Dead Head – Slave Driver

Der siebte Streich der niederländischen Tulpenschlächter

Artist: Dead Head

Herkunft: Niederlande

Album: Slave Driver

Spiellänge: 45:14 Minuten

Genre: Thrash Metal, Death Metal

Release: 29.04.2022

Label: Hammerheart Records

Link: https://deadhead.nl/

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Ralph de Boer
Gitarre – Robbie Woning
Gitarre – Ronnie van der Weij
Schlagzeug – Hans Spijker

Tracklist:

  1. Acolyte
  2. Grim Side Valley
  3. Frequency Illusion
  4. Southfork
  5. Drawn Into The Wire
  6. Polar Vortex
  7. Grooves Of Envy
  8. Parabellum
  9. Fear Scraper
  10. Horrors Of Hades

Dieses niederländische Vernichtungsquartett ist schon seit 1989 dabei, mehr oder weniger durchgehend. Richtig aufgelöst hatten sie sich nie, aber nach dem fünften Album im Jahre 2009 war erst einmal Pause, bis man dann erstarkt mit dem Album Swin Plague aus der Versenkung zurückkam. Ich fand das Album ziemlich fett und konnte sie auch schon des Öfteren live sehen. Einmal tauschte man den Drummer aus, aber dann kam der alte Drummer und Gründungsmitglied Hans wieder zurück. Die Abteilung Gitarren und Drums existiert quasi seit Anfang an. Nur die Position Gesang und Bass wechselte häufig. Im Jahre 2012 übernahm zum dritten Mal Tom van Dijk die Position und im Jahre 2021 stieg er dann zum dritten Male aus. Nun ist wieder Ralph de Boer dabei, der bereits in den Jahren 2008 bis 2011 diese Position innehatte. So geht es immer weiter und weiter und Album Nummer sieben liegt auf meinem Tisch.

Acolyte liefert dann dem geneigten Fan auch gleich das richtige Futter, wenn man abgehen möchte. Die Burschen fühlten sich in den beiden Lagern Thrash Metal und Death Metal schon immer zu Hause und dieses hat sich anno 2021 natürlich nicht geändert. Eine Gitarre läuft vorweg, die Drums betonen ein wenig und dann gibt es erst einmal ordentlich was auf die 12. Hier wird die Sau durchs Dorf getrieben. Break, wieder Vorspieler und natürlich volle Attacke. Hier geht es straight forward und so mag ich es. Durchgehend wäre aber langweilig und so baut man nach achtzig Sekunden erst einmal ein Midtempogroove mit ein. Feines Riff dazu, kurze Verschleppung und weiter im Midtempo. Kommt gut. Die aggressiven Vocals erledigen dann den Rest. Und natürlich darf der Song so nicht enden. Natürlich noch einmal Gummi, aber nun baut man ein feines Solo mit ein, hat alles Hand und Fuß. Zum Ende gibt es dann noch einmal den Midtempogroove und fertig ist der Opener, der mir sehr gut gefällt.

Weiter geht es mit Grim Side Valley. Mit einem fast schon heavigen Riff startet man in den Tag, lässt dann wieder das Gaspedal für sich arbeiten und wechselt hin und her. Schöne Tempovariation. Nach einem Break läuft wieder ein Vorspiel und man groovt ordentlich. Natürlich kommt einem auch hier das Riffing sehr bekannt vor. So schleppt man sich vorwärts und baut im Midtempo ordentlich Druck auf. Das thrashige Riffing steht im Vordergrund und natürlich gibt es auch hier wieder Alarm. Ein Solo muss auch sein. Das Tempo wird dann erst einmal ordentlich hochgehalten und das Solo wiederholt. Ein wilder, gitarrenlastiger Midtempopart wird aus dem Hut gezaubert und eine Uftata läuft dazu. Bevor es dann langweilig wird, entlässt man den Knüppel in die Freiheit. Mit dem bekannten Midtempopart hört man auf. Der Song ist ganz geil, ist mir aber irgendwie zu lang.

Slayer-haftes, langsames Riffing können die Burschen auch und dieses gibt es zu Beginn von Frequency Illusion zu hören. Danach ist aber Schluss mit lustig und es wird aus allen Steckdosen angegriffen. Geiles, thrashiges Riffing, kombiniert mit fixen Death Metal Drums und aggressiven Vocals. Kurze Pause gibt es eigentlich nur in Form eines Solos und so agiert man sehr kraftvoll. Ein Groove wird dann doch noch mit eingebaut und der Kopf geht rauf und runter. Der Song geht knappe drei Minuten und dieses reicht mir vollkommen aus. Alles gesagt, und zwar deutlich.

Auch Southfork hat dieses treibende Drumspiel inne. Sehr direkte Rifffs, die aber zu keiner Zeit stumpf klingen, kommen hinzu. Ein leckeres Solo, Stop And Go Spielchen und natürlich die Aggrovocals erledigen dann den Rest.  Geht sehr geil ins Ohr. Was Neues bekommt man aber nicht zu hören, erwartete ich aber auch nicht. Schön auf die sprechende Gesichtshälfte, was will man mehr.

Nach zwei recht schnellen Songs liefert man bei Drawn Into The Wire eine nicht so hohe Geschwindigkeit, der Song ist aber mindestens ebenso intensiv und durchschlagkräftig. Ein wenig Slayer wieder, aber das Riff ist echt fett und nachdem man sich so richtig eingegroovt hat, gibt man dann doch wieder Vollgas. Kurz vor Ende geht man zum Anfang zurück und jagt Slayer durch das heimische Wohnzimmer, aber natürlich in einer veränderten Art und Weise.

Und so bietet man dem geneigten Death/ Thrasher wieder einmal 45 Minuten richtigen Spaß und liefert mit Horror Of Hades am Ende noch einmal einen richtig geilen Song, der die typischen Dead Head Eigenschaften noch einmal zum Vorschein bringt. Diese Niederländer haben nicht vor, irgendwelche Gefangenen zu nehmen. Wer kann, der kann. Das eine oder andere Solo ist mir dann aber zu viel oder zu übertrieben, aber ansonsten ein echt gutes Album.

Dead Head – Slave Driver
Fazit
Wer mal wieder eine ordentliche Mischung aus Death und Thrash Metal zu allen Mahlzeiten des Tages braucht, ist bei diesem siebten Album dieser Niederländer genau richtig. Zwar geht man überwiegend straight forward zur Sache, vergisst aber nicht, auch den Groove herauszuholen und kommt mit einigen wilden Soli um die Ecke. Gutes Brett!

Anspieltipps: Frequency Illusion und Horrors Of Hades
Michael E.
8.2
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
8.2
Punkte