Blastanus – Beyond

Finnisches Tech-Death Ungetüm

Artist: Blastanus

Herkunft: Finnland

Album: Beyond

Spiellänge: 35:31 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 28.01.2022

Label: Eigenproduktion

Link: https://blastanus.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Kari Tapio Väkiparta
Gesang, Gitarren und Bassgitarre – Antti Oksanen
Schlagzeug – Henri Fredriksson

Tracklist:

  1. Anomie
  2. Human Capital
  3. Agathusia
  4. Uxoricide
  5. Crimes
  6. Obsolete Man
  7. Mariticide
  8. Final Acquitance
  9. Confined Reality

Dieses finnische Trio, rund um ex-Abhordium Gitarrist Antti Oksanen, kam im Jahre 2007 zusammen, um eine neue Band zu gründen und ruckzuck waren Blastanus geboren. Mit Odd (2009) und Collapse (2011) haute man auch gleich zwei Alben auf den Markt, aber dann wurde es still, und zwar ziemlich lange. 2021 kam eine neue Single heraus und nun das Album Nummer drei.

Mit Anomie startet das Album. Mit abgehacktem Riffing, stampfenden Midtempodrums und fettem Sound klingen die ersten Sekunden schon einmal richtig fett. Der Gesang kommt hinzu. Growls und Screams bestimmen den Alltag. Man drückt weiter im Midtempo und auch die Doublebass darf dran. Nach einigen Vorspielern holt man dann den Blastbeat heraus. Sehr schön. Ein melodisches Riffing wird nachgeschoben, bevor man dann wieder mit den Vorspielern und den Blastbeats die Vernichtung anfängt. Ein längerer Prügelpart schließt sich an und wird am Ende noch mit geilen, lang gezogenen Leads und einer Melodie kombiniert, die trillert. Technisch auf hohem Niveau, ohne wirklich zu übertreiben. Ja, das hat Hand und Fuß. Gerade das Ende hat es in sich. Auch der doppelte Gesang und diese Geschwindigkeitswechsel dürften jeden Fan vom brutalen und technischen Death Metal beglücken.

Drückend und verspielt geht es dann auch zu Beginn von Human Capital zu. Die vom Opener vorgegebene Marschrichtung wird fortgesetzt und man klingt recht modern, aber total zerstörerisch. Der Drummer zerstört alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Okay, die Gitarre klingt manchmal wie ein Atarispiel, aber das ist im modernen Zeitalter eben so. Die Produktion macht dieses möglich. Musikalisch klingt man ein wenig nach Aborted. Diese Wechsel haben sie aber echt drauf und der lange Groove, der sehr abwechslungsreich daherkommt, kann sich so was von hören lassen. Der Gesang wird gedoppelt und klingt extrem aggressiv und vernichtend. Klaro, ist mir das persönlich an einigen Stellen zu viel, aber kommt sehr intensiv. Das Ende mit dem kranken Sologesang ist schon fett. Ja, so kann man das machen.

Wenn die Gitarre alleine vortrillert, dann klingt man nach den guten Origin, so wie bei Agathusia zu Beginn.

Uxoricide haben die Burschen vorab ausgekoppelt bzw. diesen Song kann man sich bei YouTube anhören. Sehr geiles Brett. Lange, abgehackte Vorspieler mit zerstörenden Drums und dann ab in ein absolutes Blastbeat-Gewitter. Das Aggressionslevel bleibt hoch. Zu den Growls und den Screams gesellen sich nun noch Pig-Squeals und verzerrt cleane Vocals und dann geht es ab in einen derben Groove. Die Doublebass rasselt durch und ein melodisches Lead wird losgelassen. Ich mag so etwas. Dann wird es kurz ganz romantisch, um dann den Knüppel wieder aus dem Sack zu holen. Diese reitenden, mit schneller Uftata vorgetragenen Parts, die dann mit Blastbeats kombiniert werden, sind einfach nur geil. Dann gibt es Breakdows vom Feinsten und man begibt sich in eine kranke Deathcore-Welt. Sehr viele Informationen werden hier verbraten und dieser Song hat es absolut in sich. So endet der Gesang, ganz langsam lässt man ausfäden und ein Flüstergesang beendet dann das Rennen. Ein Saxofon wird mit eingebaut, sehr cool.

Die Burschen zeigen sich von einer technisch sehr versierten Seite und wissen, wie man Brutalität und Technik verbindet. Archspire, Aborted, Cannibal Corpse oder Origin kommen einem in den Sinn. Ich muss zugeben, dass ich durchaus überrascht bin, denn den Namen fand ich persönlich jetzt nicht so prickelnd und ich habe eine Hau-Drauf-Truppe erwartet, mit überschaubarer Produktion, aber davon sind sie weit entfernt.

Confined Reality beendet das Schlachtfest. Hier gibt es noch einmal 140 Sekunden pure Romantik – oder so. Ein melodisches Riff, clean vorgetragen und verzerrter Fernsehgesang legen los und dann wirbelt die Doublebass herum, ein wildes Solo erklingt und eins, zwei , drei – Attacke. Langer Knüppelpart. Die Growls erklingen lange, es wird durchgeblastet, die Screams kommen dazu und die Gitarren klingen wie eine Sirene. Sehr geile Idee und ein starkes Ende.

Blastanus – Beyond
Fazit
Blastanus aus Finnland haben mich irgendwie überrascht. Dieser technische Death Metal ist brutal und hat viele gute Ideen parat. Ab und zu klingen sie progressiv, dann wird wieder nur geblastet und auch der Slam darf nicht zu kurz kommen. Und immer auf technisch hohem Niveau und mit gutem Songwriting.

Anspieltipps: Anomie und Uxoricide
Michael E.
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