Artist: Aeonyzhar
Herkunft: Hannover
Album: The Profane Era
Spiellänge: 38:44 Minuten
Genre: Blackened Death Metal, Symphonic
Release: 25.04.2025
Label: Apostasy
Link: https://www.facebook.com/aeonyzhar/?locale=de_DE
Bandmitglieder:
Gesang – Patrick Marauska
Gitarre – Niklas Hoffer
Gitarre – Christian Kupczyk
Bassgitarre – Dirk Kühner-Zelmer
Schlagzeug – Carsten Schumacher
Tracklist:
- A New Age Of Enlightenment
- I Spit In The Face Of Forgiveness
- Hymn Of The Golden Age
- Divine Hybrid Euphoria
- The Profane Era
- Proclamation
- Illuminate
- Ulysses
- Dystopia
- Non Serviam
Bei Aeonyzhar kann man sagen, dass die fünf nichts überstürzen: Seit 2006 sind die Hannoveraner unterwegs (und so was wie ein kleiner Geheimtipp geworden) und haben mit einem Demo (Ascension 2006) und einer EP (Liberation 2013) bisher zwei Lebenszeichen von sich hören lassen.
Jetzt, zwölf Jahre nach dem letzten Release, erscheint das Album The Profane Era via Apostasy und ich kann jetzt schon sagen: Das ist ein richtig dickes Brett, was hier gebohrt wurde. Bei den älteren Platten hat sich schon ein gewisser Stil mit orchestralen Elementen herausgearbeitet, war aber eher noch eine gewisse Rohfassung. Vor allem beim Sound konnte man das gut hören, da hier ein paar Sachen etwas kantig klangen.
Doch bei der Platte wurde gleich alles richtiggemacht: Der Sound ist unfassbar dicht und erinnert mich an Dimmu Borgir der 2000er oder Keep Of Kaleesin. Schwierig, so was im Mix zu verarbeiten, doch wurde hier hervorragende Arbeit geleistet und alles bekommt seinen Platz. Besonders der einprägsame Gesang von Patrick Marauska, der mich ein Stück weit an Nergal erinnert, legt sich gut in die Songs und harmoniert mit den Orchesterparts. Das macht einen schönen, eigenständigen Sound, der zwar modern, aber trotzdem auch einzigartig klingt. Also schon allein deswegen lohnt es sich, hier ein Ohr reinzuwerfen!
Die Songs sind, genau wie der Sound, sehr dicht und vollgepackt mit allen instrumentalen und Gesangselementen, die man sich nur vorstellen kann. Als Erstes fallen natürlich die Orchesterparts auf, die sich wie schwere Gewitterwolken auf die Songs legen und einen Großteil des Klangbildes ausmachen. Die anderen Instrumentalisten verstecken sich aber nicht dahinter, sondern spielen damit. So wechseln die Gitarren beispielsweise in Ulysses von begleitenden Riffs, bei denen die Orchesterparts die Dominanz tragen, in Ballerparts, in denen sich Saiteninstrumente mal richtig austoben können. Besonders hier möchte ich den C-Part kurz hervorheben, der wirklich im krassen Kontrast zum Rest des Songs steht und eine sehr ruhige, melodische Seite aufmacht. Dabei harmonieren vor allem Bass und Gitarren miteinander, die sich gegenseitig um eine Melodie herumwinden und es ohne Zwang wieder schaffen, in fiesere Parts zu wechseln. Was ich nicht unerwähnt lassen kann, sind die Drums: Diese sind auf der einen Seite so unaufdringlich, aber auf der anderen Seite so krass übertrieben schnell und durchkomponiert, was wiederum dienlich für die Songs ist.
Und genau solche durchkomponierten Songs ziehen sich durch die ganze Platte, unterbrochen durch Proclamation, welcher ein kleines Interlude darstellt und als Pause zu sehen ist. Ich würde mal tippen, dass dieses Album im Aufbau so gestaltet ist, dass man das live eins zu eins so runterspielen kann.
Also: Hinsetzen, zuhören, Fresse halten!