Das Interview mit Jonathan von Celtic Hills über das aktuelle Album „Mystai Keltoy“

Nach 10 Jahren Pause setzten die Italiener zum Doppelschlag an

Artist: Celtic Hills

Herkunft: Udine, Italien

Genre: Power Metal, Thrash Metal, Heavy Metal

Label: Elevate Records

Link: https://www.facebook.com/CELTIC-HILLS-OFFICIAL-279464367306

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Jonathan Vanderbilt
Gitarre – Jacopo Novello
Schlagzeug – Simone ‚Zigo‘ Cescutti

Time For Metal / René W.:
Hallo Jonathan,
ich freue mich, dass du noch Zeit gefunden hast, über deine Band Celtic Hills und euer aktuelles Album Mystai Keltoy zu sprechen. Gegründet wurdet ihr schon vor über zehn Jahren, die ersten beiden Alben habt ihr aber erst in den letzten Monaten veröffentlicht. Wie kam es am Anfang nach der Demo Horns Helmet Fighters zur langen Pause und wie habt ihr wieder zueinandergefunden?

Celtic Hills / Jonathan Vanderbilt:
Hallo René, danke, dass du dich für Celtic Hills interessierst. Vor zehn Jahren wurde der Wunsch zu spielen wiedergeboren. Es ist nicht so einfach, eine Band zu gründen, wenn man über 40 ist. Das Equipment zu kaufen, die Finger zu bewegen, als wäre man ein Kind, war eine große Herausforderung. Aus diesem Grund war es schwer, das erste Demo aufzunehmen und auf einigen Compilations zu landen.

Time For Metal / René W.:
Auch wenn es hart klingt, die aktuelle Pandemie hat euch, was die Produktivität angeht, anscheinend positiv in die Karten gespielt. Wie konntet ihr in den harten Lockdown-Tagen gemeinsam neue Songs einspielen oder liegt das Songwriting ganz alleine in deiner Hand?

Celtic Hills / Jonathan Vanderbilt:
Ich schreibe die gesamte Musik und die Texte. Das hat die Arbeit von Jacopo Novello am Bass und Simone Cescutti am Schlagzeug erleichtert, denn sie konnten sich die Vorproduktion anhören und den Groove der Platte optimal umsetzen.

Time For Metal / René W.:
Mit Mystai Keltoy habt ihr beim Label Elevate Records angeheuert. Was versprecht ihr euch davon? Wollt ihr nicht mehr komplett eigenverantwortlich agieren und welche Ziele verfolgt ihr im Allgemeinen für die Zukunft?

Celtic Hills / Jonathan Vanderbilt:
Als Elevate Records erfuhr, dass ich wieder spielen wollte, schlugen sie vor, die neuen Werke zu veröffentlichen, und vor einem Jahr brachten wir das Debütalbum Blood Over Intents heraus. Ich muss Pino Magliani und Andrea Lanzillo dafür danken, dass sie mich überzeugt haben, nach Jahren der Inaktivität wieder zu spielen.

Time For Metal / René W.:
Kommen wir direkt zu den Songs von Mystai Keltoy. Auf welche Reise nehmt ihr den Hörer mit bzw. welche Themen stecken hinter den elf neuen Songs?

Celtic Hills / Jonathan Vanderbilt:
Ich bin in einem Teil Italiens zu Hause, der mich fasziniert! Reich an Folklore, Geschichte und Traditionen. Das sind Elemente, die einen starken Einfluss auf das Schreiben der Texte haben, die von der Vergangenheit und Gegenwart des friaulischen Lebens erzählen. Wenn man bedenkt, dass ich nur wenige Kilometer von dem Ort entfernt wohne, an dem in der Römerzeit die berühmteste Schlacht zwischen Heidentum und Christentum geschlagen wurde – Battle Of Frigidium erzählt von diesem Ereignis.

Time For Metal / René W.:
Das Artwork finde ich ebenfalls spannend und erkenne viele kleine Details. Welche Message wollt ihr genau damit bildlich festhalten und wie ist diese kompatibel zu den Songs?

Celtic Hills / Jonathan Vanderbilt:
Vor einigen Jahren lernte ich eine junge Künstlerin namens Sheila Franco kennen und wir begannen eine kreative Zusammenarbeit. Ich nenne ihr die Themen meiner Platte, und sie malt die Emotionen, die meine Texte in ihr wecken.

Time For Metal / René W.:
Wenn du Mystai Keltoy mit dem Vorgänger Blood Over Intents eins zu eins vergleichst, wo liegen die Unterschiede oder ist die Handschrift grundsätzlich die gleiche? Live-Erfahrungen konntet ihr zwischen den Silberlingen keine machen. Wie hat die Produktionszeit des Debüts nachhaltig den Nachfolger geformt?

Celtic Hills / Jonathan Vanderbilt:
In allen Songs von Celtic Hills sind die Harmonie- und Melodietechniken fließend, und man kann Einflüsse aus verschiedenen Metal- und Rockstilen heraushören. Der Unterschied zwischen den beiden Alben liegt in der Produktion. Das Erste wurde in meinem Heimstudio aufgenommen und mit Luca Franzolini produziert. Mystai Keltoy wurde in einem professionellen Studio von Michele Guaitoli aufgenommen. Der erste Gitarrist und der zweite Sänger waren zwei verschiedene Einflüsse, um an den Songs zu arbeiten.

Time For Metal / René W.:
Mich hat das neueste Werk wirklich angesprochen und mir wurden Parallelen zu Grave Digger oder auch Running Wild in den Kopf gepflanzt, ohne dass ihr zur sehr ihre Wege übernommen habt. Siehst du die gleichen Parallelen und welche Gruppen haben euch noch beeinflusst?

Celtic Hills / Jonathan Vanderbilt:
Das sind zwei Bands, die ich schon immer geliebt habe, auch wenn Rage und die frühen Helloween mit Kai Hansen zu den deutschen Bands gehören, die ich am meisten liebe. Ich versuche, den Speed Metal der 80er-Jahre zu spielen, aber er hat sich nicht lange gehalten, weil er sich in Richtung Power Metal entwickelt hat. Damit du verstehst, was ich meine, nenne ich ein paar typische Songs: HelloweenGuardians; MetallicaCreeping Death; RageInvisible Horizon; AnthraxMedusa; VendettaWar.

Time For Metal / René W.:
Langsam wird alles wieder normaler, zumindest bei uns in Deutschland. Wie sieht es bei euch aus, könnt ihr bald wieder auf einer Bühne stehen? Wenn ihr eine Band auf einer Europatour begleiten dürftet, welche wäre dein absoluter Traum und welche Festivals wollt ihr unbedingt mal bespielen?

Celtic Hills / Jonathan Vanderbilt:
Das Management arbeitet daran, dass wir auf einem Festival spielen und einige berühmte Bands supporten können. Ich träume, dass ich bei Noises Doomsday News-VHS-Bands dabei sein kann. Aber, wenn ich wirklich eine Band nennen müsste … dann würde ich gerne mit Refuge auf Tour gehen.

Time For Metal / René W.:
Vielen Dank für deine Zeit Jonathan! Ich wünsche dir und Celtic Hills viel Erfolg. Vielleicht sieht man sich bald in Deutschland auf einem Konzert von euch. Das letzte Wort gehört dir und kannst es ganz offen an deine Anhänger und unsere Leser wenden.

Celtic Hills / Jonathan Vanderbilt:
Ich hoffe, alle meine deutschen Fans bei Konzerten zu treffen, aber auch ein paar Bierchen zusammen zu trinken. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.