Insignium – Infamie und Urgewalt – Wenn Altes sich erhebt

“Kommen nicht auf die gewünschten 100 Prozent!“

Artist: Insignium

Herkunft: Hagen, Deutschland

Album: Infamie und Urgewalt – Wenn Altes sich erhebt

Spiellänge: 42:25 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 31.08.2018

Label: Apostasy Records

Link: https://www.facebook.com/insignium/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Apollyon
Gitarre, Gesang – Shoggoth
Bassgitarre – Svartis
Schlagzeug – Ralle

Tracklist:

  1. Nach Dem Krieg
  2. Den Mahren Zum Frasse
  3. Unter Meinen Fahnen
  4. Vulva Stellaris II_ Klitorale Kakophonie
  5. Das Letzte Geleit
  6. All Ihr Weiber (Hexenprobe)
  7. Zu Schwarzer Flamme

Um Insignium wurde es nach dem Strohfeuer In die Abgründe verdammt ruhig. Vorab servierten sie zumindest zwei Demos nach dem ersten Studioalbum, dann komplett Sendepause aus Hagen, der Heimat der heidnischen Black Metal Band, die nun bei Apostasy Records angeheuert haben, um Ende August ein lang ersehntes Lebenszeichen zu setzen. Dieses lautet auf den kurzen Titel Infamie und Urgewalt – Wenn Altes sich erhebt. Spaß beiseite, in 42 Minuten zieht die deutsche Horde durch sieben Songs, die einen leichten Old School Sound abbekommen haben. Irgendwo bei Obscurity, altes Back Messiah oder Asenblut kann man Insignium ohne Bauchschmerzen einsortieren.

Nach Dem Krieg fungiert als Opener und soll für Aufbruchstimmung sorgen. Nicht übermäßig komplex wird die Grundaufstellung des Pagan Folk Black Metal gewahrt. Die deutschen Lyrics erinnern an diverse Gruppen aus der Szene, bei denen sich das Quartett aus Nordrheinwestfalen nur zu gerne einsortieren möchte. Treibend, nicht übermäßig stampfend, darf die Schlacht im Mittempo zelebriert und gewonnen werden. Neben zwei langen Werken Unter Meinen Fahnen und Zu Schwarzer Flamme lodern meist fünf Minuten Störfeuer auf. Vor 15 Jahren hätten Insignium damit noch richtig groß rauskommen können. 2018 stehen die Zeichen für Pagan Black Metal wieder deutlich schlechter. Die etablierten Heiden haben gut lachen – für den Rest bleibt es das zu nehmen, was überbleibt. Das wird auch bei den beiden Sängern Apollyon und Shoggoth so sein. Gute Songs ein solides Songwriting und eine Menge Schnaps reichen 2018 nicht mehr aus, um volle Methörner an der Bühne zu binden. Die Szene wird schwächer und macht es für kleinere Gruppen nicht leichter. Infamie und Urgewalt – Wenn Altes sich erhebt kann man gut anschlagen, wird jedoch kein Kassenschlager in der heimischen Anlage.

Fazit: Solide ist das Zauberwort von Infamie und Urgewalt – Wenn Altes sich erhebt. Die Jungs von Insignium gehen nur so weit sie müssen, machen Werke, die man gut sacken lassen kann - doch der lodernde Funke entsteht in allen sieben Titeln nicht, um das emotionale Pulverfass zum Überkochen zu bringen. Für Anhänger deutschsprachiger heidnischer schroffer Kunst ein Griff wert, für alle anderen nur ein kleiner Funken in der dunklen Nacht, der schnell verpufft.

Anspieltipps: Den Mahren Zum Frasse und Unter Meinen Fahnen
Rene W.
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