Desekryptor – Vortex Oblivion

Dunkle Todesklänge aus den Katakomben von Indiana

Artist: Desekryptor

Herkunft: USA

Album: Vortex Oblivion

Spiellänge: 36:57 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 14.07.2023

Label: Blood Harvest Records

Link: https://www.facebook.com/desekryptor/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre und Bass – PA
Gitarre und Bassgitarre – ES
Gitarre und Bassgitarre – K.R.
Schlagzeug – TS

Tracklist:

  1. Abysmal Resurrection
  2. Tornadic Hordes
  3. Festering Ulceration
  4. Seeds Of Disease
  5. Omen Of Terror
  6. Dagger In The Christ
  7. Vortex Oblivion
  8. Nervegas Crematorium

Die Amis von Desecryptor lassen uns auch schon seit dem Jahre 2017 an ihrer musikalischen Entwicklung teilhaben. Um uns diese etwas näherzubringen, nahmen sie zwei Demos, eine Split und eine EP auf. Sogar eine Compilation hat es in ihren Backkatalog geschafft. Es hat aber sechs Jahre gedauert, bis das Debüt erscheinen konnte. Dafür hat man mit Blood Harvest Records ein vernünftiges Label am Start.

Ich liebe alle Formen des Death Metals und war von ihrer EP durchaus angetan, muss ich sagen. Okay, konzentrieren wir uns auf das Debüt und den Opener Abysmal Resurrection. Mit kratzigen und quietschenden Geräuschen baut man den Song langsam auf und legt dann gleich einen ordentlichen Blastbeat hin. Das Ganze ist dunkel und klingt nach Gruft. Der Gesang ist natürlich abgrundtief und wird von quälenden Schreien unterstützt. Zum Glück wechselt man gekonnt das Tempo und groovt durch die Katakomben ihrer Heimatstadt. Ob man das nun Cave Death Metal nennen mag oder nicht, weiß ich nicht. Auf jeden Fall klingt das alles schön schmutzig und dreckig. Es wird auch schon beinahe eine Melodie verwendet und so krabbelt man vorwärts, um dann wieder den Knüppel aus dem Sack zu holen. Gelungene Abwechslung. Danach lassen sie eine weitere folgen und wummern im Midtempo herum, wobei ein recht melodisches Solo einem den Alltag versüßt. Klingt total geil. Sehr viele und geile Momente in einem Song. Definitiv ein absolut würdiger Opener.

Tornadic Hordes lässt dann alles Kellerassel glockig werden. Langsam und geschmeidig kämpft man sich durch den Untergrund und lässt hier und da die Gitarre aufheulen. Die Growls erledigen den Rest. Nach zwei Minuten ist dann aber Schluss mit lustig und man holt den Vorschlaghammer raus. Alle Würmer fliegen hoch und bangen mit. Natürlich ist der Sound dunkel und schwarz wie die Nacht. Die eine Gitarre heult immer noch ein wenig. Ein melancholisch klingendes Riff wird mit eingebaut und das Inferno nimmt seinen Lauf.  Diese Gewaltbereitschaft endet aber jäh mit einer Tempoverschleppung. Man hat sich gerade wieder daran gewöhnt, dann wird erneut der Spaten auf halb acht gedreht und so schnell wie möglich in den Boden gerammt. Der Drummer ballert weiter, während die Gitarren das Tempo herausnehmen und dann wieder einsteigen. Lecker. Das Tempo wird zugunsten eines melodischen Augenblicks verringert. Aber so darf man einen Song nicht enden lassen. Geballer? Bitte schön! Zwischendurch growlt er mal alleine und dann grooven sie sich doch mit einem melodischen Moment bis zum Ende. Langer Song, der einem aber nicht lang vorkommt.

Festering Ulceration setzt die gnaden- und hemmungslose Fahrt ins Ungewisse fort. Obwohl, im Grunde weiß man ja, wohin es gehen wird. Tief in den Abgrund. So soll es sein. Von der ersten Sekunde an wird geknattert, was das Zeug hält. Absolut angenehm. Dann wird im Midtempo gegroovt, man holt einen melodiösen Part heraus, verschleppt noch einmal das Tempo und gibt dann noch wieder Gummi ohne Ende. Im Hintergrund heult des Öfteren die Gitarre auf und bringt Unruhe in die Vernichtung. Dann folgt ein ziemlich geiler Uftatapart im schnelleren Midtempo und man lässt dann auch dem Bass den freien Lauf. Tempo wieder raus, ab in die Katakomben und so trudelt man langsam aus. Ja, das darf und kann man so machen, gar keine Frage.

Der Namensgeber Vortex Oblivion unterscheidet sich zwar von der Herangehensweise nicht großartig von den anderen Knüppelbarden, überzeugt aber vor allem mit dem Riffing und den vereinzelten Drumattacken. Der Song hat von Anfang an unheimlich viel Drive und wartet mit einem ziemlich geilen, melodischen Zwischenpart auf. Da bleibt kein Haar liegen. Dieser Part wird recht variabel gehalten und klingt sehr interessant. Auch hier ist man innerhalb des Songs an Abwechslung interessiert. Das Zuhören macht einfach Spaß, vor allem auch wegen dieses Gruftgewölben-Sounds und dem tiefen Gesang. Der Knüppel bleibt hier natürlich auch nicht im Sack. Er schlägt ziemlich oft und lange gnadenlos zu, verschwindet aber auch immer wieder. Wenn er fehlt, schleppen sich die Burschen einen Wolf und das macht Laune. Kaum ist man eingelullt, erfolgt ein Vorspieler und die Ballersaison ist wieder eröffnet.

Diese 37 Minuten haben eigentlich alles, was man braucht, um sich in den Katakomben seiner Stadt wohlzufühlen.

Desekryptor – Vortex Oblivion
Fazit
Gelungenes Debütwerk der Deather von Desekryptor würde ich sagen. Die Jungs aus Indiana fühlen sich im Bereich der Kadaver beheimatet und zelebrieren feinsten Katakomben-Sound. Death Metal mit Blast, Groove, melodischen Leads, Dunkelheit, Abwechslung und natürlich schönem, tiefem Gesang. Kommt gut!

Anspieltipps: Abysmal Resurrection und Vortex Oblivion
Michael E.
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