Arrival Of Autumn – Harbinger

Kein roter Faden

Artist: Arrival Of Autumn

Herkunft: Kanada

Album: Harbinger

Spiellänge: 36:07 Minuten

Genre: Metalcore

Release: 29.03.2019

Label: Nuclear Blast Records

Link: https://de-de.facebook.com/ArrivalOfAutumn/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Jamison Friesen
Gitarre – Brendan Anderson
Schlagzeug – Ty Fox
Gitarre – Ryan Sorensen
Bassgitarre – Kevin Student

Tracklist:

  1. Hurricane On The Horizon
  2. End Of Existence
  3. Witness
  4. The Horror
  5. Old Bones – New Blood
  6. Better Of Without
  7. Symbiotic
  8. An Omen Of Loss
  9. The Endless
  10. Apocalyptic

Wo ich eben noch eine Band gelobt hatte, dass man ein Album mit knapp einer Stunde wirklich als Full Length-Album betiteln darf, weiß ich jetzt schon, dass Arrival Of Autumn mindestens einen Punkt Abzug bekommen, da man mit Harbinger gerade mal die 35 Minuten-Marke knackt. Ich weiß nicht warum, aber die Leute, die heute noch normal CDs im Laden kaufen (ich weiß, es werden immer weniger), haben hier wirklich vergleichsweise wenig Unterhaltung für ihr Geld. Doch wenn der ein oder andere Hit auf der Platte vertreten ist, dann kann das ja noch was rausreißen.

Was auf Harbinger geboten wird, ist genau eins – Abwechslungsreichtum. In der Regel feiere ich Bands, die neue Wege gehen oder neue Elemente in bekannte Genreelemente mischen. Doch hier ist es leider zu viel des Guten. Sicher wissen Jamison Friesen und Co. Wie man das Genre bedient, doch es fehlt irgendwie ein roter Faden und ab da fängt es an, für den Zuhörer schwer zu werden einen Track zu greifen, der heraussticht. So wechselt man alleine im Track Hurricane The Horizon zwischen Thrash Metal und Melodic Metal so lange hin und her, dass der Zuhörer nicht mehr weiß, wo vorn und hinten ist. Vielleicht ist das auch gewollt.

Klar muss ich hervorheben, dass man das bedient, was ein Metalcore-Fan benötigt. Also die Grunddinge wie, Moshpit-Parts und Circlepit-Passagen sind genau so vorhanden wie ein relativ gleichbleibender Shoutstil. Vielleicht ist es auch, dass man zu oft in den Deathcore abdriftet und doch dabei zu harmlos bleibt. Einen positiven Silberstreif am Horizont gibt es dann aber doch. Wenn man den Track The Endless alleine anhört, dann bekommt man ein gutes Bild davon, dass man doch versteht, wie das Genre in gewohnter Manier bedient wird. Klarer Gesang, der sich mit Shout-Passagen abwechselt, dazu eine wirklich genial ausgebaute Bridge und einen Refrain, der im Ohr bleibt. Wäre das gesamte Album nach dem Schema aufgebaut, dann wäre für mich nur der etwas blecherne Klang des Schlagzeugs ein Kritikpunkt gewesen.

Arrival Of Autumn – Harbinger
Fazit
Harbinger ist trotz der harten Kritik keinesfalls belanglos. Doch viel eher merkt man, dass man sich im Hause Arrival Of Automn noch nicht klar definiert hat und noch so weit experimentierfreudig ist, dass man offenbleibt für neue Einflüsse. Wenn ich das jedoch mit den Genrekollegen vergleiche, die ungefähr eine gleiche Geschichte teilen, so hängt das Album doch ein wenig zurück und versucht mit „In die Fresse“-Allüren zu punkten. Ich weiß nicht warum, doch das hätte mal vor zehn Jahren funktioniert, doch das geht bei der Masse an Releases heute nicht mehr so einfach. So bleibe ich dabei, dass ich gespannt bin, wie die Reise für die Kanadier nun weitergeht. Bei mir bleibt ein Anspieltipp und hohe Erwartungen für das vielleicht in zwei Jahren kommende nächste Album.

Anspieltipp: The Endless
Kai R.
5.5
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5.5
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