Artist: Gore Dimension
Herkunft: Türkei
Album: Ethereal Realm
Spiellänge: 36:26 Minuten
Genre: Brutal Death Metal
Release: 10.04.2021
Label: Eigenproduktion
Link: https://goredimension.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Yunus Efe
Gitarre – Emre Bingol
Gitarre – Ateş Baran Tüzün
Bassgitarre – Ertu Gözoğlu
Schlagzeug – Eren Gürsoy
Tracklist:
- Intro
- Summoning For The Endless Obliteration
- Roots Of Unmerciful
- Reborn From Abstract
- I Savor Like Entrails Of Mad Children
- Fraudulent Memoriam
- Drawned And Suffocated
- Agateophobia
- Devouring The Gods
- Outro
Die aus Ankara stammende Formation Gore Dimension brachte im Jahre 2019 eine Single heraus und knallt nun ihr Debütwerk hinterher. Bis auf Gitarrist Emre zocken alle Members noch in anderen Bands bzw. haben in anderen gezockt, u.a. Hellsodomy, Decaying Purtidity und vor allem Inhuman Depravity. Das Quintett macht sich auf den Weg, um uns sein Album vorzustellen.
Mit dem obligatorischen Intro geht es los. 70 Sekunden Entspannung, bevor das Chaos ausbricht? Kann man so sagen, obwohl Summoning For The Endless Obliteration mit einer Ansprache losgeht, dann aber mit einem brutalen Death Metal Part beginnt und in einen schleppenden Cannibal Corpse Part wechselt. Mit recht ansprechendem Riffing schleppt und ballert man sich durch die Botanik und erzeugt ordentlich Druck. Der alte, amerikanische Death Metal der brutalen Art liegt ihnen am Herzen, sowohl musikalisch, als auch gesanglich. Der gute Corpsegrinder scheint auch in der Türkei Spuren hinterlassen zu haben, obwohl Yunus doch noch ein wenig anders singt. Ansonsten klingen sie recht technisch und beenden den Song so, wie sie ihn begonnen haben, mit einer Sprachsequenz.
Auch Roots Of Unmerciful kommt mit druckvollem Midtempo Death Metal zu Beginn. Recht groovig, aber dann wird das Tempo erhöht und man gibt Gummi. Das Riffing ist wieder sehr technisch, dann ein kurzes Drumsolo und weiter geht es. Man variiert innerhalb der Parts teilweise mit dem Tempo und das klingt wirklich interessant. Dabei geht man wiederum technisch zu Werke, ohne sich in irgendwelche wilden Szenarien zu verrennen. Hier wird noch großartig gefiedelt oder jazzige Parts mit eingebaut. Es wird einfach nur anspruchsvolles Riffing geboten und dies recht anspruchsvoll, auch wenn hier und da ein wenig der Flow verloren geht.
Reborn From Abstract kommt wieder mit einer Sprachsequenz zu Beginn und dann bricht die Hölle aus. So soll es sein und nach zwei Sekunden erwische ich mich, wie ich die Frank Mullen Hand in die Lüfte schwinge. Liebesgrüße von Suffocation steht auf der Karte. Brutal und abwechslungsreich, obwohl ich das Gefühl habe, dass man es kurz mit den technischen Elementen übertreibt und sich ein wenig verzettelt. Aber man kommt wieder in die Spur und holzt sich amtlich durch.
Und so geht es weiter und weiter und ich bin wirklich immer wieder überrascht, wie stark die türkische Szene ist, gerade im Death Metal. Die Sachen, die ich zu Ohren bekomme, sind eigentlich immer ziemlich geil.
Auch Gore Dimension können dieses Niveau halten. Meine Vermutung, dass man vielleicht aufgrund des Namens Rückschlüsse auf Einflüsse aus dem Goregrind ziehen kann, wurde zum Glück nicht bestätigt. Die Türken bieten lupenreinen brutalen Death. Dabei geht man sowohl abwechslungsreich und teilweise groovig zu Werke, so wie bei I Savor Like Entrails Of Mad Children als auch einfach nur brutal und schnell, so wie bei Fraudulent Memoriam. Bei Letzterem kreist einfach nur der Hammer und es wird die volle Attacke gefahren. Dieser schlägt erbarmungslos zu und wegrennen ist keine Alternative. Feiner Ballersong.
Immer wieder steht die technische Seite des Death Metal im Vordergrund und zum Glück bedient man hier die alte Schule. Suffocation oder Cannibal Corpse fallen einem da sofort ein, aber auch die Klänge der Großmeister von Morbid Angel sind zu vernehmen. Drawned And Sufffocated ist hier insbesondere zu nennen. Mir persönlich ist der Song an sich zu verspielt, zu verwinkelt und zu vertrackt, aber diese old schooligen Morbid Angel Parts sind schon sehr ansprechend.
Schnell, erbarmungslos und technisch anspruchsvoll geht man dann noch einmal bei Agateophobia (die Angst davor, wahnsinnig zu werden) zur Sache und wer auf Breaks steht, ist bei Devouring The Gods genau richtig. Noch fix ein Outro am Ende des Albums gesetzt und fertig ist das Ballerwerk.