Artist: Dark Sarah
Herkunft: Finnland
Album: Grim
Spiellänge: 56:38 Minuten
Genre: Cinematic Metal, Symphonic Metal, Pop Metal
Release: 17.07.2020
Label: Napalm Records
Link: https://www.darksarah.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Heidi Parviainen
Gitarre – Sami-Petri Salonen
Gitarre – Erkka Korhonen
Bass – Rude Rothstén
Schlagzeug – Thomas Tunkkari
Tracklist:
- My Name Is Luna
- The Chosen One
- Illuminate
- Melancholia
- Iceheart
- La Folie Verte
- The Wolf And The Maiden (feat. JP Leppäluoto as Wolf)
- The Hex
- All Ears!
- The Devil’s Peak
- Mörk (feat. Jasse Jatala as Mörk)
- The Dark Throne
Nach der Gründung im Jahr 2012 ist um die finnische Band Dark Sarah echt viel passiert. Man wechselte bereits den Schlagzeuger (2015) und Bassisten (2014) und schaffte es somit, sich in einem festen Team zu vereinen. Mit gebündelter Kraft wurden dann die beiden ersten Alben Behind The Black Veil (2015) und The Puzzle (2016) auf den Markt gebracht. Um ein wenig mehr Dynamik in die Formation zu bringen, holte man sich Charon Sänger JP Leppäluoto ins Boot, womit von nun an der Gesang vom „Monoett“ zum Duett wurde. Aus meiner Sicht eine gute Idee, denn auch wenn sich das Konzept auch bei Bands, wie Nightwish oder Amberian Dawn durchzieht, ist gerade die weibliche Stimme bei einigen Metalfans ein Dorn im Auge. Ich bin offen für alles, was auf dem Markt ist und da ist mir egal, welches Geschlecht der/die Sänger/in hat. Mit The Golden Moth (2018) zeigte man, dass man sich so gefunden hat, wie es am Ende auch wirklich funktioniert. Harte Sounds treffen beim 2018er Release symphonisch anmutende Klänge, die sich irgendwo in einer Kerbe zwischen Amberian Dawn, Epica und Nightwish positionieren sollten. So ist für mich heute spannend zu erfahren, ob man mit Grim das Publikum bedient – und ja, ob es eine Steigerung gibt.
Das als Konzeptalbum gedachte Release wurde mit knapp 25.000 € via Indiegogo vorfinanziert und zeigt, dass die Fans hinter dem Projekt stehen. Was mich ein wenig irritiert ist, dass man sich von der Zusammenarbeit mit Sänger JP Leppäluoto distanziert hat, jedoch für den siebten Track The Wolf And The Maiden ein Feature mit ihm macht. Schaut nach einem friedlichen „Auseinandergehen“ aus. Zusätzlich wurde Jesse Jatala für den Song Mörk gebucht. Jesse ist bekannt von der TV-Sendung The Voice Of Finnland, wo er in der achten Staffel (2019) den zweiten Platz erreichte.
Dann mal rein ins Getümmel – Mit My Name Is Luna startet man so, wie ich es von Dark Sarah erwartet habe. Atmosphärische Samples sorgen dafür, dass der Zuhörer schon im Intro in die Welt von Grim eintaucht. Wolfsgeheule und mysteriös anmutende Klänge untermalen den Start des Konzepts so gekonnt, dass ich an eine Parallele zu Arjen Lucassens Ayreon denken muss. The Chosen One, ein leicht synthetischer Symphonic Metal Track, bringt das, was die Stärken von Dark Luna sind, direkt zu Tage. So steht die Stimme von Sängerin Heidi Parviainen durchweg im Vordergrund und hält somit die „Epicness“ (wenn es sowas gibt) ein wenig im Hintergrund versteckt. Man versucht weniger mit der eigentlichen Musik, sondern mehr mit den Texten zu glänzen. Das ist nicht schlimm, denn singen kann sie.
Mit Iceheart bekommt Grim eine tragisch anmutende Ballade spendiert, die alleine schon durch die gekonnte Instrumentenwahl hervorsticht. Doch zu kitschig wird es nicht, denn mit La Folie Verte startet man zwar mit einem Sprechgesang, der jedoch nach der ersten Minute wieder Heavy Metal Elemente als Untermalung bekommt. Gespannt bin ich, wie man die Zusammenarbeit mit JP Leppäluoto bespielt und ja mit The Wolf And The Maiden bringt man aus meiner Sicht dann doch wirklich einen der stärksten Songs der Platte hervor. So zeigt sich das Duett in alter Stärke – schade, dass man das auf den einen Track beschränkt hat.
Ungewohnt hart startet The Hex. Doch wenn man gleich nach dem Intro die Handbremse anzieht und in einen Pop Rock-Song wechselt, dann stößt das bei mir eher auf Abneigung. Aber gut – ich bin ja auch nicht das Maß der Dinge.
Die Produktion von Grim ist wie erwartet sehr sauber und ohne wirkliche Ecken und Kanten. Das ist schade, denn ist gerade die Produktion etwas, was aus meiner Sicht heute nicht auf Hochglanz poliert sein muss, um zu überzeugen. Mörk macht noch mal einen Sprung in Richtung Härte, die Dark Sarah total guttut und bringt einen Genremix, der mir richtig Spaß macht. Ich glaube, ich habe hier mein Highlight der Platte gefunden.