Lanfear – This Harmonic Consonance

“Düster, melodisch und melancholisch passen auch in den Power Metal!“

Artist: Lanfear

Album: This Harmonic Consonance

Spiellänge: 49:41 Minuten

Genre: Power Metal

Release: 24.02.2012

Label: Pure Legend/Pure Steel Records

Link: http://www.lanfear.eu/

Klingt wie: Iced Earth

Bandmitglieder:

Gesang – Nuno Miguel de Barros Fernandes
Gitarre – Markus „Ulle“ Ullrich
Bass – Kai „Schinde“ Schindelar
Keyboard – Richie „Richer“ Seibel
Schlagzeug – Jürgen „Gen“ Schrank

Tracklist:

  1. Giorno Del Diudizio
  2. Colours Of Chaos
  3. By-Product Nation
  4. The Reverend
  5. Idiopathic Descreation
  6. Camera Silens
  7. I, Robo Sapiens
  8. Spectrophobia
  9. Word Not Spoken
  10. Disharmonic Consonance

Lanfear-This_Harmonic-Consonance-Cover

Die deutschen Power Metaller von Lanfear haben sich schon 1993 gegründet und seitdem bereits fünf Alben inklusive eines Re-Releases herausgebracht und nun steht ihr mittlererweile sechstes Album auf dem Wege zur Veröffentlichung. This Harmonic Consonance beinhaltet zehn Songs und hat ein ausgesprochen inspirierendes Cover, dass abwechslungsreiche Musik verspricht.

Nach einem kurzen Intro mit starkem Gitarrenspiel geht es auch schon los. Colours Of Chaos fängt überraschend düster an und beinhaltet, passend zum Titel, recht chaotische Riffs und verbreitet eine melancholische Stimmung. Mit diesem Song bekommt man Lust auf mehr und man wird auch definitiv nicht enttäuscht.

Stilistisch gesehen geht es so weiter, wie es begonnen hat: für Power Metal verhältnismässig düster und gefühlvoll. Allerdings ist es vom Technischen her sehr anspruchsvolle Musik und jeder Song ist ein neuer Beweis für das Können und die Erfahrung der Deutschen von Lanfear. So manch progressive Elemente lassen sich heraushören und auch einige andere Feinheiten von der Gitarre und den Drums. Nuno Miguel de Barros Fernandes zeigt, was er mit seiner Stimme alles kann und bringt gerne Mal einen Schrei, wie zu Iced Earths besten Zeiten zum Besten. Vor allem The Reverend ist ein starkes Beispiel für die genannten Punkte.

Idiopathic Discreation ist der längste Song dieses Albums und gleichzeitig auch der beste. Prallgefüllt mit Abwechslung, sowohl musikalisch als auch stimmlich, überzeugt dieser Song mit starken Riffs, Soli und Schreien. Textlich hat dieses Lied auch einiges zu bieten und man verfällt praktisch seiner eigenen Gedankenwelt beim Zuhören. Leider ist der Song nach knapp acht Minuten schon wieder vorbei.

Ein weiteres Beispiel für den Abwechslungsreichtum von Lanfear liefert Camera Silens, denn hier gibt es Gitarrenklänge, die an südliche Länder, wie Mexiko oder Spanien erinnern und einen Songaufbau, wie man ihn selten hört. Definitiv eine gelungene Überraschung, um danach wieder zum Stile der ersten Songs zurückzukehren.

Abschließend auf diesem starken Album gibt es mit Word Not Spoken eine erneut starke Präsentation der Fähigkeiten der Band. Dies ist der ruhigste Song des Albums, aber dennoch ein sehr starker, wenn es um den technischen Aspekt geht. Disharmonic Consonance lässt sich als Titeltrack bezeichnen, auch wenn die Übereinstimmung nicht 100 prozentig ist. Aber auch dieses Stück ist überzeugend und zeigt noch einmal das Können von Lanfear mit eingängigem Riffing und einem sehr melodiösen Chorus. Ein thrashiger Mittelteil und Doublebass geben noch mehr Lust auf ein weiteres Durchhören des ganzen Albums. Der Abschluss ist eine enorme Überraschung, denn man bekommt auf einmal Trance Musik zu hören, die den Hörer mit einem verblüfften Gesicht sitzen lässt und man stellt sich die Frage, ob das jetzt Selbstironie oder eine Anspielung auf den Mainstream oder etwas ganz anderes war?

Fazit: Mit den oft melancholischen Vocals und abwechslungsreicher Musik machen Lanfear mit ihrem sechsten Album einen weiteren Schritt in die richtige Richtung. Hier gibt es Power Metal der etwas anderen Art, wo Doublebass und Speed Metal nur eine kleine Rolle spielen. Dagegen sind starke Riffs und variationsreiches Drumming das A und O der Scheibe. Die Kombination der Instrumente und der überzeugenden Stimme schaffen eine gute Grundlage zum Kauf dieses gelungenen Albums. Anspieltipps: Colours Of Chaos, Idiopathic Discreation und Disharmonic Consonance
Lennart L.
7.5
7.5