Eventname: Warp Speed Warriors Europe Summer Tour 2024
Headliner: Dragonforce
Vorband: Nekrogoblikon
Ort: Substage, Karlsruhe
Datum: 09.08.2024
Kosten: 38,00 € VVK, 50,00 € AK
Genre: Heavy Metal, Melodic Death, Symphonic Metal, Speed Metal, Power Metal
Besucher: ca. 700 Besucher
Veranstalter: Caldera Promotion
Link: https://substage.de/programm/3580/
- Powercore
- The Many Faces Of Dr. Hubert Malbec
- Golden Future
- Darkness
- Bones
- Dressed As Goblins
- Dragons
- No One Survives
- The Magic Spider
- This Is It
- Intro Tron Legacy (End Titles)
- Revolution Deathsquad
- Cry Thunder
- Power Of The Triforce
- Soldiers Of The Wasteland
- The Last Dragonborn
- Fury The Storm
- Doomsday Party
- Valley Of The Damned
- Highway To Oblivion
- My Heart Will Go On
- Wildest Dreams (Dragonforce´s Version)
- Trough The Fire And Flames
Leute, schnappt euch den Game-Controller und schwingt das Tanzbein. Klingt komisch? Ist aber so! Dragonforce sind heiß auf Konzerte und deshalb schon auf zweiter Europa-Sommer-Tour. Diesmal mit dabei, Nekrogoblikon, welche auch schon im Frühjahr auf der North American Tour ihr Unwesen trieben. Nekrogoblikon kannte ich bis dato noch nicht und bin daher sehr gespannt, was mich jetzt erwartet. Nach kurzem Intro geht es direkt los mit dem Song Powercore. Darauf fokussiert, die Bilder zu schießen, dachte mein Hinterkopf schon „Geil! Das klingt interessant und abwechslungsreich!“ Dabei ist der erste Song noch nicht mal richtig vorbei.
Songs wie Golden Future, Dressed As Goblins oder Darkness sorgen für viel Abwechslung und kommen beim Publikum mächtig gut an. Tanzbare Rhythmen, die im Metalgenre doch eher seltener sind, sorgen für eine gelungene Abwechslung. Die Portion Albernheit, die die Band und allen voran John Goblikon mitbringt, generiert extrem gute Stimmung und zaubert nicht nur mir ein breites Grinsen ins Gesicht. Goblins trinken scheinbar Budweiser statt gutem Bier. John versucht ohne Erfolg das Publikum zu überzeugen, wie gut Budweiser doch sei. Worauf das Publikum wie zu erwarten mit den Rufen wie „Buh“ oder „Bäh“ reagiert. Bei dem Song No One Survives schließt sich der Kreis. John Goblikon erklärt: „Wer kein Budweiser trinkt, überlebt den Circle Pit nicht“ noch dazu gibt es den „Deal“: „Wer kein Budweiser trinkt, muss ein Shirt kaufen“. Hoffentlich haben sie genug Shirts dabei! Nach ca. 45 Minuten Spielzeit ist die Tanzveranstaltung vorbei und ich kann endlich den Tanzkurs abhaken. Check!
Zeit für die Umbauphase. Kurz mit dem Fotokollegen schnacken und noch schnell die Kehle befeuchten. Nach ca. 30 Minuten geht es weiter. Futuristisch startet das Intro mit Tron Legacy (Ending Titels) und erinnert mit den beiden übergroßen Arcade-Konsolen seitlich der Bühne an die Spielhallen der 70er und 80er-Jahre. Spiele wie Space Invaders oder Phoenix waren die damaligen Klassiker. Eine Lasershow, Dragonforce-Hologrammen vor den Bassdrums des Schlagzeugers Gee Anzalone oder den bunt leuchtenden Arcade-Konsolen rechts und links der Bühne – die Lichtshow ist jetzt schon beeindruckend. Los geht’s mit dem Song Revolution Deathsquad aus dem Inhuman Rampage Album von 2006. Der BPM (Beats per Minute) Score schießt direkt durch die Decke! Die Grammy-nominierten Extrem-Power-Metal Pioniere sind mit ihrem zuletzt veröffentlichten Album Warp Speed Warriors, welches am 15.03.2024 die Welt erblickte, auf Tour.
Nostalgisch blicken wir zurück auf die Nindento Zelda Reihe. Mit dem Song Power Of The Triforce aus dem neuesten Album wird von Sänger Marc Hudson erst mal in die Runde gefragt, welches der vielen Zelda-Spiele vom Publikum schon durchgespielt wurde. Mein Favorit ist natürlich Ocarina Of Time. Die Challenge! Das Stoffhuhn muss bis Songende wieder heil zurückkommen! Hudson übergibt das riesige Huhn an die Menge und los geht die Reise. Diese Idee finde ich sehr gelungen und zaubert doch einigen Zelda-Fans ein Lächeln ins Gesicht. Von der Performance beeindruckt, macht es unglaublich viel Spaß, an diese Thematik „Games“ in kindheitlichen Erinnerungen zu schwelgen. Was eine schöne Zeit!
Mindestens genauso schön geht es weiter mit Doomsday Party und das Substage erleuchtet im 90er-Jahre-Discolicht. Alles in allem wissen Dragonforce mit dem Publikum zu interagieren und sorgen für mächtig Stimmung. Ein Game ohne Bugs? Dragonforce können das und spielen souverän ihre Setliste weiter. Man möchte keine Cheats eingeben für besseren Sound oder eine noch bessere Show. Alles in allem macht die Band einen wirklich guten Job und pusht das Publikum von Level zu Level. Das Battle um den Highscore zwischen Herman Li und Sam Totman geht weiter! Das Podium ist heiß umkämpft und es macht einfach Spaß, den beiden bei ihren vielen Gitarrensoli zuzuschauen. Gibt es einen Rekord für die meisten Soli innerhalb eines Konzertabends? Falls ja, sind Dragonforce definitiv sehr weit vorne mit dabei.
Wem das kleine Podest auf der Bühne zu eng wird, kann auf die beiden übergroßen Arcade-Konsolen ausweichen und sich dort oben ein Power-Up abholen. Ein sehr schönes Detail, wie ich finde, sind die auf den Konsolen angezeigten nostalgischen Spiele oder so manche Bandmitglieder in eher seltsamen Kostümierungen. Herman Li in einem Putzfrauenkostüm? Die Details sind genial! Nach Valley Of The Damned geht es in eine kurze Pause. Natürlich wartet die Menge sehnsüchtig auf das nächste Level. Mit Highway To Oblivion schreiten wir weiter voran zum Endboss. Die Kräfte werden nochmals gebündelt, als Herman Li, Sam Totman und Alicia Vigil die Macht der Triforce beschwören und als Trio gegenseitig in die Saiten greifen. Ein episches Bild!
Taylor Swift ist derzeit in aller Munde, so finde ich die Dragonforce-Version von Wildest Dreams schon sehr amüsant und musikalisch auch eher nach meinem Geschmack. Herman Li veranlasst den schnellsten Circle Pit der Welt und das Publikum gibt sein Bestes, um in Warpgeschwindigkeit zu kommen. Diese wird auch benötigt, denn bei Through The Fire And Flames erreichen wir schon den Endboss. Wer den Song kennt (natürlich kennt jeder den Song), weiß, der ist verdammt schnell und so geben Dragonforce noch mal alles. Nach ca. eineinhalb Stunden Spielzeit ist der Showdown perfekt und die Menge feiert. Der Endboss ist geschafft!
Ein wirklich sehr gelungenes Konzert. Man hörte immer mal wieder, dass Dragonforce es live nicht bringen. Was zum Glück mittlerweile eine alte Geschichte ist. Seit der Ultra Beatdown Tour von 2008 sei die Crew und die Technik auf der Bühne besser geworden. Daher auch ein Lob an die Lichttechniker und Soundtechniker, welche das Ganze möglich machen. Von Nekrogoblikon bin ich wirklich positiv überrascht und hoffe, die Band bei Gelegenheit noch mal sehen zu können. Ebenfalls freue ich mich schon sehr auf das nächste Konzert mit Dragonforce. Eine absolute Empfehlung!