Immolation – Acts Of God

Immolation Part elf - Just Killer, No Filler

Artist: Immolation

Herkunft: USA

Album: Acts Of God

Spiellänge: 52:15 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 18.02.2022

Label: Nuclear Blast

Link: https://www.facebook.com/immolation

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Ross Dolan
Gitarre – Robert Vigna
Gitarre – Alex Bouks
Schlagzeug – Steve Shalaty

Tracklist:

  1. Abandoned
  2. An Act Of God
  3. The Age Of No Light
  4. Noose Of Thorns
  5. Shed The Light
  6. Blooded
  7. Overtures Of The Wicked
  8. Immoral Stain
  9. Broken Prey
  10. Derelict Of Spirit
  11. When Halos Burn
  12. Let The Darkness In
  13. And The Flames Wept
  14. Apostle

Mal ehrlich, wer Immolation nicht kennt, hat den Death Metal verpennt. Nun ist es endlich so weit. Fünf lange Jahre mussten wir warten, bis es endlich neues Material von dieser Death Metal Institution zu hören gibt. Das Duo Ross Dolan und Robert Vigna lärmt bereits seit 1988 herum und war stets bemüht, ein festes Line-Up um sich zu haben. Seit 2003 ist Drummer Steve Shalaty jetzt auch schon dabei und Gitarrist Alex Bouks hat 2016 Bill Taylor ersetzt, der 15 Jahre lang dabei war. Hier wird Wert auf Beständigkeit gelegt und dieses hört man auch auf jedem Album. Enttäuscht wurde ich noch nie und so viel vorweg, auch das mittlerweile elfte Album wird seinen Weg in meine Plattensammlung finden.

Abandoned läutet das Album schon einmal stimmungsvoll ein. Das Intro wird langsam aufgebaut. Zuerst mit einer Cleangitarre, dann mit einer verzerrten und am Ende gibt es Glockenschläge.

Und dann hat das fünfjährige Warten endlich ein Ende. An Act Of God kommt aus den Boxen geballert. Genauso habe ich es gehofft und erwartet. Old schooliges Uptempo und ab dafür. Ein Wechsel ins Midtempo und dann hin und her. Dann kommt dieser typische Immolation-Groove, wie ich ihn mal nennen möchte. Die Doublebass drückt ohne Ende. Man nimmt das Tempo ganz raus und baut den Song neu auf. Diese langsamen Midtempo-Momente sind einfach nur geil. Das Tempo erst verschleppen, um dann wieder richtig Gas zu geben, das können Immolation wie keine zweite Band. Ein kongeniales Solo wird auch noch eben nebenher aus dem Zylinderhut gezaubert. Großartig. Danach kommt wieder dieser drückende Immolation-Groove und dann ist Schluss.

Die Burschen bleiben sich und der Anhängerschaft treu, das ist nach dem ersten Song so was von klar.

Auch The Age Of No Light bietet das gewohnte Schauspiel. Eine Gitarre thrillert vor und dann wird Vollgas gegeben. Auf der einen Seite ist dieses schnelle Tempo eben nur geil, auf der anderen Seite haben sie dann ihren eigenen Groove dabei. Ein langsames Riff leitet das Geschleppe ein, aber während die Gitarre langsam weiterspielt, fängt der Drummer an zu knüppeln und ein Solo kommt hinzu. Was bei Immolation immer dabei ist, ist diese gefährliche Dunkelheit, wie ich es mal nennen möchte. Man wechselt dann ins gediegene Tempo, bietet eine kleine Melodie an und lässt den Song so enden. Sehr geil.

Auch Noose Of Thorns kommt wieder mit einem geilen, langen und langsamen Part um die Ecke. Hier spielt wieder eine gewisse Atmosphäre eine getragene Rolle. Klaro, das können die Amerikaner wie keine Zweiten. So darf es natürlich nicht enden und ein Wechsel in einen Blastbeat muss folgen. Bei diesem Song geht es hin und her. Am Ende des Parts werden wieder Quietscher mit eingebaut. Die Gitarren spielt dann kurz vorweg und man drückt im Midtempo wieder alles an die Wand. Immolation machen sich selber Konkurrenz und das ist gut so. Ein geiles und verspieltes Solo wird mit eingebaut und die Energie muss fließen. Eine kleine Melodie wird zum Besten gegeben und trägt den Song. Ach ja, wie herrlich. Das Warten hat sich wirklich gelohnt, muss man so sagen,

Klaro, kann man jetzt sagen, die Burschen wiederholen sich seit 30 Jahren, auch wenn sie hier und da natürlich kleine Spielereien beim Songwriting mit einbauen. Irgendwie ist es auch so, aber als Fan einer Band möchte ich zwar eine Weiterentwicklung sehen, aber es muss halt in einem gewissen Rahmen erfolgen. Und natürlich bietet Ross Dolan beim Gesang nicht wirklich viel Abwechslung, ist auch klar. Man geht ja auch zu seinem Lieblingsitaliener oder zu seinem Lieblingsgriechen, weil es da das beste Essen gibt. Hier und das gibt es mal eine Veränderung, aber es schmeckt immer gut. So ist es auch bei Immolation.

Und manchmal kann alles so einfach sein. Diese Kombination aus blastigen Angriffen und langsamen, teilweise atmosphärischen Momenten muss nicht immer kompliziert klingen. Immolation bringen es auf den Punkt. Hört euch einmal Overtures Of The Wicked an. Granate, genau mein Ding.

Das Album folgt also dem typischen Strickmuster, welches Immolation seit Jahren verwendet und genauso mag ich es. Punktlandung.

Diese Mischung aus blastlastigen Chorusgeschichten, die sehr brutal klingen und teilweisen blackigen/doomigen Strophen passt einfach. Manchmal geht es dann auch andersherum. Geile Harmonien, Oktav-Akkorde und Tremolo-Picking sind fester Bestandteile dieser Spielweise, die vor allem für Robert Vigna steht und dieses hat er eben komplett drauf. Und dann noch der Bass und vor allem die geilen Vocals von Ross Dolan dazu. Fertig ist ein geiles Album. Man hört und spürt, dass die beiden seit Jahren zusammen musizieren. Der Rest vom Schützenfest reiht sich natürlich nahtlos ein, keine Frage.

Dieser Cleananfang von Immoral Stain. Hervorragend. Dann drückt man im Midtempo und zwingt den Zuhörer vor der Anlage durchzudrehen, um dann mit Vorspielern und anschließendem Uptempo und melodischem Solo den geneigten Fan komplett zu erfreuen.

Und immer diese vernichtende Stimmung. Wie böse klingt bitte Broken Prey?

Mit Apostle beendet man den Segen und hier gibt man noch einmal alles. Sehr aggressiv, sehr brutal und vor allem, sehr geil.

Immolation liefern wie immer ab. Musikalisch, gesanglich, produktionstechnisch und künstlerisch. Das Cover finde ich wieder sehr geil. Man glänzt auf diesem Album mit absoluter Ausgeglichenheit. Es ist kein Übersong vorhanden, da alle Songs sehr geil klingen. No Filler – Just Killer!

Immolation – Acts Of God
Fazit
Wenn eine Band wie Immolation klingt, dann Immolation. So sieht es mal aus. Diese Mischung aus blastigen Attacken, dunkler Stimmung und blackigen / doomigen Momenten haben die Amerikaner wie keine zweite Band drauf. Das Tremolo-Picking, die Akkorde und die Harmonien sitzen einfach und erzeugen sehr viel Druck. Die megafette Produktion und die vernichtenden Vocals von Ross erledigen dann den Rest. Ich habe sehr viel von diesem Album erwartet und bin zu keiner Zeit enttäuscht worden. Wer Immolation schon immer gut fand, wird dieses neue Machwerk lieben, denn sie sind sich, ihrem Stil und den Fans treu geblieben. Für mich ein absoluter Pflichtkauf.

Anspieltipps: An Act Of God, Overtures Of The Wicked und Apostle
Michael E.
9.5
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9.8
9.5
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