Children Of Bodom – Hexed

“Milztritt!“

Artist: Children Of Bodom

Herkunft: Finnland

Album: Hexed

Spiellänge: 44:46 Minuten

Genre: Black Metal, Death Metal

Release: 08.03.2019

Label: Nuclear Blast Records

Link: http://www.cobhc.com/site/

Bandmitglieder:

Gesang – Alexi Laiho
Gitarre  – Alexi Laiho
Gitarre – Daniel Freyberg
Bassgitarre – Henkka Blacksmith
Keyboard – Janne Warman
Schlagzeug – Jaska Raatikainen

Tracklist:

  1. This Road
  2. Under Grass And Clover
  3. Glass Houses
  4. Hecate’s Nightmare
  5. Kick In The Spleen
  6. Platitudes And Barren Words
  7. Hexed
  8. Relapse (The Nature Of My Crime)
  9. Say Never Look Back
  10. Soon Departed
  11. Knuckleduster
  12. I Worship Chaos (live)
  13. Morrigan (live)
  14. Knuckleduster (remix)

Neben dem schicken Cover in pink, das Nuclear Blast den Children Of Bodom spendiert hat, fällt vor allem die Machart des Covers direkt ins Auge. Handarbeit! Dies hat es so noch nicht von der Band gegeben und gibt dem geneigten Hörer unter Umständen einen Hinweis, wohin die Reise gehen dürfte. Was als vielversprechendes Artwork lockt, kann auch inhaltlich Versprochenes halten, denn gefühlt hat die Band im Vergleich zum gelben Album I Worship Chaos einen Funken mehr Kreativität in die Saiten bzw. Tasten gezaubert, was sicherlich am neuen Bluthund Daniel Freyberg liegt, der Altmeister Alexi Laiho musikalisch dicht auf den Fersen ist. Beim ersten Durchgang fällt der Song Hexed auf, der mit seinen kruden Black Metal Vibes und der ungezügelten Aggressivität ziemlich gut repräsentiert, wofür Children Of Bodom im Jahre 2019 stehen. Auch im folgenden Relapse (The Nature Of My Crime) bewegt man sich tief in Black Metal Fahrwasser, was der Band schon immer sehr gut gestanden hat und eigentlich nur auf dem Erstling permanent dominant war. Warum denn nicht mehr davon? Etwas weniger Anklang findet bei mir der typische kommerziell ausgerichtete Bodom Song Say Never Look Back, der ebenfalls auf dem wenig glorreichen 2011er-Werk Relentless Reckless Forever stehen könnte. Die langsame Ballade, wenn man denn bei den Finnen von Balladen sprechen mag, stellt Soon Departed dar, der ganz in der Tradition von Eveytime I Die steht, mit dem eigentlich balladentechnisch das Feld für die Band bereits 2001 mit dem genialen Album Follow The Reaper bestellt bzw. abgeerntet war. Knuckleduster ist ein altbekannter Song von der Trashed, Lost & Strungout EP und sozusagen der Cousin von Chokehold, der das fiktiv lyrische Gewalttätertum der Band fortführt. Ob man den Song neu eingespielt braucht, sei dahingestellt – ich fand diesen damals schon schwach und dabei bleibt es auch. Ich schätze, dass die weiteren Livesongs auf der Digital Edition oder der Japan Version erscheinen, diese liegen der Redaktion aber leider nicht vor. Beim zweiten Durchgang offenbaren sich die weniger zugänglichen Songs der Band, was sicherlich dem gestiegenen Anspruch der Band an sich selbst zu verdanken ist. Hier seien This Road, das bombige Under Grass And Clover, welches mit seiner wahnsinnigen Spielfreude punktet und auch als Single erschien, das groovende Hecate´s Nightmare und der auffällige Titel Kick In The Spleen, der mich scherzhaft zu einem (schlechten?) Witz inspiriert. „Wie macht ein hungriges Children Of Bodom-Baby auf seinen Hunger aufmerksam? Na logo, mit einem Milztritt.“ Zum rasenden Black Metal Gewitter der Platte gehört ebenfalls Platitudes And Barren Words, der mit den bereits oben erwähnten beiden anderen Songs das düstere Zentrum des Albums bildet, bitte mehr davon.

Fazit
Fazit: Meine Wunschliste für das nächste Album der Finnen wäre eine kompromisslosere Herangehensweise, wie in der Albummitte um den Song Hexed herum gezeigt. Dies wünschen sich die Fans, noch mehr Aggressivität und mehr Düsternis. Gegrooved wurde in der Vergangenheit genug, zeigt uns klirrende Kälte und wahnsinnige Wut.

Anspieltipps: Platitudes And Barren Words, Under Grass And Clover, Hexed, Relapse (The Nature Of My Crime)
Dominik B.
7.5
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