Artist: Blazing Rust
Herkunft: Russland
Album: Line Of Danger
Spiellänge: 38:17 Minuten
Genre: Heavy Metal, Hardrock
Release: 24.07.2020
Label: Pure Underground Records
Links: https://www.facebook.com/blazingrust
https://www.instagram.com/blazingrust_band/
Bandmitglieder:
Gesang – Igor Arbuzov
Gitarre – Roman Dovzhenko
Gitarre – Serg Ivanov
Bass – Dmitry Pronin
Schlagzeug – Dmitry Dovzhenko
Tracklist:
1. Let It Slide
2. Line Of Danger
3. Amidst The Furious Waves
4. Race With Reality
5. The Son Of Lucifer
6. Murder
7. Only To Burn
8. Crawling Blind
Russland hat ja so einiges zu bieten. Als ich vor zwei Jahren in Moskau war und Wind Of Change-pfeifend (..nicht!) dem Moskwa folgte, den Roten Platz zur Abwechslung nicht per Sportflugzeug besuchte und mich lange gefragt habe, ob der Kreml wirklich nicht doch aus buntem Plastik zusammengeklebt wurde, hatten die aus dem knapp 700 km entfernten St. Petersburg stammenden Blazing Rust neben einem Samplerbeitrag schon ein Demo und ihr Debütalbum Armed To Exist veröffentlicht.
Zugegeben: Ich wusste das bis vor Kurzem nicht, irgendwie ist das Quintett bisher unter meinem Radar geflogen.
„Klassischer Heavy Metal mit hart rockender Kante“, steht in der Bandinfo, und das kann ich genau so bestätigen.
Der Opener Let It Slide ertönt angenehm fett und transparent aus den Boxen und klingt in den ersten Sekunden nach klassischem Metal teutonischer Machart. An Primal Fear angelehnte Gitarren, ein treibender Bass und mit Igor Arbuzov ein richtig guter Sänger, der mich ziemlich oft an einen jungen, kraftvollen Claus Lessmann erinnert. Stimmlage und Phrasierung sind nicht unähnlich und spätestens bei der Bridge habe ich das Cover des Fireworks-Albums von Bonfire vor Augen – meiner Meinung nach immer noch eines der besten 80er-Hardrockalben überhaupt.
Der folgende Titelsong schlägt dann noch mehr in diese Kerbe. Riffbetontes Midtempo, sehr melodische Gitarren, Hammondorgel im Refrain und der generell mit nicht zu wenig Hall unterlegte Gesang holen den Hörer zurück in das Jahrzehnt der Dauerwellen – auch auf Damenköpfen.
Amidst The Furious Waves überrascht erst mal mit schnellem Hammerfall-Riffing, wartet mit zweistimmigen Gitarren auf und winkt gegen Ende einmal ganz heftig in Richtung Seventh Son Of A Seventh Son, wenn die Herren – mit einem Keyboardteppich unterlegt – schon stark an die Jungfrauen erinnern.
Etwas ruppiger und knackiger wird es bei Race With Reality. Doublebass, hundertprozentiges Metalriffing und ein gesteigertes Tempo zeigen die Jungs dann von einer etwas härteren Seite, die ihnen richtig gut steht. Mehr davon! Vielleicht der stärkste Song auf der Platte.
Murder hat ebenfalls einen (frühen) NWOBHM-Einschlag; der Rausschmeißer Crawling Blind vereint dann noch mal alle Stärken der Band: mehrstimmige Gitarren, 80er-Jahre Hardrock-Solo und metallische Harmonien.