Artist: Conviction
Herkunft: Gisors, Frankreich
Album: Conviction
Genre: Doom Metal
Spiellänge: 59:44 Minuten
Release: 22.01.2021
Label: Argonauta Records
Link: https://www.facebook.com/convictiondoom
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Olivier Verron
Gitarre, Hintergrundgesang – Frédéric Patte-Brasseur
Bass, Hintergrundgesang – Vincent Buisson
Schlagzeug – Rachid “Teepee” Trabelsi
Tracklist:
- Prologue Affliction
- Voices Of The Dead
- Through The Window
- Curse Of The Witch
- Outworn
- Wrong Life
- Castles Made Of Shame
- My Sanctuary
Eine neue Doomkapelle aus Frankreich? Das erfreut natürlich mein schwarzes Doomer Herz. So ganz neu sind Conviction jedoch nicht. Seit 2013 versuchen sie sich schon in den feinen Künsten des Dooms, rauften sich jedoch erst 2018 in dem jetzigen Line-Up zusammen. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass erst 2021 das selbst betitelte Debütalbum erschienen ist.
Das feine italienische Label Argonauta Records hat das Album vor ein paar Tagen, am 21.01.2021 als CD veröffentlicht.
Die Musiker des Quartetts aus Frankreich sind zumindest in der französischen Metalszene gewiss keine Unbekannten, denn Conviction rekrutiert sich aus Musikern noch existierender Bands wie Temple Of Baal, Mourning Dawn und Ataraxie.
Zusammen wollen die Musiker nun der entschleunigten Heavyness des Doom Metal huldigen. Ich fasse es mal so zusammen: Dem heiligen Vitus wird mit einem Pentagram in der Kathedrale gehuldigt und Graf Rabe hält die Messe! Übersetzt heißt es so viel, dass sich Conviction in Tradition solcher Doom Metal Bands wie Pentagram, Saint Vitus, Count Raven und Cathedral sehen. Das ist natürlich ein gewaltiger Anspruch und dem muss man dann auch gerecht werden. Das heißt dann auch, dass Conviction den Doom Metal auch nicht neu erfinden, wenn dies überhaupt möglich ist.
Neben dem Intro Prologue Affliction befinden sich auf der Scheibe sieben Songs von teilweise beachtlicher Länge bis zu über elf Minuten, wobei der kürzeste Song Curse Of The Witch auch schon fünfeinhalb Minuten vorweisen kann.
Ist der Prologue Affliciction noch relativ wohlig disharmonisch gestimmt, was mir sehr gut gefällt, hört dieser bei fast einer Minute abrupt auf und der erste richtige Song Voices Of Dead beginnt sich aufzubauen. Die Stimme von Sänger und Gitarrist Olivier Verron hält sich bei dem Song eher dezent im Rahmen. Melancholisch gestimmt baut sie nur wenig Spannung auf, dafür sind die Gitarren zuständig und geben diesem und später den anderen Songs dann einige Akzente.
Insgesamt gibt man sich auf diesem selbst betitelten Debüt eher der doomtypischen Niedergeschlagenheit hin. Das machen die vier Musiker insgesamt nicht schlecht. Was ich in den einzelnen Songs etwas vermisse, ist ein angemessener Spannungsaufbau und die eine oder andere Explosion zur Mitte hin, bevor man erneut in die Resignation verfällt. Gerade das ist es ja, was oben erwähnte Bands teilweise in unverwechselbarer Genialität zustande gebracht haben. Die Songs auf Conviction hätten es zumindest von der Länge und Grundstimmung hergegeben. Am nächsten kommt man aus meiner Sicht den Vorbildern mit dem letzten sehr dunkel angestimmten und erdrückenden My Sanctuary.
Das, was die Franzosen hier machen, ist durchaus nicht schlecht, setzen für meinen Geschmack jedoch etwas zu wenig Blitzlichter bzw. bewegende Momente. Die Grundgabe ist auf jeden Fall vorhanden. Auf dieser Basis kann man durchaus aufbauen. Insgesamt lässt man sich von einer doomigen Melancholie etwas zu sehr leiten und ergibt sich diesem Schicksal. Ich bin mir sicher, dass ein Eric Wagner oder auch Wino Weinrich solchen Songs einen Kick geben könnten. Solche Doom Ikonen fallen aber nicht vom Himmel bzw. werden nicht tagtäglich aus der Hölle ausgestoßen.