständnis. Wie das eingangs zitierte Intro deutlich macht, beschäftigen sich Adept auf ihrem vierten Album mit persönlichen und emotionalen Themen. Dabei werden verlorene Liebschaften, Mobbing in der Schule und gelegentlich auch die eigene Verortung in einer politisch und ökonomisch hochflexiblen Welt thematisiert. Wenn auch letztgenanntes Thema (bspw. im Intro Black Veins und in der Singleauskopplung Carry the Weight) eher durch blumige (mal gelungene, mal abgeschmackte) Metaphern ausgedrückt wird, als durch einen Finger in der Wunde.
Auf Sleepless bieten Adept dem Hörer einen breiten Stilmix an, der sich zwar immer wieder mit dem im Zentrum stehenden Metalcore vermischt, diesen aber in der Regel erfrischend aufbricht. Zu nennen seien die zornig gespuckten Passagen in Dark Clouds, Down and Out oder dem sich himmelhoch auftürmenden Titeltrack, die an die emotionalen Darbietungen von The Wave-Bands wie La Dispute oder Touche Amore erinnern. Aber auch die postrockigen Zwischenspiele sowie die poppigen Refrains sind insgesamt sehr gelungen.