„Pistolenkugel trifft Sanduhr“
Artist: Eleonore
Album: Hourglass
Spiellänge: 43:46 Minuten
Genre: Modern Metal/ MetalCore
Release: 27.01.2012
Label: eigene Produktion
Link: http://www.eleonoreband.de
Klingt wie: Eine Mischung aus Caliban und Enter Shikari
Bandmitglieder:
Gesang – Kamil Albrecht
Gitarre – Guido Richter
Zweite Gitarre – Timo Lebeck
Bassgitarre – Jan Plücken
Schlagzeug – Max Lumer
Tracklist:
- Katharsis
- Beyond Belief
- The Shivering
- In Our New Aeon
- Oh Agony
- The Outer Edge
- Blood Brothers
- Displacement & Silence
- Plus Minus
- Hourglass
Heute habe ich das Debütalbum Hourglass der Band Eleonore vor mir liegen. Das Cover der Platte wird von einer gläsernen Sanduhr verziert, die gerade die unsanfte Begegnung mit einer durch sie durchfliegenden Pistolenkugel macht. Alles scheint recht abstrakt und doch wieder schlicht und modern. Das Album wird durch seine fast weiße Gestaltung im Regal auffallen, denn die Konkurrenz des Genres beschränkt sich meist auf dunkle Farben.
Musikalisch ist das Debütalbum der niederrheinischen Band eine Sammlung technischer Feinheiten. Direkt im ersten Song (Katharsis) wird einem klar, dass Hourglass nicht nur für die Nackenmuskulatur eine Tortur wird, sondern auch live den einen oder anderen „Moshpit“ provozieren kann. Genretypisch wechselt der Sänger Kamil Albrecht zwischen einer sehr tiefen, geshouteten Stimme und einer klaren Stimme, die ein wenig an den Sänger Roughton ‚Rou‘ Reynolds der englischen Post Hardcore-Band Enter Shikari erinnert.
Was beim ersten Hören noch hervorsticht, ist eine sehr abwechslungsreiche Basslinie, die Bassist Jan Plücken auf dem gesamten Album auffällig laut hervorstechen lässt. Es ist eher selten, dass man im modernen Metal einen Bassisten hört, der die Slaptechnik beherrscht. Aber wenn es so klingt wie hier, darf es auch gern noch mehr davon sein!
The Shivering, der dritte Song des Albums, ist dann mit dem darauffolgenden Song eine Art Ruhepol auf Hourglass. Das Tempo sinkt und der Hörer bekommt die weibliche Stimme einer Gastsängerin zu hören, die mit Kamil Albrecht ein zweieinhalbminütiges Duett singt.
Eine Mischung aus harten, rhythmischen Gitarrenriffs und langsamer Melodik, die in Beatdowns und harten Tempowechseln ineinander übergehen, bestimmen das gesamte Album. Natürlich darf das ein oder andere Gitarrensolo nicht fehlen.
Ein weiterer Höhepunkt des Albums ist der Song Blood Brothers, bei dem ein ca. 17 Sekunden langer Shout – ungefiltert und ohne künstliche Verlängerung – das Lied einleitet. Der Song ist mir bereits von früheren Aufnahmen bekannt und wurde extra für das Album neu aufgenommen oder zumindest neu abgemischt. Da wo heute ein Duett der Shouts und klarer Stimme herrscht, war früher nur eins von beiden zu hören. Die neue Version klingt professioneller und der Bass kommt etwas besser hervor.
Abgeschlossen wird Hourglass mit dem gleichnamigen Stück, welches das Album super abschließt, aber nicht weiter neben den anderen Songs auffällt.