Headbangers Open Air vom 26.07. bis 28.07.2023 in Brande Hörnerkirchen

Mal wieder wurde im Garten gezündelt und ein Feuer entfacht

Event: 24. Headbangers Open Air

BandsAirforce, Battleaxe, Coven 6669, Dealer, Fifth Angel, Holy Moses, Jag Panzer, Jet Jaguar, Kate’s Acid, Lady Beast, Metall, Night Laser, Phil Campbell And The Bastard Sons, Rhabstallion, Riot V, Sacred Reich, Savaged, Steelpreacher, Striker, Traitor, Trespass, Tytan, Vicious Rumors, Vulture, Wheel

Warm Up Show: am 25.07. mit Vicious Rumors (Atlantic Classics Show), Jameson Raid, Space Vacation, Thorium

Datum: 27.07. – 29.07.2023, am 26. gibt es bereits die Warm-Up-Show mit 4 Bands

Genre: Heavy Metal, Power Metal, NWoBHM, Rock, Hard Rock, Thrash Metal, Speed Metal, Doom Metal

Besucher: ca. 3000

Ort: Brande-Hörnerkirchen

Veranstalter: Headbangers Open Air

Kosten: 75 Euro p. P. für drei Tage inklusive Camping. Müllpfand 5 €, Warm-Up-Show: 19 Euro, Tagesticket ab 35 Euro

Link: https://www.headbangers-open-air.com/

Erneut lässt Thomas Tegelhütter seinen heimischen Garten zum Mekka für Metalfans aus aller Welt werden. Das Headbangers Open Air findet nun zum 25. Mal statt und das ist schon eine stolze Zahl. Glücklicherweise ist der Anspruch nie gewesen, so groß zu werden wie das eine Woche später stattfindende Wacken Open Air. Aber auch hier kommen auf der Bühne viele Bands zusammen, die sich aus bekannten Größen der Achtziger, Newcomern und gestandenen Bands zusammenstellt. Wie immer ist das Areal liebevoll aufgebaut. Der Campground ist dicht bei, die Preise sind moderat und alles ist friedlich und fast wie das heimische Wohnzimmer. Nach erfolgreicher Entgegennahme der notwendigen Pässe geht es auch schon gleich mit der ersten Band los.

Donnerstag, 27.07.2023
HOA_27.07.2023, Metal Witch

Metal Witch aus Wedel bei Hamburg dürfen das bunte Treiben heute eröffnen. Die Band war vor  Jahren bereits hier zu Gast und liefert lupenreinen Heavy Metal im Stile der Achtziger. Beeinflusst vom NWoBHM, dem Punk und 70er-Jahre Classic Rock, liefern sie auch hier ab. Es ist noch nicht so voll vor der Bühne, aber die, die bereits da sind, erleben eine gut aufgelegte Truppe um Sänger Kay Rogowski. Die nutzt ihre 45 Minuten Spielzeit so geschickt, dass es sicherlich einige neue Fans gibt.
Da hier beim HOA nur eine Bühne aufgebaut ist, dauert der Umbau immer etwas. Verkürzt wird dies durch eine festes Drum Kit, das nur in einigen bandtypischen Spezifikation umgebaut wird. Somit starten Night Laser bereits nach knapp 25 Minuten Umbau. Da kommt gleich ein gänzlich anderes Genre zum Tragen, Heavy Glam Metal ist angesagt. Zunächst mit einigen Soundproblemen kommt die Truppe aber in Fahrt. Eine Besonderheit gibt es heute: Für den verhinderten Rob Laser am Bass hilft Dr. Mosh aka Moritz Schlie aus. Der macht das souverän, ist er ja Auftritte mit seiner eignen Band Shadowbane gewohnt. Songs wie Bread And Circus, Street King oder Prime Minister lassen keine Zweifel am Gelingen des Sets aufkommen.
Der folgende Umbau wird genutzt, um schon mal die vorhandenen Stände zu begutachten. Neben diversen Patch-, Shirt- und Pin-Händlern gibt es unterschiedliche Essensstände, wobei der vom Veranstalter selbst betriebene Grill am kostengünstigsten ist. Aber auch der Rest ist ok und so bekommt man genügend zu essen und auch zu trinken. Das HOA Merch dieses Jahr entspricht nicht so ganz unserem Geschmack und so verzichten wir seit Jahren das erste Mal auf ein Festival-Shirt.

Die dritte Band des Tages sind Jet Jaguar aus Mexiko. Die Gewinner des 2017er-Metal Battle in Wacken räumen ordentlich ab. Inzwischen auf vier geschrumpft, lassen sie nichts anbrennen. Obwohl die Diskografie noch nicht so umfangreich ist (eine Full Length Platte von 2020 und diverse Singles), reicht sie aus, um den Auftritt zu bestreiten. Gitarrist Ariyuki Arces markiges Aussehen wird durch die Zahnspange eher verharmlost. Musikalisch ist das aber voll ok. Auf jeden Fall wird von denen in der Zukunft noch einiges zu hören sein. Schön zu sehen, dass am Eingang zum Fotograben noch immer die gleichen Secus stehen wie immer und man begrüßt sich wie eben alte Bekannte. Auch im Fotograben sind wieder dieselben Verdächtigen anzutreffen. Neben Michael Meister und Andreas sind auch Hauke Jans, Olaf und Jürgen Fenske anzutreffen. Steffi Preuß ist nicht dabei und am folgenden Tag erfahren wir, dass sie krank ist.

Danach kommen Savaged aus Spanien. Speed Metal trifft auf Heavy Metal und kann überzeugen. Das ist wieder so etwas, was dieses Festival so abwechslungsreich macht. Man lernt hier Bands kennen, von denen man bis dato noch gar nichts gehört hat. In den neun Jahren ihres Bestehens scheinen die Spanier nur in ihrem Land eine große Bekanntheit erreicht zu haben. Immerhin haben sie 2012 eine vollwertige Platte herausgebracht, die hier nun auch gespielt wird. Des Weiteren haben sie mit Knights Of Metal und Stealing The Night zwei aus diesem Jahr stammende Tracks dabei, die durchweg begeistern können. Mal wieder eine spannende Band, die durchweg schnell und trotzdem melodiös unterwegs ist. Dann wieder das bekannte Spiel. Umbau für die nächste Band. Wir nutzen die Zeit, um über das Gelände zu schlendern und nach dem Bierstand der Wacken Brauerei zu schauen. Leider werden wir enttäuscht. Nicht so schlimm, denn der am Eingang stehende Bierwagen bietet genügend Alternative.

HOA_27.07.2023, Holy Moses

Inzwischen sind Traitor startbereit und legen ordentlich los. Die Fanbase der Schwaben ist schon recht groß und so legen die Thrasher mit Exile To The Surface los. Was folgt, ist ein Gewitter aus eingängigen Thrashmelodien. Die Crowd geht ordentlich mit und so wird an dem etwas frischen Abend Wärme durch die Musik erzeugt. In der einen Stunde kommen noch Kracher wie ReactoIV, Mad Dictator oder Total Thrash zum Zuge. Kurzweilige Stunde, die den Fans beweist, warum sie die Band mag und auch neue Fans dürften gewonnen worden sein. Bevor Sabina Classen mit Holy Moses die Bühne im Rahmen ihrer Abschiedstournee entert, gibt’s noch eine Bratwurst, denn ein kleine Hüngerchen meldet sich. Die Crew am Verkaufstresen ist gut gelaunt und lautstark wird Trinkgeld beklatscht.
Wie bekannt sein dürfte, sind auch Holy Moses dem Thrash zugetan und so wird es heute auch ordentlich laut. Def Con 2 eröffnet und Sabina gibt ordentlich Stoff. Ständig am Bangen, viel Bewegung und ordentlich raue Stimme zeichnen die im Dezember sechzig Jahre alt werdende Frontfrau aus. Weiter geht es mit Panic und SSP, beide vom 89er-Album The New Machine From Liechtenstein. Neben all den älteren Stücken sind vom aktuellen Album Invisible Queen zwei Stücke mit dabei. Sabina hat die Meute im Griff und auch Konversation findet reichlich statt. Sie freut sich sichtlich ob des noch immer anhaltenden Erfolges und die Leute danken es ihr. Überaus gelungener Auftritt und auch ein guter Support für den noch auftretenden Hauptact Sacred Reich. Die beginnen um kurz vor 23:00 Uhr und haben fast 90 Minuten Spielzeit. Eingeleitet durch das Thin Lizzy Cover The Boys Are Back In Town beginnen sie mit dem Titelsong des Erfolgsalbums The American Way aus dem Jahre 1990. Danach wechseln sich neuere Stücke des letzten Outputs Awakening mit Klassikern von Ignorance, Independant und Surf Nicaragua ab. Von der ursprünglichen Besetzung ist nur noch Phil Rind (Bass und Gesang) dabei, aber auch Wiley Arnett an der Gitarre kann als Urgestein gesehen werden. Der heutige Auftritt lässt die Absage letztes Jahr vergessen machen. Für uns geht es nun zurück nach Hause.

Freitag, 28.07.2023
HOA_28.07.2023, Steelpreacher

Pünktlich zu Steelpreacher sind wir wieder vor Ort. Die Bühne ist mit einer großen Bierflasche geschmückt und in diese Richtung geht auch die Musik. Spaß, Metal und Songs wie Here For The Beer, Hell Bent For Beer und Drinking With The Devil unterstreichen die Ausrichtung. Das Publikum ist bereits auf Touren und so kann der eine oder andere Refrain mitgesungen werden.
Danach folgt mit Coven 6669 aus den Staaten ein weiterer Thrash Act. Sänger Jay Clark schwitzt bereits bei Song Nummer zwei, Succubus, denn inzwischen ist es richtig warm geworden. Das erfordert Flüssigkeitszuführung und so gehen wir nach dem zweiten Song. IronDick, den letzten Song hören wir beim Bierstand.
25 Minuten Umbaupause und Rhabstallion aus England sind am Start. Die Briten wurden bereits 1977 gegründet und versuchten auf der Welle des NWoBHM mitzuschwimmen, was aber misslang. 1984, also in der Hochphase des britischen Heavy Metals, lösten sie sich auf, um sich 2018 wieder zusammenzuraufen. Drei Jahre später, also 2021, wurde dann das Debütalbum Back In The Saddle veröffentlicht. Daraus stammen auch die meisten Lieder, denn davor gab es nur drei Demos. Trotzdem werden die Vier aus West Yorkshire gefeiert.

Nächste Band ist dann Vulture. Das Infield ist zwar gut besucht, aber viele sind doch eher im Schatten oder beim Bierwagen. Da es auch Tageskarten gibt, ist der Publikumsverkehr höher als gestern. Es folgt amerikanisch geprägter Speed Metal aus deutschen Landen. Die Dortmunder gibt es seit 2015 und seitdem haben sie sich auf ihren drei Alben von Horrorfilmen inspirieren lassen. Der Gesang erinnert manchmal etwas an Mercyful Fate und ist dadurch etwas anstrengend. Schick sind die beiden Gitarristen, die mit ihren roten Gitarren schon auffällig sind. Bevor es mit Lady Beast und Kate’s Acid weitergeht, verlassen wir das Infield. Da treffen wir auf diverse Bekannte, mit denen wir auch mal etwas Konversation betreiben. Neben Max von Lobeck nebst Freundin Toni und Mama Maja sowie Opa und Onkel sind noch einige weitere da. Viele kennt man nur vom Sehen, aber die Metalgemeinde ist bei den kleineren Veranstaltungen schon immer dieselbe. Wie immer sind auch Bernd und Heidi da, die wir bei der ersten Autogrammstunde des Tages treffen. In der Schlange stehen ebenfalls viele bekannte Gesichter, die hier die Gunst der Stunde nutzen, sich ihre alten Schätze signieren zu lassen.
Auf der Bühne rocken Lady Beast, die mit Deborah Levine eine agile Frontfrau haben. Die ist klar Herrin auf der Bühne und versteht es, der Band ihren Stempel aufzudrücken. Viele Einflüsse des klassischen NBoBHM vermischen sich mit amerikanischer Spielweise, und das kommt mit Songs wie Witches oder Blind Ruins gut an.
Ganz anders Kate’s Acid, die in dieser Konstellation erst seit zwei Jahren unterwegs sind. Sie spielen Speed/Thrash Metal. Leider kommt das nicht so gut an. Handwerklich gut gemacht, aber ansonsten eher mau. So nutzen wir die Zeit zwischen den einzelnen Auftritten, um zu essen und zu trinken, was bei den Preisen noch vollkommen in Ordnung geht. Auch die Händler werden aufgesucht, um das eine oder andere Kleinod zu erstehen.
Ich freue mich derweil auf den Auftritt von Vicious Rumors, denn von denen befindet sich einiges in meiner Plattensammlung. Die haben heute immerhin einen Zwei-Stunden-Slot, bei dem sie zwei unterschiedliche Sets spielen. Zum einen wird das komplette Erfolgsalbum Soldiers Of The Night (1985) gespielt und dann noch das ganze Digital Dictator (1988) Album. Geplant ist der Auftritt mit dem Originalsänger Gary St. Pierre, der allerdings wegen Passunzulänglichkeiten heute nicht anwesend ist. Da auch der derzeitige Sänger Ronny Munroe wegen eines Unfalls ausscheidet, tritt Sänger Brian Allen auf, der in nur 24 Stunden die 16 Songs einstudiert hat. Das passt auch gut, war er in der Vergangenheit doch einer der besseren Sänger der Band. Der Auftritt ist gelungen, da nicht nur mit In Fire ein Song performt wurde, der das letzte Mal vor 35 Jahren im Repertoire zu finden war, sondern auch, weil der ehemalige Gitarrist Ira K. Black unterstützt hat.

HOA_28.07.2023, Phil Campbell And The Bastard Sons

Letzte Band des Abends ist dann Phil Campbell mit seinen Söhnen. Die Truppe haben wir dieses Jahr bereits zum dritten Male mit dem gleichen Programm gesehen. Zunächst gibt es zwei eigene Songs, bevor dann viele Motörhead-Cover auf dem Programm stehen. Das kann er gut, wird gern vom Publikum angenommen und ist somit ein passender Abschluss des Tages.

Samstag, 29.07.2023

Tag drei in Brande-Hörnerkirchen. Es beginnt musikalisch mit der Band Metall. Die wurden in Jahre 1982 gegründet und stammen aus der ehemaligen DDR. 1991 trennten sich die Musiker, um 22 Jahre später ihr Glück noch mal zu versuchen. Gründungsmitglied Sven Rappoldt blickt auf ein nur mäßig gefülltes Infield. In Frühzeiten spielte die Ostband Songs mit deutschen Texten. Heute ist es nur noch der letzte Track, ansonsten ist alles englisch vorgetragen. Das mindert die Popularität aber in keiner Weise, und so finden sich Nachgang einige ein, um sich mit aktuellem Merch einzudecken.
Mit Dealer kommt dann eine weitere Band aus der Zeit des NWoBHM, die guten, ehrlichen Metal abliefern. Zwei Gitarristen, Bass und Drums, mehr braucht es nicht, um guten Rock ’n‘ Roll zu kreieren. Das inzwischen gut gefüllte Areal vor der Bühne feiert die Band auch entsprechend ab, und auch ich kann mich ihrer doch einprägsamen Songs wie Epitaph nicht entziehen. Eine Überraschung des Tages.

Es folgt mit Tytan eine weitere britische Combo, die sich ebenfalls früh trennte und dann wieder zusammenfand. Bereits letztes Jahr sollten sie auftreten, aber es kam aufgrund von Anreiseproblemen der Band (bis auf den Sänger, der bereits vor Ort war) zu Terminproblemen. Dadurch konnten sie nur wenige Songs nach dem Auftritt von Kevin Riddle’s Baphomet spielen. Heute holen sie das Versäumte nun nach und auch das Publikum ist von Money For Love, Cold Bitch und Fight The Fight angetan. Auffällig neben den ganzen Kuttenträgern auf diesem Festival ist, dass der Samstag scheinbar zum Familienausflug genutzt wird. „Kommt, da sind Exoten zu bewundern“ und so gibt es viele Eltern mit Kinderwagen oder Kids mit Kopfhörern, die sich auf dem Gelände tummeln. Nicht alle haben Karten, aber der Nachmittag wird genutzt, um mal vorbeizuschauen und Metal-Luft zu schnuppern.

HOA_29.07.2023, Wheel

Am frühen Nachmittag kommt die einzige Doom Metal Band auf die Bühne. Die deutschen Wheel um Multiinstrumentalist James Lascelles bringen eine Mischung aus Doom, Prog, gepaart mit Tool Einflüssen auf die Bühne. Das schlägt sich auf die Songs nieder und ist nicht so übel. Eine spätere Spielzeit wäre bestimmt angebrachter gewesen, aber auch so ist es eine Abwechslung zum bisherigen Programm. Wir gehen im Anschluss zum ersten Autogrammslot, den die Band Metall besetzt. Das ist mit eins der schönen Gewohnheiten auf dem Festival. Fast alle Bands finden sich zur Autogrammstunde ein und somit hat man die Möglichkeit, liebgewonnene Bands zu treffen. Die sind gern für Bilder, Autogramme und Fanpflege zu haben und freuen sich bei regem Zuspruch. Auch ich nutze die Signiersessions, um das eine oder andere Autogramm zu bekommen.

Airforce setzen das musikalische Spektrum fort. Der ehemalige Iron Maiden Drummer Doug Sampson hat die Band 1987 ins Leben gerufen und mit diversen Sängern bis 2001 geführt. Seit 2016 stehen sie wieder auf der Bühne und auch heute wird der NWoBHM gelebt. In den 50 Minuten kommen hauptsächlich Songs des 2020er-Albums Strike Hard zum Zuge. Auf der Bühne selbst passiert nicht allzu viel, denn es ist ein sehr statischer Auftritt.
Bevor Trespass dran sind, gibt’s was zu trinken und auch ein Nacken im Brötchen wird vertilgt. Schnell ein Autogramm von Dealer abgeholt und vor die Bühne zu Trespass. Auch hierbei handelt es sich um eine Band, die sich dem NWoBHM verschrieben hat. Dazu gesellen sich Spielfreude, Action und gute Kommunikation mit dem Publikum. Bereits 2016 konnten sie hier überzeugen und auch sieben Jahre später gelingt ihnen das. Inzwischen gibt es mit Wolf At The Door ein neues Album, aus dem dann auch einige Songs stammen. Auch wenn es sich bereits angekündigt hatte, schadet der einsetzende Regen der Feierlaune nicht. Insgesamt ein spannender Auftritt, der den Briten neue Fans beschert. Der Regen hält an, aber viele sind vorbereitet und neben Regenjacken sind auch Schirme dabei.

Holy Mother beginnen bei strömendem Regen, mit eingängigem US Power Metal. Beim vierten Track, Holy Diver von Dio, verzieht sich der Regenvorhang. Ein großer Regenbogen spannt sich über die Felder und nicht wenige sehen dies als Zeichen des Sangesmeisters an seine Fans direkt aus dem Jenseits. Damit gewinnen Holy Mother und der Rest des Sets wird ebenfalls heftig umjubelt. Mit Toxic Rain, passt auch zum vergangenen Regen, wird der Auftritt beendet. Da wir am Sonntag beide früh herausmüssen, ist der nächste Auftritt unser letzter des diesjährigen HOA.
Jag Panzer haben ihren Slot mit Riot V getauscht und liefern US-amerikanischen Power Metal. Gegründet im Jahre 1981, da noch als Tyrants, sind sie schon stark vom bitischen Heavy Metal inspiriert. Sie konnten in der Vergangenheit viele Erfolge einfahren und auch hier sind sie angesagt. Mit Bound As One vom aktuellen Konzeptalbum The Hallowed geht es los. Harry „The Tyrant“ Conklin interagiert mit dem Publikum. Gitarrist Mark Briody macht sehr zur Freude der Zuschauer einen Ausflug in den Fotograben. In den anderthalb Stunden Spielzeit werden Songs vom aktuellen Album sowie aus der nicht ganz so kleinen Diskografie gespielt. Auf der Bühne ist Bewegung, allerdings ist die Kommunikation untereinander scheinbar gen null. Aber scheinbar geht es auch so und musikalisch ist das eine Top-Leistung.

HOA_29.07.2023, Jag Panzer

Wie gesagt, hatten Riot V hat ja kurzfristig mit Jag Panzer den Slot getauscht, sodass sie erst um 23:00 Uhr auf die Bühne kommen. Bereits vor einigen Jahren waren sie hier und erfreuen sich großer Beliebtheit. Ein Fan der ersten Stunde hat sich das Markenzeichen der Band, den Seehund als Plüschfiguren links und rechts auf die Schultern seiner Kutte genäht. Damit kommen er und alle anderen in den Genuss von 20 Songs, bei denen natürlich Thundersteele, Sign Of The Crimson Storm oder auch On Your Knees und Bloodstreets nicht fehlen dürfen. Wir haben sie bereits mehrfach gesehen und können dem auch unbesehen nur zustimmen, es muss grandios gewesen sein.

Fazit: Das Headbangers hat es mal wieder gezeigt, dass großartige Bands auch auf kleineren Bühnen eine großartige Show liefern können. Getreu dem Motto, in den Achtzigern gab es viele unterbewertete Bands, kommen diese heute noch mal zu Ehren. Auch neuere Truppen bekommen ihre Chance und eine Bühne, und so kommt die eine oder andere Perle zum Vorschein. Es war gefühlt nicht ganz so voll wie im letzten Jahr. Möglicherweise war das der Grund, dass es einige, sagen wir mal, organisatorische Fehlplanungen gibt. Um einige zu nennen, die Shirts, zu wenig Bändchen (wurden aber noch mal nachgeordert und bei Bedarf versendet) Plakate. Ansonsten gewohnt souverän, mit viel Einsatz der Crew und des Veranstalters Thomas ist das diesjährige Festival ein voller Erfolg. Immerhin brennt der Garten bereits seit 25 Jahren und das sind mal eben nur eine Handvoll weniger Jahre als das Wacken Open Air. Das 26. steht bereits in den Startlöchern und die ersten Bands wie Battleaxe, Brain Downey (Thin Lizzy) B.S.T oder Screamer werden erwartet. Wir werden wohl wieder mit von der Partie sein. Über alle weiteren Entwicklungen berichtet Time For Metal und aktuelle Informationen zum Festival findet ihr unter unserem Festival Guide.