Artist: Age Of Woe
Herkunft: Schweden, Deutschland, Finnland
Album: Envenom
Spiellänge: 40:34 Minuten
Genre: Sludge, Post Metal, Death Metal
Release: 26.02.2021
Label: Lifeforce Records
Link: https://www.facebook.com/ageofwoe
Bandmitglieder:
Gesang – Sonny Stark
Gitarre – Björn Pettersson
Gitarre – Keijo Niinima
Bassgitarre – André Robsahm
Schlagzeug – Sven Lindsten
Tracklist:
- Inferno
- Ghosts Who Hunt Alone
- Förpestningen
- Patriarch
- A Feral Swarm
- Avgrunden
- The Twilight And The Dawn
- Storm
- Förbittringen
- Envenom
- Ljungeld
Age Of Woe stammen aus Schweden und damit ist die Musikrichtung eigentlich schon klar, aber weit gefehlt – dazu später mehr. Die fünf Schweden sind seit 2010 am Start, haben zwei Alben auf den Markt geworfen (2013 und 2016) und dann wurde es ja auch einmal Zeit für den dritten Output. Seit 2019 haben sie den Sänger von Rotten Sound mit an Bord, allerdings lärmt er hier an der Gitarre herum. Da bin ich ja mal gespannt. Durch die Hinzunahme von Keijo hat man sich zu einem internationalen Projekt entwickelt. Die Protagonisten leben nun in Schweden, Deutschland und Finnland. Dieses stellt bis dato kein Problem dar, denn sie haben live schon sehr viel abgerissen, sowohl kleine Clubs, als auch Festivals.
Inferno zeigt dann gleich, was uns die nächsten 40 Minuten erwarten wird. Mit einem kleinen Intro, welches langsam lautstärkenmäßig nach oben getrieben wird, geht es los. Die Drums setzen ein und ein Midtempo getragener, düsterer Part erfolgt. Ein deathiges Riff folgt, das Tempo bleibt gediegen. Eine apokalyptische Melodie wird abgeliefert und das Tempo wird angezogen, es geht ins Crustige. Der Sound an sich hat was Düsteres, etwas Post-Apokalyptisches. Das Tempo wird wieder rausgenommen, es wird ein Sludgepart mit einem ziemlich abgedrehten Riff eingebaut und dieser zieht sich sehr hin. Klingt ein wenig nach Post Metal. In gewissen Abständen erfolgt das Wort Inferno, sehr dunkel growlend.
Das folgende Ghosts Who Hunt Alone setzt den Weg fort. Ebenso wie beim Opener verwendet man hier Zitate aus dem Death Metal, setzt eine düstere Atmosphäre rüber. Aggressive Klänge gehen einher mit Post Metal Parts. Riffing, welches teilweise progressiv, teilweise abgedreht und teilweises aggressiv ist.
Förpestningen kommt mit Einzelklängen daher und dient als sechzigsekündiges Zwischenintro.
Gesang über einem Basssolo und dazu einen Sludgepart gewünscht? Bitte sehr, sollt ihr haben. Diese Variante gibt es in Patriarch zu hören. Der Song schleppt sich so hin, wechselt dann das Tempo und klingt richtig zerstörend.
A Feral Swarm kommt dann ein wenig crustiger zu Beginn, trotzdem wird hier tempomäßig nicht unbedingt die Sau durchs Dorf getrieben. Und auch hier werden postige Klänge verbraten. Aber auch Death Metal Riffing ist vorhanden. Eine schnelle Uftata wird kurz mit eingebaut und eine ziemlich abgedrehte Melodie verwendet.
Was die Jungens hier abliefern, hat etwas von einer kleinen Postapokalypse. Der Sound ist schön düster und man schleppt sich überwiegend durch das Universum. Die Vocals passen wie die Faust aufs Auge. Das Riffing ist teilweise sehr progressiv. Die Post-Elemente nehmen meines Erachtens hier und da ein wenig zu viel Platz ein. Innerhalb der Songs erlebt man den einen oder anderen Wutausbruch, mir fehlen allerdings ein paar richtige schnelle Sachen, aber dieses ist natürlich Geschmackssache.
Die elf Tracks sind in der Pandemie geschrieben worden und spiegeln die entstandenen Ängste, Sorgen und vor allen die Wut wider. Das dynamische Songwriting hat es in sich und man kann davon ausgehen, dass der Weg von Age Of Woe noch nicht zu Ende ist. Eindringliche, teils verwirrende und zerstörende Melodien, geile Hooklines und zermürbende Vocals bestimmen den Alltag. Sehr intensiv das Ganze und man sollte das Album ruhig öfters durchhören, damit es richtig zünden kann.